Paul-Gerhardt: Begegnung auf den Philippinen, August 2017

Häkeln und nähen für die gute Sache: Der Gesprächs- und Handarbeitskreis in der Lübecker Paul-Gerhardt-Gemeinde unterstützt mit dem Erlös aus dem Verkauf ihrer Handarbeiten seit 2001 Kinder auf den Philippinen. Getrud Bethke hat ihre Schützlinge nun besucht.

Häkeln und nähen für die gute Sache: Der Gesprächs- und Handarbeitskreis in der Lübecker Paul-Gerhardt-Gemeinde. Die Frauen unterstützen mit dem Erlös aus dem Verkauf ihrer Handarbeiten seit 2001 Kinder auf den Philippinen. Außerdem generieren sie immer wieder Sponsoren, also Menschen, die mit einem monatlichen Beitrag ein Kind vor Ort unterstützen.

Gertrud Bethke leitet die gemeindliche Partnerschaftsarbeit mit dem Philippinen. Dazu gehört für die 81-Jährige, regelmäßig nach Camiguin zu reisen und die Familien zu besuchen. Im Mai hat sie die Reise über Hamburg, Istanbul, Manila nach Camiguin gemacht. Mit dem Zug, dem Flugzeug, dem Boot und dem Bus dauert es zwei Tage, um von der Paul-Gerhardt-Kirche zu Myraluna Sacote auf Camiguin zu gelangen. Dieses Mal hatte sie Begleitung auf der langen und anstrengenden Reise. Jürgen Ney aus Berlin war mit und hat einen Reisebericht geschrieben:

"Wiedersehen auf Camiguin

Die Inselbewohner sagen, Camiguin bedeutet „Come again“. Für Gertrud Bethke wurde dies nun nach fünf Jahren Abwesenheit zur Wirklichkeit. Endlich hatte sie jemanden gefunden, der sie auf dem langen Weg zu den Philippinen begleiten würde. Jürgen (49) aus Berlin, ein guter Bekannter ihres Freundes Johannes, der sie bereits dort auf Camiguin erwartete.

Am 8. Mai 2017 war es dann endlich soweit. Von Hamburg aus flogen die beiden über Istanbul nach Manila und von dort weiter nach Cagajan de Oro auf Mindanao. Von dort ging es per Bus und Fähre weiter bis zur Insel Camiguin, wo die beiden nach zweitägiger Reise am Abend des 10. Mai 2017 von Johannes am Fährhafen erwartet wurden.

Viele Schüler, die bereits seit Jahren von Frau Bethkes Projekt „HILFE FÜR CAMIGUIN“ gesponsert werden, um ihnen den Gang zur Schule zu ermöglichen, die ab der 6. Klasse kostenpflichtig und so für viele Familien ohne Hilfe unerschwinglich ist, erwarteten sie schon. Zusammen mit der dortigen Projektleiterin Frau Sakote machte sich Gertrud Bethke dann auch in den nächsten Tagen auf den Weg, um diese Familien zu Hause zu besuchen. Auch neue Schüler wurden ins Projekt aufgenommen, wie etwa der 11-jährige Ezekiel, der jetzt von Frau Bethkes Reisebegleiter Jürgen gesponsert wird. Er wohnt mit seinen Eltern und 5 Geschwistern in einer kleinen Hütte im Wald entlang der Küstenstraße.

Mit nur zwölf Euro monatlich können auch Sie einem Kind dort die Schulausbildung ab der 6. Klasse bis zum Schulabschluss ermöglichen.

Am Samstag, 20. Mai 2017 stand dann am Nachmittag der Höhepunkt des Aufenthaltes auf Camiguin an. Alle 11 gesponserten Schüler waren mit ihren Familien zu einer großen Party eingeladen, zu der jede der Familien etwas zu Essen mitbrachte. (Fotos) Es gab Ansprachen von Frau Bethke, Johannes und Frau Sakote und dann wurde getanzt, gesungen, gegessen und gelacht und jedes Kind erhielt Geschenke, die Frau Bethke und Jürgen aus Deutschland mitgebracht hatten. Die Kinder brachten ihre Halbjahreszeugnisse mit, die sie stolz präsentierten. Sie hatten während des Besuchs von Frau Bethke auf Camiguin bereits Ferien, so dass ein Besuch in der Schule leider nicht möglich war.

Und dann waren die zwei Wochen auch schon wieder vorbei und die beiden mussten sich auf die Heimreise begeben. Aber wie zu Beginn schon erwähnt: Camiguin bedeutet „Come again“! Und so bleibt die Hoffnung, dass es ein baldiges Wiedersehen geben wird. Text: Jürgen Ney"


Foto: Jürgen Ney