Umstellung auf digitales Festival
Es kam wie ein Paukenschlag: Zunächst sagte die Hansestadt Lübeck die Nordischen Filmtage wegen einer zu hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen ab. Dann kam die Ankündigung der Bundesregierung für den sogenannten „Lockdown light“ ab dem 2. November. Weil nun auch Kinos schließen müssen, hätte das Festival ohnehin abgesagt werden müssen. Die Organisatoren der Nordischen Filmtage reagierten mit der Ankündigung, das Festival lediglich digital stattfinden zu lassen – ein Kompromiss. Von den 160 geplanten Film-Vorstellungen können 140 nun vom heimischen Sofa aus begutachtet werden.
Nordische Filmtage Lübeck bieten Weltklasse-Kino
Und im Programm des Traditionsfestivals sind Hochkaräter zu sehen mit einer großen Spannbreite an sozialen Themen. Im Eröffnungsfilm „Unser Mann aus Amerika“ verkörpert der berühmte dänische Schauspieler Ulrich Thomsen („Gut gegen Nordwind“) den Diplomaten Henrik Kaufmann, der im Zweiten Weltkrieg Haltung gegenüber den Nationalsozialisten zeigte. Die schwedische Produktion „Dianas Hochzeit“ erzählt vom Auf und Ab einer Ehe in der Achtzigerjahren. In „Are we lost forever“ wird die schmerzhafte Trennung eines homosexuellen Paares thematisiert.
16 Filme im Spielfilmwettbewerb
Im Spielfilmwettbewerb des Festivals treten 16 Produktionen aus den skandinavischen und den baltischen Staaten gegeneinander an. Der Hauptpreis der Nordischen Filmtage, der NDR-Filmpreis, ist mit 12.500 Euro dotiert. Zu sehen sind aber auch Dokumentationen, Kurzfilme und aktuelle Serien. Das komplette Programm der Filmtage ist auf www.nordische-filmtage.de einsehbar.
Kirchlicher Filmpreis Interfilm
Verliehen wird auch der Kirchliche Filmpreis Interfilm. Er wird seit 1996 vergeben an einen Spielfilm, „der sich durch künstlerische Qualität auszeichnet und ein menschliches Verhalten oder Zeugnis zum Ausdruck bringt, das mit dem Evangelium in Einklang steht oder die Zuschauer für spirituelle, menschliche oder soziale Fragen und Werte sensibilisiert.“ Im vergangenen Jahr fiel die Wahl auf die isländische Produktion „Echo“. Die Jury des Kirchlichen Filmpreises Interfilm ist besetzt mit Inga Meißner, Pastorin an St. Marien, der Schweizer Theologin Ingrid Glatz-Anderegg, Gunthars Laucis, Produzent aus Lettland und dem dänischen Pastor Morten Sternberg.
Kartenvorverkauf ab dem 2. November
Der Kartenvorverkauf für die Streamingangebote beginnt am Montag, 2. November, ab 13 Uhr, auf der Webseite der Nordischen Filmtage. Tickets kosten sieben Euro, mit Spende neun Euro.