Nordkirche: Bischöfin Fehrs und 1400 Pfadfinder feiern Gottesdienst, 15.05.2016

Es ist ein Grund, zu feiern: Und der Ring evangelischer Gemeindepfadfinder (REGP) wird in diesem Jahr 20 Jahre jung. Pfadfinder gestalten mit Bischöfin Kirsten Fehrs einen Open Air-Gottesdienst am Pfingstsonntag, 15. Mai 2016, um 10 Uhr in Einhaus bei Ratzeburg.

Es ist ein Grund, zu feiern: Und der Ring evangelischer Gemeindepfadfinder (REGP) wird in diesem Jahr 20 Jahre jung. Rund 1400 Gemeindepfadfinderinnen und -finder werden vom 13. bis 16. Mai 2016 in Einhaus bei Ratzeburg erwartet. Gemeinsam gestalten sie mit Bischöfin Kirsten Fehrs am Pfingstsonntag, 15. Mai 2016, um 10 Uhr einen Open Air-Gottesdienst. Dieser findet im 950. Todesjahr von Ansverus statt – ein Benediktinermönch und Heiliger, der als 28-Jähriger durch Steinigung in dem kleinen Örtchen Einhaus starb. Hier steht auch das Ansveruskreuz, das sich im Logo des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg wiederfindet. Ansverus wurde in St. Georg auf dem Berge (Ratzeburg) beigesetzt; im Jahre 1170 wurden seine Gebeine in den damals erbauten Ratzeburger Dom überführt.

Zum Festjubiläum werden Frauke Eiben, Pröpstin im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, Propst Dr. Andreas Crystall vom Kirchenkreis Dithmarschen, Erich Faehling, Propst im Kirchenkreis Plön-Segeberg sowie viele Wegbegleiter und Unterstützer des REGP gratulieren. „Gemeindepfadfinder stellen oft Helfergruppen für Großveranstaltungen und sind so eng vernetzt mit verschiedenen Institutionen wie der Nordkirche und dem Kirchentag“, berichtet Ulrich Schwetasch, der mit einer halben Stelle Beauftragter der Nordkirche für Gemeindepfadfinderarbeit und mit einer halben Stelle Pastor in Krummesse ist. Auch Bischofin Kirsten Fehrs freut sich auf das Wochenende: "Zu Pfingsten 2012, beim Gründungsfest der Nordkirche, hat die Öffentlichkeit gesehen, wie 600 Pfadfinderinnen und Pfadfinder in einer ganzen Stadt Hand in Hand gearbeitet und allen Gästen, zu denen auch der Bundespräsident zählte, ein wunderbares Fest bereitet haben. Die Arbeit in dieser unverwechselbaren christlichen Jugendarbeit gibt Heimat und ist geprägt von Herzlichkeit. Das spürt man sofort, wenn man mit den Pfadfindern zusammentrifft, Andacht feiert, singt und Gemeinschaft erlebt. Darauf freue ich mich wieder an diesem Pfingstsonntag.“

Die Geschichte des REGP fing klein an mit ersten Gruppengründungen in den 1980er Jahren im beschaulichen Grube in Ostholstein. Hier legte Schwetasch den Grundstein – ohne das Vorhaben, einen Verband gründen zu wollen. „Es überrollte uns regelrecht eine Lawine von Gruppengründungen“. 1996 wurde dann der REGP ins Leben gerufen, der heute 6400 Kinder und Jugendliche in 110 Kirchengemeinden innerhalb der Nordkirche zählt. Rund 700 Kinder kommen hinzu, die in zehn Kirchengemeinden außerhalb der Nordkirche Gemeindepfadfinder sind. Darunter übrigens auch in der indischen Jeypore-Kirche – ein indischer Pastor baute hier eine Gruppe nach deutschem Vorbild auf. Für Ulrich Schwetasch ist die Gemeindepfadfinderarbeit ganz wichtig: „Wir möchten Mädchen und Jungen eine Heimat geben. Pfadfinderei im REGP ist kirchengemeindliche Kinder- und Jugendarbeit – sie hat gegenüber anderen Formen kirchlicher Angebote an Kinder und Jugendliche ein eigenes unverwechselbares Profil“.

Wissenswert:
In Deutschland gibt es die Pfadfinderbewegung seit etwa einhundert Jahren. Sie erreichte bereits kurz nach der Gründung in England im Jahr 1907 den deutschsprachigen Raum. Noch vor dem ersten Weltkrieg entstanden in fast allen deutschsprachigen Ländern Pfadfindergruppen.

Was bedeutet der Ring evangelischer Pfadfinder?

Der Ring evangelischer Pfadfinder steht in der Tradition der von Baden-Powell in England gegründeten Pfadfinderbewegung, der bündischen Jugendbewegung und der evangelischen Jugend in Deutschland. Als evangelische Gemeindepfadfinder verstehen sich die angehörenden Gruppen als Teil ihrer jeweiligen Kirchengemeinde, in der und für die sie Kinder- und Jugendarbeit betreiben. Die Pfadfindergruppe vor Ort ist eigenständig in ihrer Arbeit, Planung und der Gestaltung ihrer Gruppenstruktur. Gemeindepfadfinder bieten Kindern eine Gemeinschaft, in die sie hinein wachsen können, in der sie spielerisch lernen und neue Erfahrungen machen („Learning by doing“). In ihrer Kirchengemeinde übernehmen sie Dienste und diakonische Aufgaben.

Die älteren Pfadfinder (ab etwa zwölf Jahren) werden schrittweise in die Verantwortung für die jüngeren und die gesamte Gruppe hinein genommen. Als Mitarbeiter und Gruppenleiter tragen und prägen die Jugendlichen die Arbeit mit. Gemeindepfadfinder sollen vertraut und verantwortungsvoll mit der Natur umgehen lernen. Fahrten und Zeltlager sind Höhepunkte des Jahres. Sie eröffnen den Kindern neue Erlebnisräume und Lernfelder im Miteinander und im Umgang mit der Schöpfung.

Als evangelische Gemeindepfadfinder werden die Kinder und Jugendliche zum Glauben an Jesus Christus gerufen und zu mündigen Gliedern der christlichen Gemeinde erzogen. Bibelarbeiten, Andachten und Zurüstung im Glauben sind selbstverständlicheTeile der Arbeit. Die evangelischen Gemeindepfadfinder tragen die alte Kluft der evangelischen Jugend. Das grüne Fahrtenhemd und das Halstuch sind äußeres Zeichen der Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft, auch in der Öffentlichkeit. Die Lutherrose ist das gemeinsame Abzeichen aller Pfadfinder im Ring, Ankerkreuz und Kugelkreuz verbinden uns mit der allgemeinen evangelischen Kinder- und Jugendarbeit.

Foto: Pfadfinder des REGP helfen beim Gründungsfest der Nordkirche im Jahr 2012.