Lübeck: Infowoche zum Konfirmandenunterricht, bis 24.02.2017

Vom 20. bis 24. Februar 2017 findet die gemeinsame Infowoche zum Konfirmandenunterricht in Lübeck statt. Wer mehr über das Angebot, den Konfirmandenunterricht und die Frage nach dem Kochen oder Kegeln am Luther-Tag wissen will, klickt hier.

Ein Theaterstück machen sie nicht, da sind sich die Konfirmanden der Lübecker Mariengemeinde einig. Also weiter denken: Die Gruppe von Pastor Robert Pfeifer bereitet einen Workshop für den Luther-Tag vor. Im Rahmen des Reformationsjubiläums beschäftigen sich Konfirmanden aus der Propstei Lübeck im Sommer einen Tag lang mit Martin Luther – als Teilnehmer und Veranstalter.

Einen Koch-Workshop können sich Felix Kleinlein (14), Fredrik Trumpler (13), Arvid Detlefsen (14) und Lars Böckmann (14) gut vorstellen. Was kam im Hause Luther auf den Tisch? Hatte Martin Luther ein Lieblingsessen? Die Konfirmanden interessieren die „normalen Seiten“ des großen Reformators. Denen gehen sie im Konfirmandenunterricht ganz kreativ auf den Grund. „Das mag ich: Wir können uns aussuchen, was wir lernen“, sagt Fredrik. Luther und Sport – dazu könnten sich alle vier Jugendlichen etwas vorstellen. Kegeln etwa gehörte für Luther zum selbstverständlichen Zeitvertreib. Eine Sportart, die heute nur wenige Jugendliche vom Sofa lockt. Aber eine Bowling-Bahn in der Marienkirche? Platz genug wäre in der Mutter der Backsteingotik, findet Lars. Bis sie ihren Beitrag zum Luther-Tag im Sommer fertig haben, werden noch ein paar Stunden im Konfirmandenunterricht drauf gehen. Das macht nichts, so wird der Konfirmandenunterricht lebendig. „Ich bin schon lange mit der Kirche verbunden“, sagt Felix. Er singt in der Lübecker Knabenkantorei. „Zum Konfirmandenunterricht angemeldet habe ich mich, weil ich selbst herausfinden will, wie das hier alles so läuft.“

Damit ist Felix nicht allein. „Es sind heute nicht mehr vorrangig die Eltern, die ihre Kinder zum Konfirmandenunterricht schicken.“, sagt Lübecks Pröpstin Petra Kallies. „Die Jugendlichen fragen selbst nach Sinn und möchten gern mit anderen eine gute Zeit verbringen. Wenn der Konfirmandenunterricht so gestaltet ist, dass die Jugendlichen sich darin wiederfinden, spricht sich das herum. Toll ist es, wenn die Eltern die Teilnahme unterstützen.“ Alle Lübecker Kirchengemeinden bieten vom 20. bis 24. Februar 2017 wieder die gemeinsame Informations- und Anmeldewoche zum Konfirmandenunterricht an (siehe unten).

„Das ist ein sinnvolles Angebot zur Information vorab in Zeiten von langen Schultagen und rarer Freizeit“, sagt Claudia Böckmann, Mutter von Lars. „Wir als Eltern können uns bei unserer Gemeinde informieren und bei Terminüberschneidungen Informationen über andere Gemeinden erhalten, in denen die Termine besser liegen oder ein anderes Modell angeboten wird.“

Die Konfirmation ist eine Erfindung der Reformation. „Der Straßburger Reformator Martin Bucer erdachte ein nachträgliches „Ja“ zur eigenen Taufe. Dieses „Ja“ stellt ein eigenes Bekenntnis der Jugendlichen zu Gott da.“, sagt Pröpstin Petra Kallies. Von Beginn an gehe es darum, nach der Auseinandersetzung mit dem Glauben im Konfirmandenunterricht sprachfähig zu sein und ein eigenes Bild vom christlichen Glauben zu haben. „Konfirmation kommt aus dem Lateinischen von confirmare. Das heißt übersetzt bekräftigen.“, so Kallies.

So steht dann auch der Luther-Tag im Sommer in guter reformatorischer Tradition. Die Konfirmanden werden sich Martin Luther und der Reformation nähern. Ob mit einem Koch-Event oder einer Bowling-Bahn – in jedem Fall auf ihre eigene Art und Weise.

Infowoche Konfirmandenunterricht
In allen Lübecker Kirchengemeinden können sich Jugendliche und Eltern von Montag, 20. Februar bis Freitag, 24. Februar 2017 über den Konfirmandenunterricht informieren.

Gut zu wissen: Es gibt verschiedene Modelle auf dem Weg zur Konfirmation.  „Neben dem bewährten 2-jährigen Modell gibt es heute zunehmend das 1-jährige Modell oder auch Konfirmandenunterricht an Samstagen. Die Kirchengemeinden reagieren damit auf die hohen zeitlichen Anforderungen, die durch veränderte schulische Bedingungen an die Jugendlichen gestellt werden. Aber allen soll die Teilnahme ermöglicht werden.“, sagt Pastor Robert Pfeifer. Er ist Beauftragter für Konfirmandenarbeit im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg.

Wem also der Konfirmandenunterricht in der eigenen Gemeinde zeitlich nicht passt, findet sicher in der Nachbarschaft ein Modell. Unabhängig vom Modell bleibt das Ziel des Konfirmandenunterrichts gleich. „Wir möchten den Jugendlichen ermöglichen, ihr Leben im Horizont des christlichen Glaubens wahrzunehmen. Sie lernen „ihre" Kirchengemeinde kennen und entdecken, dass die Kirche in ihrer Stadt eine wichtige Rolle für den Zusammenhalt und die Orientierung in der Gesellschaft spielt. Außerdem macht es einfach Spaß, neue Freunde kennenzulernen und seine Zeit sinnvoll zu gestalten“, so Pfeifer.

Wer nicht genau weiß, zu welcher Gemeinde der eigene Haushalt gehört, findet unter www.kirche-ll.de unter der Rubrik „Kirchengemeinden“ eine Gemeindesuche. Lediglich die Straße, Hausnummer und der Ort müssen eingegeben werden. Außerdem sind dort alle Kirchengemeinden mit Kontaktdaten, Bürozeiten und weiterführenden Links vertreten.