Müssen: Trauer um toten Jugendlichen, 28.06.2017

Traurige Gewissheit: Der Jugendliche aus Libyen, der seit Samstag vermisst wird, wurde tot aufgefunden. Die Polizei geht von einem Unglücksfall aus.

Der vermisste Jugendliche ist tot. Der Flüchtling aus Libyen, der seit Samstag vermisst wurde, wurde heute (28.06.2017) von Polizeitauchern tot aufgefunden. „Wir sind erschüttert über die traurige Gewissheit, dass ein Jugendlicher, der uns anvertraut war, zu Tode gekommen ist”, sagt Heiko Steiner, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Herzogtum Lauenburg. „Alle Mitarbeitenden, die Jugendlichen der Einrichtung und die Leitung sind in großer Trauer. In unserer Einrichtung geht es jetzt vor allem darum, die Jugendlichen zu begleiten und zu stützen, die ihren Mitbewohner vermissen. Wir werden im Team überlegen, wie wir in würdiger Form Abschied nehmen.”

Hintergrund:

Anlässlich des Fastenbrechens am Ende des Ramadans hatte der Fachbereich „St. Salvatoris“ des Diakonischen Werkes Herzogtum Lauenburg in Geesthacht mit geflüchteten Jugendlichen einen Grillabend veranstaltet. Drei pädagogische Betreuer/innen und 17 Jugendliche feierten ab 18.30 Uhr ein schönes Grillfest. Um 22 Uhr trennte sich die Gruppe, einer der Betreuer fuhr mit einigen Jugendlichen zurück in die Einrichtung, zwei Betreuerinnen fuhren mit 14 Jugendlichen zum Badesee in Müssen.

Die Jugendlichen badeten. Um ca. 23 Uhr wurde zum Aufbruch aufgefordert. Bei namentlichem Aufruf stellten die Betreuerinnen fest, dass ein Jugendlicher fehlte. Die sofortige Suche nach dem Vermissten blieb erfolglos.Die Betreuerinnen riefen deshalb gegen 23.30 Uhr die Polizei, die umgehend mit großem Einsatz die Suche nach dem Vermissten aufnahm.

Am heutigen Mittwoch, dem 28.06.2017 führten Polizeitaucher aus Eutin eine erneute Absuche des Badesees durch. Bereits nach 32 Minuten Suche wurde der vermisste Jugendliche einige Meter außerhalb des abgegrenzten Badebereiches in 3-4 m Tiefe leblos aufgefunden. Aktuellen Ermittlungen zufolge trug der 17-jährige (mit Ausnahme der aufgefundenen Jacke) genau dieselbe Kleidung, wie zu Beginn des Ausfluges am 24.06.17. Die Polizei geht derzeit von einem Unglücksfall aus. ”Hinweise auf mögliches Fremdverschulden lagen nicht vor”, so Holger Meier, Pressesprecher der Polizeidirektion Ratzeburg.

Der Fachbereich des Diakonischen Werkes Herzogtum Lauenburg, St. Salvatoris, in Geesthacht unterstützt Familien, Kinder, Jugendliche und Heranwachsende durch ambulante Hilfen in den Räumen eines ehemaligen Pastorats. Dazu kommen Eltern-Kind-Treffs und offene Räume für Eltern zum gegenseitigen Kennenlernen und Austausch. Seit Januar 2016 werden in der Jugendherberge Geesthacht auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreut.