Mölln: Pastorin Engel-Runge zurück im Augustinum, 04.09.2016

Genau acht Jahre und acht Monate arbeitete  Pastorin Kerstin Engel-Runge mit halber Stelle im DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg als Seelsorgerin. Zum 1. September 2016 wechselte sie ins Augustinum Mölln.

Genau acht Jahre und acht Monate arbeitete  Pastorin Kerstin Engel-Runge mit halber Stelle im DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg als Seelsorgerin. Jetzt wechselt sie zum 1. September 2016 ins Augustinum Mölln. Der Gottesdienst zu ihrer Wiedereinführung wurde hier am 4. September 2016 um 10 Uhr gefeiert.
„Das passt ganz gut, da ich seit fünf Jahren eine halbe Pastorenstelle in der Kirchengemeinde Mölln innehabe“,  so die 59-Jährige. Das Seniorenwohnstift Augustinum ist ihr nicht fremd; hier wirkte Kerstin Engel-Runge bereits 13 Jahre vor ihrer Tätigkeit in der Kirchengemeinde. „Dann wurde auf eine Viertelstelle gekürzt – doch nun wieder aufgestockt und ich gefragt, ob ich nicht zurückkehren wolle“. Das Augustinum finanziert die Seelsorge im Haus selbst – auch das DRK-Krankenhaus bezuschusst die Seelsorge mit fünfzig Prozent. Hier aber war die Stelle bis 2017 befristet. „Deshalb musste ich mit Blick auf meine Planungen für die weiteren Jahre nicht lange überlegen“.

Die Arbeit mit den Patienten liegt Kerstin Engel-Runge sehr am Herzen: „Im Krankenhaus ist man immer in einer Krisensituation. Der Patient ist krank, er möchte so schnell wie möglich heraus. Ihn plagen Ängste, Sorgen und Schmerzen. Fragen nach dem, wie es weiter geht“, berichtet die Pastorin. Und die Mehrzahl der Patienten seien so genannte „Kurzlieger“. „So habe ich ständig neue Begegnungen mit Menschen, auf die ich mich einstelle“. Weitere Schwerpunkte sind die geistliche und praktische Betreuung und Organisation der Ehrenamtlichen, zum Beispiel die Damen, die sich um die Bibliothek kümmern. Oder die Damen, die Patienten besuchen.

Seit sechs Jahren gibt es in Ratzeburg die spezialisierte palliative Versorgung schwerstkranker Patienten liegen. Hier hat Kerstin Engel-Runge oft Termine. „Der Tod ist in einem Krankenhaus allgegenwärtig. Als Seelsorger ist man dicht und muss sich mit ihm auseinandersetzen. Ansonsten kann man diesen Job nicht machen. Es ist eine besondere Herausforderung“. Manchmal habe sie genau eine Chance, den Kontakt mit einem Patienten herzustellen. „Manche möchten einfach nicht reden. Das ist okay, gezwungen wird keiner“. Anfragen erhält die Pastorin entweder direkt von den Patienten, oder, was öfter vorkommt, über das Krankenhauspersonal. Auch Andachten werden im kürzlich eröffneten Raum der Stille gefeiert.

In der Seniorenresidenz wird das Arbeiten ein etwas anderes sein: Hier richten sich die Bewohner langfristig häuslich ein, um einen schönen Lebensabend zu genießen. „Man kann die Einrichtung wie eine kleine Kirchengemeinde sehen: Es gibt einen Chor, eine Küsterin, regelmäßige Gottesdienste, einen Glaubensgesprächskreis. „Es ist mehr Alltägliches, mehr Vertrautes hier“, so Engel-Runge.

Kerstin Engel-Runge wuchs in Havekost bei Schwarzenbek auf, studierte in Hamburg und Heidelberg Theologie. Ihr Vikariat absolvierte sie in Plön und wirkte danach acht Jahre in Neumünster-Wittorf. Nach dem vierten Kind gönnte sich die Pastorin eine Babypause – und fing im Anschluss im Augustinum an. „Bis vor fünf Jahren die Stelle gekürzt wurde und ich in der Kirchengemeinde Mölln anfing. Jetzt schließt sich der Kreis, indem ich wieder ins Wohnstift zurückkehre“.