Lübeck: Ein halbes Jahrhundert für Buntekuh, 30.10.2016

Einen Namen kennen in Buntekuh alle: Peter Keusch. Er ist Dreh- und Angelpunkt im Lübecker Stadtteil. Für sein ehrenamtliches Engagement hat er am Sonntag, 30. Oktober 2016 das Ansgarkreuz der Nordkirche erhalten.

Einen Namen kennen in Buntekuh alle: Peter Keusch. Er ist Dreh- und Angelpunkt im Lübecker Stadtteil. Seit einem halben Jahrhundert ist er Mitglied des Kirchengemeinderates der Kirchengemeinde Bugenhagen. Für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement wurde er am Sonntag, 30. Oktober 2016 um 10 Uhr im Gottesdienst mit dem Ansgarkreuz der Nordkirche geehrt.

„Mit der Verbindung aus bürgerschaftlichem und kirchlichen Engagement tritt Peter Keusch beispielhaft für einen tätigen christlichen Glauben in der Öffentlichkeit ein – und das seit 50 Jahren“, sagt Petra Kallies, Pröpstin im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg.
Peter Keusch, Jahrgang 1938, ist ein Lübecker Kind. 1965 hat Pastor Karsten Schmidt, selbst erst ein paar Tage im Amt, Peter Keusch persönlich für den Kirchenvorstand angeworben. Im August 1966 wurde er gewählt – mitten in eine boomende Gemeinde. Innerhalb eines Jahres waren 2000 neue Mitglieder dazu gekommen. Spannende Zeiten für den Kirchengemeinderat.

Im Bugenhagenhaus an der Ziegelstraße, gebaut 1957, wurde es eng, das Gebäude musste nur zehn Jahre später erweitert werden. 1969 wurde dann das Haus der Begegnung in der Karavellenstraße gebaut, 1972 kamen zwei Pastorate dazu. Ab 1979 begann der Kirchbauwettbwerb – seit 1984 steht die Bugenhagenkirche in der Karavellenstraße. Große und zum Teil umstrittene Projekte. Allein diesen Bauprozess hat Peter Keusch als Mitglied des Kirchengemeinderates intensiv begleitet. Er erinnert sich an Sitzungen, die bis in die frühen Morgenstunden dauerten. Details zur Umsetzung verschiedener Bauprojekte wurden diskutiert, geplant und organisiert. "Ich bin beeindruckt, wie jemand so geduldig und unermüdlich bei einer Sache bleibt“, sagt Bugenhagen-Pastorin Anne Mareike Müller. „Bei der Vorstellung von mindestens 550 Sitzungen allein im Kirchengemeinderat wird mir schwindelig.“  
Doch damit nicht genug: Peter Keusch hat selbst mehrere Projekte geleitet, mit deren Hilfe vor allem der umstrittene Kirchbau 1984 realisiert werden konnte. Dabei ist er sich für nichts zu schade: Mit dem Männerkreis hat er auf den Knien liegend das Traufpflaster um die Kirche gelegt. Er hat Spenden für den Adventsbasar organisiert, die viel Geld eingebracht haben.

Seine Idee ist die „Fregatte“, ein Stadtteilmagazin, das der Anwohnerverein vier bis fünf Mal im Jahr mit einer Auflage von 5500 Stück herausgibt. Die Kirchengemeinde veröffentlicht in diesem Magazin ihren Gemeindebrief und erreicht so deutlich mehr Haushalte als die Gemeinde Kirchenmitglieder hat.
„Peter Keusch ist ein Mensch, der seinen Glauben in Wort und Tat lebt“, sagt Dörte Eitel, Geschäftsführerin der Gemeindediakonie. Sie war 19 Jahre lang Pastorin in der Bugenhagen-Gemeinde. „Mit Peter Keusch verbinde ich die Worte Treue, Verlässlichkeit, Glaubwürdigkeit und höchstes Engagement.“
Peter Keusch ist ein aktiver Netzwerker und einer der verzahntesten noch dazu: er gehört zu den Gründungsmitgliedern des Anwohnervereins Buntekuh, ist Mitglied der Feuerwehr Padelügge-Buntekuh, hat sich im Sportclub Buntekuh engagiert und ist Mitorganisator des Bauspielplatzes Buntekuh. Er verknüpft in seiner Person Stadtteilarbeit und kirchengemeindliche Arbeit. „Peter Keusch ist ehrlich, aufrichtig und freundlich - einfach ein Mensch, mit dem man gut auskommt“, sagt Gerhard Janssen, der selbst schon seit 34 Jahren Mitglied im Kirchengemeinderat ist. Woran das liegt? „Sicher vor allem daran, dass Peter Keusch mit anderen Menschen gut umgeht.“ Text: Ines Langhorst

Foto: Netzwerker in Buntekuh: Peter Keusch hat sich  50 Jahre lang im Kirchengemeinderat der Bugenhagen-Gemeinde engagiert.