Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Wer gewinnt den Kirchlichen Filmpreis 2022?

Kino im Akkord: Jugenddiakonin Svenja Leppin sitzt in der Jury für den Kirchlichen Filmpreis bei den Nordischen Filmtagen. Insgesamt 15 Filme sind im Rennen. Copyright: Bastian Modrow

Lübeck. Zum 64. Mal finden in Lübeck die Nordischen Filmtage statt. Bis zum 6. November 2022 werden insgesamt 173 Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme in der Hansestadt gezeigt. Zwölf Jury- und Filmpreise werden vergeben - unter anderem der mit 5000 Euro dotierte Kirchliche Filmpreis Interfilm. Das Preisgeld wird vom Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg gestiftet.

Jugenddiakonin in der Jury 

Svenja Leppin liebt Filme. „Herr der Ringe, Die Chroniken von Narnia, zuletzt The Green Book - und natürlich Harry Potter“, zählt die 25-Jährige ihre All-Time-Favorites auf. In der Winterzeit organisiert die Jugenddiakonin aus Nusse Filmvorführungen in ihrer Region, um in anschließenden Gesprächsrunden zu Themen wie Rassismus, Nachhaltigkeit und anderen Religionen vor allem mit jungen Menschen in Dialog zu treten. 2020 schloss sie ihr Studium in den Fächern Religionspädagogik und Soziale Arbeit in Hannover ab. In ihrer Bachelorarbeit beschäftigte sie sich mit den Herausforderungen und Chancen, die Social Media für die evangelische Kirche in Deutschland darstellt. „Dass ich jetzt in der Jury der Nordischen Filmtage für den Kirchenfilm 2022 sitze, das ist schon etwas ganz Besonderes“, sagt Svenja Leppin.

15 Filme in vier Tagen

Unterstützung bekommt die Vertreterin des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg von drei weiteren Jury-Mitgliedern: Ilze Abrama. Sie ist seit 1999 Mitglied von Interfilm und gehört zum Organisationsteam des Filmforums in Riga. Als Projektkoordinatorin schreibt sie Texte für kirchliche Radiosendungen und organisiert Filmvorführungen in lettischen Schulen, Waisenhäusern und Gemeinden.  Marie Starck ist Beraterin für kulturelle Angelegenheiten bei der Kirche in Schweden und verfügt ebenfalls über Film- und Literatur-Festivalerfahrung. Markus Manzer ist evangelischer Pastor aus Dresden. Er interessiert sich vor allem für die cineastische Umsetzung spiritueller und religiöser Themen.

Kirchenkreis stiftet Preisgeld

Der Zeitplan ist streng getaktet: Nahezu pausenlos pendelt Svenja Leppin mit ihren Jurykolleg:innen zwischen dem Kommunalen Kino (KoKi), dem Kolosseum und der „Cinestar Stadthalle“ hin und her, um binnen vier Tagen nicht weniger als 15 Filme anzusehen. Binge-Watching der Extraklasse, auf das sich die Jugenddiakonin optimal vorbereitet hat: „Ich gehe abends zeitig ins Bett, um morgens frisch und ausgeschlafen zu sein. Und natürlich habe ich mich über die Filme vorher ein wenig informiert“, berichtet Svenja Leppin.

Sogar ein Thriller steht zur Wahl

Die Bandbreite der Genres ist beachtlich, reicht von Filmen mit Dokumentar-Charakter bis hin zu gesellschaftskritischen Spielfilmen. „Wenn die Ankündigung nicht zu viel verspricht, dann haben wir sogar einen Thriller dabei“, berichtet das Jury-Mitglied aus dem Lauenburgischen. Einen Favoriten kann und dürfte die 25-Jährige natürlich noch nicht nennen: „Besonders freue ich mich aber auf den Film ,Boy From Heaven’, bei dem es um Religion und Macht geht.“

So werden die Filme bewertet

Gesucht wird auch 2022 wieder der Spielfilm, der sich „durch künstlerische Qualität auszeichnet und ein menschliches Verhalten oder Zeugnis zum Ausdruck bringt, das mit dem Evangelium in Einklang steht oder die Zuschauer für spirituelle, menschliche oder soziale Fragen und Werte sensibilisiert“. So steht es in der Beschreibung des Kirchlichen Filmpreises Interfilm, der bereits seit 1996 in jedem Jahr vergeben wird. Interfilm ist eine Plattform, die den Dialog zwischen Theologie, Kirche und Kino fördern möchte. Gegründet wurde sie 1955 und koordiniert mittlerweile Preisvergaben bei internationalen Filmfestivals wie Venedig oder Berlin. Das Drama "The Gravedigger's Wife" war Gewinner des Kirchlichen Filmpreises Interfilm 2021 bei den Nordischen Filmtagen Lübeck.

Gewinner wird bei Gala gekürt

Welcher Beitrag sich in diesem Jahr durchsetzen wird, ist noch offen. Bis Sonnabendnachmittag muss die Kirchenfilm-Jury eine Entscheidung getroffen haben. Am Abend wird der Gewinner-Film dann bei einer großen Preisverleihung im Theater Lübeck gekürt. Das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro wird vom Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg gestiftet.