Wahlen, Haushalt und Gesetze stehen auf der ersten Sitzung der neuen Nordkirchen-Synode in Lübeck-Travemünde auf der Tagesordnung. Die II. Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) tritt vom 15. bis 17. November in Travemünde zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Zuvor versammeln sich die 156 Synodalen zu einem Gottesdienst in der Travemünder St.-Lorenz-Kirche, in dem Landesbischof Gerhard Ulrich predigen wird.
Synodale wählen Präses und besetzen Ausschüsse
Im Anschluss wird der Landesbischof als Vorsitzender der Ersten Kirchenleitung die Synodaltagung eröffnen und leiten, bis die Synodalen die oder den Präses der Landessynode gewählt haben. Nach der Wahl der Vizepräsides und dem Beschluss über die Geschäftsordnung setzt die Synode ihre Beratungen fort. In deren Verlauf stehen neben der Wahl verschiedener synodaler Ausschüsse auch der Haushalt 2019 der Nordkirche, mehrere Kirchengesetze sowie Berichte auf der Tagesordnung.
Darüber hinaus werden sich die drei Sprengel Schleswig und Holstein, Mecklenburg und Pommern, Hamburg und Lübeck, sowie die sieben Hauptbereiche, in denen die landeskirchlichen Dienste und Werke geordnet sind, den Synodalen vorstellen.
Haushalt 2019: 340,9 Millionen gehen an die Kirchenkreise
Insgesamt rechnet die Nordkirche im kommenden Jahr mit Einnahmen in Höhe von rund 583,2 Millionen Euro (Haushaltsplan für 2018: 537,9 Millionen Euro), davon 533 Millionen Euro aus Kirchensteuern (Haushaltsplan für 2018: 494 Millionen Euro). Rund 15 Millionen Euro werden für den Kirchlichen Entwicklungsdienst eingeplant, der unter anderem Projekte in Asien, Afrika und Lateinamerika fördert. Die Kirchenkreise und damit auch die Kirchengemeinden erhalten mit 340,9 Millionen Euro den größten Anteil der Einnahmen. 111,8 Millionen Euro sind für Versorgungsleistungen vorgesehen. Die Hauptbereiche (landeskirchliche Dienste und Werke) sollen im kommenden Jahr 41,5 Millionen Euro erhalten. Der Bereich Leitung und Verwaltung (Landessynode, Landeskirchenamt, Kirchenleitung) plant mit 34 Millionen Euro.
Vorbereitung Themensynode „Familienformen, Beziehungsweisen: Vielfalt sehen und fördern – Menschen stärken“
Neben Beratungen und Beschlüssen zu Kirchengesetzen wie dem zur Änderung des Kirchenbesoldungsgesetzes (Donnerstag, ca. 21 Uhr) wird die Synode ihre Ausschüsse wählen. Außerdem werden die Synodalen Berichte entgegennehmen, darunter den Zwischenbericht aus dem Vorbereitungsausschuss der Themensynode „Familienformen, Beziehungsweisen: Vielfalt sehen und fördern – Menschen stärken“ (Freitagvormittag), den Bericht aus der Stiftung Altersversorgung und einen Bericht über die Mitfahrer-App „twogo“, über deren Einführung die Synodalen anschließend beschließen wollen (Freitagnachmittag). Am Samstag stehen neben den zweiten Lesungen der Kirchengesetze unter anderem ein Bericht aus der Arbeitsstelle Geschlechtergerechtigkeit sowie ein Beschluss über zusätzliche Regelungen zur Reisekostenverordnung auf der Tagesordnung.
Zum Hintergrund: Die Landessynode der Nordkirche
Im August und September hatten die Synoden der 13 Kirchenkreise der Nordkirche sowie eine Wahlversammlung der Dienste und Werke die 156 Mitglieder der II. Landessynode für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt, unter ihnen 76 Gemeindesynodale, 32 Synodale aus der Gruppe der Pastorinnen und Pastoren, 14 Mitarbeitendensynodale, sowie 18 Synodale aus den Diensten und Werken.
Darüber hinaus haben die Theologischen Fakultäten der Universitäten Kiel, Rostock und Greifswald sowie der Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Hamburg jeweils ein Synodenmitglied entsandt. Die Nordschleswigsche Gemeinde wird durch zwei Synodale mit Rede- und Antragsrecht vertreten. Ebenfalls mit Rede- und Antragsrecht vertreten sind jeweils zwei Jugenddelegierte aus jedem Sprengel. Darüber hinaus hat die Erste Kirchenleitung zwölf Synodale berufen.
Landessynode hat 95 ehrenamtliche und 61 hauptamtliche Mitglieder
Gemäß Verfassung der Nordkirche bilden die Ehrenamtlichen in der Landessynode die Mehrheit. Der II. Landessynode gehören 95 ehrenamtliche und 61 hauptamtliche Mitglieder, also Pastorinnen und Pastoren bzw. kirchliche Mitarbeitende, an.
66 der Synodalen sind Frauen, 90 Männer. 92 Synodale gehören erstmals der Landessynode an. Das Durchschnittsalter der Mitglieder der II. Landessynode liegt bei rund 50 Jahren (I. Landessynode: 59 Jahre).
Quelle: Nordkirche (std)