Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg "Von der Wut in die Kraft": Frauenwerk bei den Orange Days in Lübeck

"Wenn es um Gewalt geht, zahlen wir alle!", sagt Silke Meyer, Leiterin des Frauenwerks. "Daher sollten wir uns alle die stetig zunehmende strukturell verankerte und tradierte männliche Gewalt gegen Frauen nicht länger leisten." Copyright: Bastian Modrow

Lübeck. Frauen und Mädchen stärken und ein gewaltfreies Umfeld fördern - darum geht es auch dieses Jahr wieder bei den Orange Days in Lübeck. Eröffnet werden sie am Freitag, den 24. November 2023, von 17 bis 19 Uhr in der Musik- und Kongresshalle (MUK) Lübeck. Initiator ist das Aktionsbündnis "Lübeck wird orange". Silke Meyer vom Evangelischen Frauenwerk moderiert den Abend.

Orange Days sensibilisieren für Gewalt gegen Frauen

"Letztendlich geht es uns um die Selbstermächtigung von Frauen", sagt Silke Meyer. Sie leitet das Frauenwerk des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg. Es ist Teil des Aktionsbündnisses "Lübeck wird orange", das verschiedene Hilfsangebote der Stadt vereint, wie etwa Frauenhäuser und Beratungsstellen. Ebenso dabei sind der Zonta-Club Lübeck und das Frauenbüro der Stadt.

Drum Circle und Tanzdarbietungen in der MUK

Wie können Menschen für Gewalt an Frauen in ihrem Umfeld sensibilisiert werden und welche Hilfsangebote gibt es? Wo fängt Gewalt in Beziehungen an? Darüber will das Aktionsbündnis am 24. November in der MUK informieren. Doch es geht nicht allein um Information, sondern auch darum, das Gefühl von Solidarität zu stärken. Ein interaktiver Drum Circle, Hip-Hop- und Tanzdarbietungen laden dazu zu ein, sich der eigenen Wut und Kraft auch noch auf andere Art zu nähern. Außerdem tritt die junge Poetry-Slammerin Marie Stamer auf.

"Lübeck wird orange": Schuh-Mahnmal erinnert an Femizide 

Es ist eine Zahl, eine erschreckend hohe Zahl: 165 Femizide wurden 2023 in Deutschland verübt. Alle 72 Stunden tötet ein Mann eine Frau in Deutschland oder verletzt sie so schwer, dass sie daran stirbt. Symbolisiert wird diese Zahl bei den Orange Days durch Schuhpaare, die als Mahnmal in der MUK niedergelegt werden. "Ich finde gerade das symbolisch sehr eindrücklich und berührend. Es zeigt: Hinter jedem Paar Schuhe verbirgt sich ein Leben", sagt Silke Meyer. 

Wie kann Gewalt und im schlimmsten Falle in Femizid verhindert werden? "Wir können gar nicht oft genug über dieses Thema sprechen und etwas dagegen tun", betont die Leiterin des Evangelischen Frauenwerks. "Wenn wir die Kräfte bündeln, sind wir stärker. So ein Tag ist wichtig, um auf all diese Themen aufmerksam zu machen." Dass die Eröffnungs-Veranstaltung in diesem Jahr erstmals in der MUK stattfindet, sieht Silke Meyer als Chance: "Wir können dadurch dem ganzen Thema noch mehr Raum geben. Jeder und jede kann kommen und dabei sein!", so Meyer.

Fahnen an Häuserfassaden als Zeichen gegen Gewalt

Wichtiger Bestandteil von "Lübeck wird orange" ist auch in diesem Jahr wieder die orangefarbene Fahne, die an zahlreichen Häuserfassaden als Zeichen der Solidarität und gegen Gewalt zu sehen sein wird. 

Seit 1981 ist der 25. November der Internationale Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen. Er ist der Beginn der 16-tägigen Orange Days, an denen weltweit Aktionen und Proteste stattfinden. 

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Aktionsbündnisses sowie auf dem Instagram-Kanal @luebeck_wird_orange.

Hier geht es zum Flyer von "Lübeck wird orange".

 

Katharina Boye vom Zonta Club Lübeck, Elke Sasse, die Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Lübeck, Silke Meyer, Leiterin des Frauenwerks Lübeck-Lauenburg und Natalie Lessin vom Kik Frauennotruf gehören zum Aktionsbündnis "Lübeck wird orange".