"Seit vielen Jahren feiern wir am Buß- und Bettag das Requiem für die Geflüchteten." Jakobi-Pastorin Bärbel Reichelt und Elisabeth Hartmann-Runge, Flüchtlingsbeauftragte des Kirchenkreises, laden zu einem besonderen Gottesdienst ein. Copyright: Bastian Modrow
Lübeck. Unter dem Motto „Menschenrechte sind unteilbar“ laden die St. Jakobi zu Lübeck, die Flüchtlingsbeauftragte des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg, das Theater Lübeck und die Landesbeauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen in diesem Jahr erneut zu einem Requiem zum Gedenken der Toten an den Grenzen Europas ein.
Der Gottesdienst findet am Buß- und Bettag, 19. November 2025, ab 18 Uhr in der Seefahrerkirche St. Jakobi zu Lübeck statt. Gemeinsam wird der Menschen gedacht, die auf der Flucht nach Europa ihr Leben verloren haben – an den Grenzen, in der Wüste und im Mittelmeer.
Gebet, Musik und politische Reflexion
Neben Gebet und Musik bietet der Gottesdienst auch Raum für Information und politische Reflexion: So werden aktuelle Hintergründe zum neuen Gemeinsamen Europäischen Asylsystem (GEAS) vorgestellt, das ab Juni 2026 in Kraft tritt und in vielen Punkten eine deutliche Verschärfung des europäischen Asylrechts bedeutet.
Die Organisation CompassCollective berichtet aus erster Hand von ihren Erfahrungen in der Seenotrettung im Mittelmeer. Das Theater Lübeck gestaltet eine szenische Lesung zum Thema Flucht und Migration. Musikalisch begleitet wird der Abend von der Lübecker Knabenkantorei unter Leitung von Merle Hillmer sowie von Sarah Proske an der Orgel.
Fluchtberichte aus erster Hand
Unter den Mitwirkenden sind Dr. Julia Trinh, Referentin der Landesbeauftragten für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen, Matthias Wiedenlübbert (CompassCollective), Antonia Sophie Schirmeister, Cornelia von Schwerin und Vincenz Türpe (Theater Lübeck), Kapitän Stefan Schmidt, Pastorin Bärbel Reichelt (St. Jakobi) und Pastorin Elisabeth Hartmann-Runge, Flüchtlingsbeauftragte des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg.
Klare Haltung zu Menschenrechten
„Seit vielen Jahren feiern wir am Buß- und Bettag das Requiem für die Geflüchteten. Es ist immer wieder wichtig, an sie zu denken und auf ihre Situation aufmerksam zu machen“, sagt Jakobi-Pastorin Bärbel Reichelt.
Elisabeth Hartmann-Runge, Flüchtlingsbeauftragte des Kirchenkreises, ergänzt: „Es ist ein Gottesdienst, in dem wir die verstörende weltweite Fluchtwirklichkeit und die Abschottungspolitik vor Gott zur Sprache bringen, Trauer und Schmerz ins Gebet nehmen und ebenso eine klare Haltung zu Menschenwürde und Menschenrechten zum Ausdruck bringen.“