Nordkirche: Küsterarbeitskreis wirbt für den "Beruf aus Berufung", 24.10.2016

„Ohne Küster wird es düster – ein Beruf aus Berufung“ – unter diesen Leitsatz hat der Küsterarbeitskreis der Nordkirche seine Arbeit gestellt. Als Wortmarke ist der Leitsatz nun eingetragen und soll helfen, den Beruf des Küsters in die Öffentlichkeit zu rücken.

„Ohne Küster wird es düster – ein Beruf aus Berufung“ – unter diesen Leitsatz hat der Küsterarbeitskreis der Nordkirche seine Arbeit gestellt. Als Wortmarke ist der Leitsatz nun eingetragen und soll helfen, den Beruf des Küsters in die Öffentlichkeit zu rücken.

„Wir wollen für unseren Job werben“, so Marion Ratzlaff-Kretschmar, erste Vorsitzende des AK Küster der Nordkirche, während der letzten Sitzung in Lübeck. „Das ist notwendig, weil diese Arbeitsstellen in den Kirchengemeinden häufig eingeschmolzen werden“, sagt Tobias Jahn, zweiter Vorsitzender.
Diese Negativkurve wollen die Küster aufhalten. Konsens im Arbeitskreis ist: Nichts gegen das Ehrenamt – aber der Küsterberuf braucht hauptamtliche Kräfte.

Erstes Werbemittel mit dem neuen Slogan ist eine kleine Streichholzschachtel.
Gesangbücher verteilen, Glocken läuten und Kerzen anzünden: Wenn man Kirchenbesucher fragt, welche Aufgaben ein Küster in einer Kirche hat, fällt den meisten die Vorbereitung des Gottesdienstes ein. Das ist bei Weitem nicht alles. Die Hauptarbeit der Küster in den Kirchen geschieht im Hintergrund. Von der Steuerung der Heizungsanlage über die Wartung der Feuerlöscher bis hin zu Pflege der Außenbereiche liegen viele und vielfältige Aufgaben in ihrem Verantwortungsbereich. Sie brauchen ein großes Wissen an Arbeitssicherheit oder im Bereich Denkmalschutz. „Gerade in alten Kirchen darf nicht einfach geputzt werden. Wir haben die Pflege unserer Kirchen genau im Blick“, sagt Marion Ratzlaff-Kretschmar. Neben den Gottesdiensten werden Kirchen immer häufiger als Veranstaltungsorte genutzt.

Lothar Dornau ist Küster in der Schweriner Schelfkirche. „Wir hatten im vergangenen Jahr 11000 Besucher bei Veranstaltungen und 9000 Gottesdienstbesucher.“

Die Lübecker Rats- und Bürgerkirche St. Marien wird jährlich von rund 600000 Menschen besucht, darunter viele Touristen. Küsterin Sabine Weiß schließt jeden Morgen die Kirche auf und am Abend wieder ab.

Tobias Jahn ist Küster im Hamburger Michel. Etwa 1,5 Millionen Menschen besuchen den Michel jedes Jahr. Allein im Dezember sind etwa 90000 Menschen bei Veranstaltungen. An Heilig Abend kommen bis zu 20000 Besucher in die fünf Christ-Vespern.

2016 07 22 Küster Nordkirche2In Zusammenarbeit mit dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA) und der Landeskirche bietet der Kreis eine Grundausbildung zum kirchlich anerkannten Küster. Das ist wichtig, denn obwohl die Anforderungen hoch sind, ist Küster kein Ausbildungsberuf. Zu gemeinsamen Rüstzeiten kommen die Küster zusammen, machen Tages-Exkursionen und organisieren Küsterkonvente in den Kirchenkreisen. Alle zwei Jahre findet der Küstertag der Nordkirche statt.

Der nächste ist am Montag, 24. Oktober 2016 im Hamburger Michel. Dort wird auch das 40-jährige Bestehen des Küsterarbeitskreises der Nordkirche gefeiert. Der Tag beginnt mit einem Gottesdienst um 9.30 Uhr. Beim Begrüßungskaffee ist Gelegenheit zum Austausch, bevor es nach der feierlichen Begrüßung zum Mittagessen geht. Der Nachmittag steht ab 14 Uhr unter der Überschrift „Informationen und Wissenswertes über das Amt der Küsterinnen und Küster“. Es warten die Küsterband, eine Fotoausstellung und Kabarett. Um 16.30 Uhr schließt der Küstertag mit einem Reisesegen. „Eingeladen sind alle Küster – egal, ob im Haupt- oder Ehrenamt, an einer großen oder kleinen Kirche, Alt- oder Neubau“, freut sich Tobias Jahn. Anmeldungen sind noch bis zum 9. Oktober 2016 möglich: t.jahn@st-michaelis.de .