November: Stille Zeit mit vielen Gedenktagen, 22.10.2015

Im November ist die sogenannte „Stille Zeit“, sie beginnt am 1.November mit dem katholischen Allerheiligen und endet am letzten Sonntag vor dem ersten Adventssonntag mit dem Ewigkeitssonntag, an dem in der Evangelischen Kirche der Toten gedacht wird.

Im November ist die sogenannte „Stille Zeit“, sie beginnt am 1.November mit dem katholischen Allerheiligen und endet am letzten Sonntag vor dem ersten Adventssonntag mit dem Ewigkeitssonntag oder Totensonntag, an dem in der Evangelischen Kirche der Toten gedacht wird.

Dieser Monat dient der Besinnung - es ist Zeit, über das Leben nachzudenken. Werden und Vergehen, der Wechsel der Jahreszeiten, Buße und Neuanfang gehören zur Stillen Zeit.
Auch in den Gottesdiensten ist dieses Jahresende spürbar: Ende November endet das Kirchenjahr mit dem Dreiklang von Volkstrauertag, Buß-und Bettag und   Totensonntag.  Auf  unterschiedliche Art rufen  diese  drei  Feiertage  zur Besinnung und zum  Gedenken auf.

Der Volkstrauertag ist ein staatlicher Gedenktag, an diesem Sonntag stehen  die Opfer und Ursachen der vergangenen  und  gegenwärtigen  Kriege  im  Fokus. Er wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen, in diesem Jahr ist das am Sonntag, dem  15. November 2015. Auch in vielen evangelischen Kirchengemeinden wird im Gottesdienst der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. Eine Übersicht finden Sie in unserer Gottesdienstübersicht.
Der Buß- und Bettag ist in der Evangelischen Kirche ein Tag der Besinnung, der kritische Lebensbilanz und der Neuorientierung. Begangen wird der Gedenktag am ersten Mittwoch nach dem Volkstrauertag . In diesem Jahr also am Mittwoch, dem 18. November 2015.

Der rein protestantische Buß- und Bettag wurde 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen ersatzlos gestrichen.  Auch wenn der Bußtag kein staatlicher Feiertag mehr ist, hat er seinen festen Platz im Kirchenjahr nicht verloren. Viele Gemeinden laden meist am frühen Abend zu Andachten ein, um auch Berufstätigen die Teilnahme zu ermöglichen. Die starke Resonanz auf dieses Angebot belegt, dass der Tag im Leben der Menschen tief verwurzelt ist.

Der Ewigkeitssonntag im November wird auch Totensonntag genannt. Viele Menschen nehmen sich am Ewigkeitssonntag Zeit für die Erinnerung an verstorbene Angehörige, die Gräber werden mit Blumen oder Gestecken geschmückt. Das Nachdenken über Tod und Leben, Zeit und Ewigkeit ist im Kirchenjahr mit dem Ewigkeitssonntag verbunden. Neben dem Andenken an die Gestorbenen ermutigt die Evangelische Kirche am Ewigkeitssonntag in vielen Gottesdiensten zu einem bewussteren Umgang mit der Lebenszeit, die den Menschen und allen Geschöpfen gegeben ist. Denn nach kirchlichem Verständnis kann ein Mensch freier leben, wenn es gelingt, Abschied und Tod im Alltag zu bewältigen. . Mit diesem Tag des Innehaltens, der Trauer und der Hoffnung schließt sich der Jahreskreis, ehe mit dem ersten Advent ein neues Kirchenjahr beginnt.

Der Ewigkeitssonntag geht auf eine Anregung aus der Reformationszeit zurück. Er stellt eine evangelische Alternative zum katholischen Allerseelentag dar. Der Ewigkeitssonntag wurde erstmals Mitte des 16. Jahrhunderts in einer Kirchenordnung erwähnt. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. führte ihn im 19. Jahrhundert als "Feiertag zum Gedächtnis der Entschlafenen" ein.

Nach dem November kommt folgt im Dezember der Advent – für viele Menschen das Ende des Jahres. Das christliche Jahr jedoch beginnt mit dem Advent – dem Warten auf das Wunder der Geburt Christi. Jedes Jahr aufs Neue.

Quelle: www.nordkiche.de