Nordkirche: Handreichung zur Frauenordination vorgestellt, 15. 02. 2016

1958 wurde in Lübeck die erste Frau in der VELKD auf eine Pfarrstelle ordiniert: Elisabeth Haseloff übernahm die übergemeindliche Frauenarbeit sowie einen Bezirk der Kirchengemeinde St. Matthäi im Lübecker Stadtteil St. Lorenz-Nord.

1958 wurde in Lübeck die erste Frau in der VELKD auf eine Pfarrstelle ordiniert: Elisabeth Haseloff übernahm die übergemeindliche Frauenarbeit sowie einen Bezirk der Kirchengemeinde St. Matthäi. Am Montag, 15. Februar 2016, wurde die Handreichung "Zusammen_Wachsen - Wege zur Frauenordination auf dem Gebiet der heutigen Nordkirche" in der Universitätskirche in Kiel präsentiert.

Die Handreichung entstand als gemeinsames Projekt der Beauftragten für Geschlechtergerechtigkeit in der Nordkirche, Stephanie Meins, und Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong (Theologische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel). An der Präsentation wirken neben der Autorin Ronja Hallemann auch Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck) sowie Dr. Simone Mantei vom Studienzentrum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Genderfragen mit. 

Die Ergebnisse in Kurzform: Nach dem Kampf in den 1920er Jahren um die Zulassung von Frauen zum Hochschulstudium sollte auch die Zulassung der studierten Theologinnen in die kirchliche Berufswelt erfolgen. So erfahren die Leserinnen und Leser etwas über die unterschiedlichen Entwicklungen in den einzelnen Landeskirchen.

Mit Elisabeth Haseloff wurde im Jahr 1958 durch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Lübeck die erste Pastorin innerhalb der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands auf eine Pfarrstelle in der Kirchengemeinde St. Matthäi im Lübecker Stadtteil St. Lorenz-Nord ordiniert. In der Eutiner Landeskirche dagegen verabschiedete man bis zu ihrem Aufgehen in der Nordelbischen Kirche nicht ein einziges Theologinnengesetz.

Bischöfin Fehrs würdigte die Publikation als wichtigen Beitrag zur Kirchengeschichte: Frauen auf der Kanzel sind heute in der evangelischen Kirche eine Selbstverständlichkeit. Pastorinnen sind aus den Gemeinden, aus kirchenleitenden Ämtern sowie aus den Diensten und Werken nicht mehr wegzudenken. Daneben sind sie auch gesamtgesellschaftlich Wegbereiterinnen für die Gleichberechtigung, die heute vielen als selbstverständlich erscheint. Doch der Weg der Theologinnen hin zu den so genannten Pfarrerinnengesetzen war ganz unterschiedlich lang und beschwerlich.

Bei der Veranstaltung war neben den Beiträgen der Autorin Ronja Hallemann, und Projektleiterin Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong auch ein Vortrag von Dr. Simone Mantei (EKD) zu Geschlechterverhältnissen im Pfarrberuf zu hören.

Die Broschüre zur Geschichte der Frauenordination kann hier bestellt werden.