Zum ersten Mal findet in Lübeck am Sonntag, 19. Februar 2017 ein ökumenischer Segnungsgottesdienst für Schwangere und alle, die ein Kind erwarten, statt.
Zum ersten Mal findet in Lübeck ein ökumenischer Segnungsgottesdienst für Schwangere und alle, die ein Kind erwarten statt. Nicola Nehmzow, Pastorin an St. Aegidien, und Karin Wilmes, Krankenhausseelsorgerin im Marienkrankenhaus, laden dazu am Sonntag, 19. Februar 2017 um 15 Uhr in die Propsteikirche Herz Jesu, Parade 4, ein. Zusammen mit den Hebammen Anja Ruf und Stefanie Höhle haben die beiden Seelsorgerinnen den Gottesdienst vorbereitet. Er ist in dieser Form etwas Besonderes. Denn die Besucher werden im Verlauf eingeladen, in den Altarraum zu kommen. „Wir möchten allen, die ein Kind erwarten, Gottes Segen zusprechen“, sagt Nicola Nehmzow. Dabei hat das Vorbereitungsteam neben den Schwangeren auch die im Blick, die ebenfalls „guter Hoffnung“ sind. Die Väter, Lebenspartner, Großeltern, Geschwister aber auch enge Freunde erfahren durch die Schwangerschaft Veränderung.
„Der Segen soll das Bewusstsein stärken, unter dem Schutz Gottes zu stehen.“, so Karin Wilmes. „Dieser Schutz ist nicht magisch, im Sinne einer Lebensversicherung zu verstehen", ergänzt Pastorin Nicola Nehmzow. „Aber was immer auch geschieht: Gott ist an unserer Seite." Nur selten sei eine Schwangerschaft durchweg positiv besetzt sondern von vielen Zwischentönen begleitet. Angefangen mit den kleinen Zipperlein bis hin zu großen Sorgen um die Geburt und die Gesundheit des Kindes. „Immer weniger Frauen sind wirklich noch „guter Hoffnung“, erinnert sich Hebamme Anja Ruf an die Beobachtung ihrer Lehrhebamme. Seit einem Jahr arbeitet sie im Kreißsaal des Marienkrankenhauses. Die Schwangeren seien durch umfangreiche Untersuchungen hoch informiert. Das führe häufig zu großer Verunsicherung. Für die Geburtshelfer erhöhe sich dadurch auch der Druck. „Dabei gibt es trotz aller Technik und medizinischer Entwicklungen Dinge, die nicht in unserer Hand liegen“, weiß die Hebamme.
Das Thema ist sensibel und das Vorbereitungsteam hat fast ein Jahr von der Idee bis zur Durchführung daran gearbeitet. „Vielleicht waren es neun Monate“, erinnert sich Nicola Nehmzow zurück. „Der Gedanke musste wachsen.“ Pastorin Nehmzow ist selbst Mutter von fünf Kindern und hatte schon lange den Wunsch nach einem solchen Gottesdienst. „In dem persönlichen Segen läuft alles zusammen, was ich vom Glauben vermitteln möchte“, so Nehmzow.
In anderen Orten im Norden haben Segnungsgottesdienste für Schwangere bereits stattgefunden. „Hier haben wir uns ausgetauscht“, sagt Nehmzow. Wer der Einladung in den Altarraum folgt, wird von Pastorin Nehmzow und Karin Wilmes in Empfang genommen. Beide Seelsorgerinnen legen die Hände auf den Kopf und sprechen einen persönlichen Segen. Den Frauen ist es wichtig, dass der Segnungsgottesdienst für werdende Eltern nicht zum weiteren Punkt in der Geburtsvorbereitung wird – vielmehr wünschen sie sich für die Besucher einen Moment der Stärkung und Zusage in dieser Zeit zwischen Freude und Sorge.