Martin Luther gehört zu den am häufigsten dargestellten Personen der deutschen und der Weltgeschichte. Die Gedenkstätte Lutherkirche hat eine Ausstellung nach Lübeck geholt, die bis zum 7. April 2017 „Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten“ zeigt.
Martin Luther gehört zu den am häufigsten dargestellten Personen der deutschen und der Weltgeschichte. Die Gedenkstätte Lutherkirche hat eine Ausstellung nach Lübeck geholt, die „Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten“ zeigt. Sie ist ab Sonnabend, 4. März bis Freitag, 7. April 2017 in der Lutherkirche zu Lübeck, Moislinger Allee 96, zu sehen.
Lübeck ist die erste Station der „Lutherbilder“ in der Nordkirche. Die Wanderausstellung zum Reformationsjubiläum wurde in der Evangelischen Kirche der Pfalz konzipiert. „Die Grundidee passt sehr gut zur Gedenkstätte Lutherkirche, die sich mit Kirche und Nationalsozialismus beschäftigt.“, sagt Dr. Karen Meyer-Rebentisch. Die Historikerin leitet die Gedenkstätte. „Kunstporträts sagen etwas über die abgebildete Person, aber mindestens genauso viel über den Künstler, seine Perspektive und den Geist der Zeit, in dem ein Bild entstanden ist.“
Ein Lutherbild hat die Kirche selbst vor der eigenen Tür stehen. Dieses stammt aus dem Nationalsozialismus. Die Lutherskulptur ist 3,50 hoch, etwa 1,80 breit und hat in etwa Schuhgröße 87. Sie besteht aus neun Einzelteilen und entspricht in Form, Material und Duktus dem Zeitgeist der Nazis. Erdacht und gebaut hat sie der Künstler Fritz Behn. Der Name Behn ist bis heute eng mit der Lübeck verbunden: Der Großvater des Künstlers war Bürgermeister der Stadt, das ehemalige Wohnhaus der Familie in der Königstraße ist heute eine Galerie des 19. Jahrhunderts und der klassischen Moderne. Die Lutherskulptur von Behn wird während der Ausstellung „Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten“ immer wieder selbst Gegenstand einer Auseinandersetzung sein, deren Ergebnisse parallel präsentiert werden.
„Die Gedenkstätte Lutherkirche ist eng mit der Kirchengemeinde verknüpft.“, sagt Dr. Karen Meyer-Rebentisch. Die Lutherbilder-Ausstellung wird während der Laufzeit ins Gemeindeleben wirken: Zehn kleine Abbilder der Lutherskulptur gehen in die Gruppen der Gemeinde. Sie sind aufgerufen, sich mit ihrem Luther auseinander zu setzen und ihn zu gestalten. Die Ausstellung „Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten“ wird laufend um die Arbeitsergebnisse ergänzt. Parallel zur Ausstellung wartet ein umfängliches Begleitprogramm. Die Ausstellung wird am Sonnabend, 4. März 2017 mit einem Vortrag der Kuratorin Dr. Gabriele Stüber um 16 Uhr eröffnet. Er steht unter der Überschrift „Wie sah Martin Luther aus? – Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten und ihre Bedeutung für den Protestantismus“.
Das Begleitprogramm
Am Sonntag, 5. März 2017 feiert die Gemeinde einen thematischen Gottesdienst. Beginn ist um 10 Uhr in der Lutherkirche. Die Predigt hält Lübecks Pröpstin Petra Kallies. Darin beschäftigt sie sich mit einem Abschnitt aus der dritten Invokavit-Perdigt Martin Luthers. Diese trägt die Überschrift „Von Bildnissen“.
Am Montag, 13. März 2017 hält Dr. Jan Zimmermann einen Vortrag „Kraft und Kampf“. Ab 19.30 Uhr wirft der Historiker einen kritischen Blick auf das Schaffen des nationalsozialischen Künstlers Fritz Behn.
Am Mittwoch, 22. März 2017 spricht Prof. Dr. Dr. Rainer Hering über den protestantischen Kirchenbau im „Dritten Reich“. Er ist Leiter des Staatsarchivs Schleswig-Holstein und lehrt Neuere Geschichte und Archivwissenschaft an den Universitäten Hamburg und Kiel. Sein Vortrag in der Gedenkstätte Lutherkirche steht unter der Überschrift „In Luthers Namen“.
Den Abschluss des Begleitprogramms bildet ein kreativer Workshop für alle Generationen am Freitag, 31. März 2017 ab 17 Uhr. „Unser Bild von Luther“ heißt die Veranstaltung, in der eine Figur von den Teilnehmenden gestaltet wird.
Kurzinfo „Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten“
Die Wanderausstellung „Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten“ ist von Sonnabend, 4. März bis Freitag, 7. April 2017 in der Gedenkstätte Lutherkirche, Moislinger Allee 96, zu sehen. Sie ist immer sonntags nach dem Gottesdienst bis 13 Uhr und unter der Woche mittwochs, freitags und samstags von 14 bis 17 Uhr (außer am 18. März 2017) sowie nach telefonischer Anmeldung unter 0451/2034798 zu sehen. Der Eintritt ist frei.