17 Jahre wirkte Gemma Halbe als Pastorin in der St. Lorenz-Kirchengemeinde Travemünde und im Hospiz Rickers-Kock-Haus. Nun wird die Seelsorgerin am Sonntag, 1. Oktober 2017, von Pröpstin Frauke Eiben in den Ruhestand verabschiedet.
17 Jahre wirkte Gemma Halbe als Pastorin in der St. Lorenz-Kirchengemeinde Travemünde und im Hospiz Rickers-Kock-Haus. Nun wird die Seelsorgerin am Sonntag, 1. Oktober 2017, von Pröpstin Frauke Eiben in den Ruhestand verabschiedet. Der Gottesdienst findet um 10 Uhr in der St. Lorenz-Kirche Travemünde statt.
Gemma Halbe ist 1954 geboren, hat ihr Abitur am Katharineum absolviert und in Hamburg Theologie studiert. „Danach bin ich für zwei Jahre in die damalige Hamburger Simeon-Gemeinde zum Vikariat gegangen“, erzählt die Pastorin. Ihre erste Pfarrstelle war in Hamburg-Meyendorf: „Zwölf Jahre habe ich hier gearbeitet. Mein tägliches Wirken umfasste Taufen, Trauungen, Beerdigungen, das Zusammenarbeiten mit dem Kirchengemeinderat, den Konfirmanden und die Frauenarbeit“. 1994 heiratete Gemma Halbe und lebte mit ihrem Mann in Ratzeburg. Für sechs Jahre ging sie als Vertretungspastorin nach Lübeck, ab 2000 hatte sie dann eine halbe Pfarrstelle für die St. Lorenz-Kirchengemeinde und das Hospiz.
„In Travemünde lag der Schwerpunkt meiner Tätigkeit auf der Seelsorge im Altenheim Rosenhof, ich habe den Grüne Damen-Besuchskreis unterstützt, Vorträge und geistliche Besinnungen gehalten sowie besondere Gottesdienste mit ihren Kollegen in der St. Lorenz-Kirche gefeiert“, erzählt Pastorin Halbe. Dazu kamen zwei Gottesdienste im Monat in der Bibliothek im Rosenhof und Besuche bei den Seniorinnen und Senioren. „Einige der Bewohner kenne ich schon seit 17 Jahren - es haben sich richtige Beziehungen entwickelt“. Diese Arbeit sei ein Gegengewicht zum Hospiz gewesen, wo man die Menschen sehr schnell verliere. „Ich war Zeugin des Lebens der Bewohner im Rosenhof - ich habe mir Lebensgeschichten gemerkt und fungierte später als Gedächtnis, wenn einige an Demenz erkrankten, zum Beispiel. Und die Bewohner sind sehr offen für biblische Traditioen und feiern gerne Gottesdienste. Es ist schön, mit den Menschen das zu teilen, was man liebt“.
An der Hospizarbeit schätzte und schätzt Gemma Halbe die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Ehrenamtlichen. „Es herrscht ein sehr angenehmes, warmes Klima im Hospiz. Es steht den Ehrenamtlichen offen - sie sind der Schatz des Hauses. Die Arbeit ist transparent - und jeder trägt Verantwortung. Alles was den Kranken hilft, ist gut“. Ihre Aufgabe sei es gewesen, Seelsorge am Krankenbett zu leisten und zuzuhören. „Es ist ein schmaler Grat zwischen Zuhören und Runterziehen. Die Kranken wollen kein Mitleid. Sie wollen aufbauende, lebensspendende Worte“.
Gemma Halbe und ihr Mann sind für den Ruhestand in einen Wohnanlage im Benediktinerkloster zu Preetz gezogen. „Hier gibt es eine lebendige Nachbarschaft. Mein Mann ist ehrenamtlicher Klostersprecher, auch ich werde schauen, wo ich ehrenamtlich helfen kann. Wir leben hier in einer sehr idyllischen, ruhigen Lage. Perfekt für uns!“