Propstei Lübeck Gebäudekonzept St. Jürgen: Das sind die nächsten Schritte

„Es wird einen neuen Gottesdienstplan für Weihnachten geben“: Pastorin Almut Schimkat und Pastor Heiko von Kiedrowski informieren über die neuesten Entscheidungen des Kirchengemeinderates in St. Jürgen. Copyright: Bastian Modrow

Lübeck. Wie geht es weiter in der Kirchengemeinde in St. Jürgen? Nach zwei intensiven Informationsabenden zum Gebäudekonzept hat sich der Kirchengemeinderat mit den Reaktionen und Anregungen aus den Veranstaltungen beschäftigt und über die weiteren Schritte beraten.

Gespräche in allen Bezirken

Neben viel Trauer und Wut über die Entscheidung, Standorte der Kirchengemeinde aufzugeben, waren auch ganz konkrete Fragen und Bitten von den jeweils rund einhundert Gemeindegliedern an das Leitungsgremium der Gemeinde herangetragen worden.

Neuer Gottesdienstplan zum Fest 

Mehrere Teilnehmende waren irritiert durch die Planung der Gottesdienste zum Weihnachtsfest: Bislang waren diese nur für die St.-Martin-Kirche in der Kastanienallee vorgesehen. Das soll sich nun ändern: „Als wir nach den Sommerferien die Gottesdienste für Heiligabend geplant haben, beriet die Politik noch über eine Wiederaufnahme der Maskenpflicht zum Winter“, erläutert Pastorin Almut Schimkat nach der jüngsten Sitzung des Kirchengemeinderats. „Deshalb waren wir sehr vorsichtig damit, wie und wo wir Gottesdienst feiern können. Das hätten wir aber in den vergangenen Wochen noch einmal hinterfragen sollen.“

Der Kirchengemeinderat hat den Gottesdienstplan nun noch einmal überprüft und für alle Standorte in St. Jürgen Gottesdienste an Heiligabend oder am 1. Weihnachtstag angesetzt. Der neue Gottesdienstkalender soll in den kommenden Tagen auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht werden.

Gemeinsam Möglichkeiten ausloten

Auch über die Fragen zur Umsetzung des Gebäudekonzepts haben sich die Mitglieder des 25 Personen umfassenden Gremiums Gedanken gemacht: „Nachdem wir auf den beiden Informationsabenden über die grundsätzlichen Fragen gesprochen haben, geht es jetzt darum, konkrete Probleme und Möglichkeiten auszuloten“, erklärt Beke Jacobs aus dem Kirchengemeinderat. In einem nächsten Schritt sollen die Gruppen und Kreise in den Gemeindezentren in den Prozess eingebunden werden. „Wir wollen an allen Orten und mit allen Gruppen ins Gespräch kommen, um gemeinsam eine gute Lösung zu finden.“

Allerdings werden die Gespräche erst mit ein wenig Verzögerung starten können: Am 27. November endete mit der Kirchenwahl die Amtszeit des bisherigen Kirchengemeinderats. Die neuen Mitglieder des Gremiums werden erst am 15. Januar 2023 in ihre Ämter eingeführt. Anschließend sollen die Gespräche in den Bezirken St. Jürgen, St. Augustinus, Kreuz, St. Martin und Lukas starten. „Ungeachtet dessen stehen wir für Fragen und Anregungen der Gemeindemitglieder gern zur Verfügung“, sagt Heiko von Kiedrowski, Pastor in St. Jürgen.

Drei anstatt fünf Standorte 

Die Kirchenkreissynode hatte 2013 alle Kirchengemeinden beauftragt, tragfähige Konzepte zur Reduzierung ihres Gebäudebestands zu entwickeln, um auf sinkende Mitgliederzahlen und Kirchensteuereinnahmen zu reagieren. Nach dem Plan des Kirchengemeinderats soll diese Vorgabe in St. Jürgen durch eine Konzentration der kirchlichen Arbeit im Stadtteil auf drei der bisherigen fünf Standorte erreicht werden: Die Kreuzkirche in der Billrothstraße und die St.-Augustinus-Kirche im Falkenhusener Weg sollen geschlossen werden, da die Kirchensteuer-Einnahmen die Unterhaltskosten der fünf Standorte nicht mehr decken.