Krankenhausseelsorger Frank Gottschalk hat im #LiveLine-Gottesdienst aus Lübeck über die Situation im Krankenhaus gepredigt. „Im Augenblick erleben wir im Krankenhaus Tage, die niemand von uns jemals so erlebt hat“, so Gottschalk.
Wir sind Menschen, die einander brauchen
„Wir haben uns so gut es eben geht auf den April vorbereitet – viele Betten sind leer, um Platz zu haben für Menschen mit COVID 19.“ Er warf einen detaillierten Blick auf die Berufsgruppen, die ein Krankenhaus erst funktionieren lassen. „Wir wissen alle: Wir sind Menschen, die einander brauchen, so Gottschalk. Über den Applaus von den Balkonen und die damit einhergehende Anerkennung für die Menschen in Medizin und Pflege derzeit freuen sich viele. Gottschalk nahm zum Ende seiner Predigt auch die wichtige Arbeit der Reinigungskräfte und der Menschen im Transportdienst in den Blick. „Betet für sie“, schloss Pastor Frank Gottschalk.
Beteiligung am digitalen Gottesdienst
Wer den #LiveLine-Gottesdienst aus Lübeck von Sonntag, 29. März 2020 noch einmal nachschauen will, kommt über diesen Link direkt zum #LiveLine-Stream
Es war der dritte digitale Gottesdienst aus Lübeck, der wieder auch durch die Nutzer auf YouTube mitgestaltet wurde. Die Fürbitt-Anliegen kommen von Beginn an aus dem LiveChat in den Gottesdienst. Auch Anregungen, wie etwa das gemeinsame Singen, haben die Nutzer eingebracht. Zuletzt war der Wunsch nach einer Übersetzung in Gebärdensprache im Chat gefallen. Das #LiveLine-Team konnte Aitana Zienert kurzfristig als Gebärdendolmetscherin gewinnen. Sie hat die Predigt von Frank Gottschalk übersetzt.
#LiveLine: Digitale Gemeinschaft entsteht
So wird der #LiveLine-Gottesdienst nicht nur immer umfassender, sondern es entwickelt sich eine digitale Gemeinde. „Langsam fühlt es sich ein bisschen wie zu Hause an“, schreibt Nutzerin Johanna Mottenfloh in den Kommentaren. Sie war am Sonntag zum dritten Mal dabei und gehört zur evangelischen Kirche im Rheinland.
#LiveLine: Aus einer spontanen Idee entsteht ein neues Format
Die Idee eines YouTube-Gottesdienstes haben Pröpstin Petra Kallies und Pastor Heiko von Kiedrowski am Freitag, 13. März 2020 entwickelt, als immer mehr Sicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Corona-Virus getroffen wurden. Innerhalb kürzester Zeit haben der Kirchenkreis und die Kirchengemeinde den ersten digitalen Gottesdienst auf die Beine gestellt. Aufgrund der großen Resonanz haben sich Kirchengemeinde und Kirchenkreis entschieden, die Gottesdienstreihe unter dem Stichwort #LiveLine auf unbestimmte Zeit weiterzuführen. #LiveLine ist angelehnt an das englische Wort lifeline, übersetzt Rettungsleine bzw. Lebensader. „Wir wollen genau das versuchen mit diesen digitalen Gottesdiensten. Eine verbindende Lebensader zwischen Gott und den Menschen zu schaffen, die sich aktuell nicht mehr begegnen können“, so Heiko von Kiedrowski.
Kooperation zwischen Gemeinde und Kirchenkreis
Der digitale Gottesdienst wird vorbereitet durch das Pfarrteam und das Technik-Team der Ev.-Luth. Kirchengemeinde in St. Jürgen, Lübeck. Mit mehr als 13000 Gemeindemitgliedern ist sie die Größte im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg. Die Kirchengemeinde in St. Jürgen ist an fünf Standorten in zwei Stadtteilen präsent. Eine aktive Jugendarbeit, vielfältige Kirchenmusik und viele lebendige Gottesdienste zeichnen die Gemeinde aus. All das bringt die Gemeinde in die digitalen Gottesdienste mit ein.