Ohne Schokolade, mit Geschichten: Die Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche, Dietlind Jochims, hat einen Adventskalender zusammengestellt. Vom 1. bis zum 24. Dezember öffnet sich täglich mit dem Türchen die Geschichte eines Menschen aus Afghanistan.
Die Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche, Dietlind Jochims, hat mit ihren Kolleginnen und Kollegen einen besonderen Adventskalender zusammengestellt. Vom 1. bis zum 24. Dezember öffnet sich täglich mit dem Türchen die Geschichte eines Menschen, einer Familie aus Afghanistan.
Dietlind Jochims: „Um wen geht es eigentlich, wenn wir von Afghanistan reden? Wovon sprechen Politiker, wenn sie von einem sicheren Land reden?“ Soheila, Familie Rahimi, Yasin – die Menschen aus den Adventskalendergeschichten leben hier in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern mit uns, sind unsere Nachbarinnen und Nachbarn. Sie erzählen, warum sie aus ihrer Heimat geflohen sind, wie sie nach Deutschland gekommen sind. Und sie erzählen auch, was sie befürchten, sollten sie dorthin zurückgeschickt werden. Es sind eindrückliche Zeugnisse von Hoffnung auf Sicherheit, Erfahrungen von Gewalt, Angst, Liebe, von Verunsicherung und Lebenswillen.
„Die Idee, auf dem Reißbrett angeblich sichere Gegenden in Afghanistan zu konstruieren, in die man Menschen abschieben kann, ist menschenverachtend. Diese politische Weichenstellung widerspricht unseren christlich-humanitären Grundsätzen. Ich wünsche mir, dass wir den Advent als Zeit der Besinnung und Umkehr nutzen. Wir als Kirche müssen deutlich Stellung beziehen: Afghanistan ist kein sicheres Land!“, so die Flüchtlingsbeauftragte. Hier geht es zum Afghanistan-Adventskalender.
Das Netzwerk kirchliche Flüchtlingsarbeit ist ein Arbeitskreis der Hauptamtlichen in der Flüchtlingsarbeit im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg. Das Netzwerk versteht den Adventskalender als einen Beitrag der Nordkirche zum Thema "Keine Abschiebung nach Afghanistan".
"Wir wissen für den Bereich Lübeck aktuell von 87 Afghanen, die hier mit einem Duldungsstatus leben", sagt Pastorin Elisabeth Hartmann-Runge, Flüchtlingsbeauftragte des Kirchenkreises Lübeck. "Wir vermuten, dass sie sich große Sorgen um ihre Zukunft machen."
"Unser Arbeitskreis ist mit vielen anderen der Ansicht, dass Afghanistan kein sicheres Herkunftsland ist, sondern lebensgefährlich: für die, die dort leben und jeden, der dorthin reist oder als Flüchtling zurückgeschickt wird.", sagt Pröpstin Petra Kallies. Deswegen appelliert der Arbeitskreis an die Bundesregierung, keine Geflüchteten nach Afghanistan zurück zu schicken.