Propstei Lauenburg Zwei neue Pfarrsprengel im Herzogtum

Philip Graffam ist Propst im Herzogtum Lauenburg. Copyright: Guido Kollmeier

Ratzeburg. Seit 1. Januar 2024 gibt es im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg zwei neue Pfarrsprengel. Mehrere Gemeinden im Süden des Herzogtums bündeln ihre Kräfte und stellen sich im Team neu auf.

Die Synode des Kirchenkreises als höchstes Gremium in Lübeck und Lauenburg hat 2023 grünes Licht für die Bildung der beiden neuen Pfarrsprengel gegeben. Den ersten bilden seit dem neuen Jahr die Kirchengemeinden Lauenburg, Lütau und Gülzow. Für den zweiten Pfarrsprengel wollen die beiden Kirchengemeinden Düneberg-Geesthacht und Grünhof-Tesperhude mit den Kirchengemeinden Hamwarde und Worth zusammenarbeiten.

Synode gab grünes Licht

Philip Graffam, Propst im Herzogtum Lauenburg, betont ausdrücklich, dass ein Pfarrsprengel keinesfalls einer Fusion gleichkäme. „Durch die Bildung eines Sprengels wird die Eigenständigkeit der beteiligten  Kirchengemeinden nicht berührt. Sie bleiben eigenständige Körperschaften des öffentlichen Rechts, vertreten durch die Mitglieder des jeweiligen Kirchengemeinderats“, erläutert Graffam.

Tatsächlich ist das primäre Ziel eines Pfarrsprengels, die pastorale Versorgung gemeinsam zu regeln. Wie bislang auch, wird es also auch künftig feste Pastor:innen in den jeweiligen Gemeinden geben. Allerdings: „Das Team kann gabenorientiert seinen Dienst im Sprengel tun - zum Beispiel macht eine Person die Jugendarbeit, eine andere kümmert sich schwerpunktmäßig um Senioren“, berichtet der Propst und spricht von Synergieeffekten: „Es muss nicht jede Gemeinde das volle Programm anbieten. Gibt es in Gemeinde A einen erfolgreichen und etablierten Chor, muss Gemeinde B nicht zwangsläufig ebenfalls dieses Angebot vorhalten, sondern stattdessen seine Kraft und Energie in die Jugendarbeit stecken.“

Propst Graffam lobt Teambildung

Der Vorteil für die Gemeindemitglieder: Mittelfristig können sie von einem spürbaren Plus von Gottesdiensten, Veranstaltungen und Gruppen-Angeboten profitieren. „Ich persönlich favorisiere den Sprengel als gute Möglichkeit besonders im ländlichen Raum, denn die Gemeinden behalten ihre individuelle Identität, können sich aber im Verbund mit anderen weiter entwickeln“, betont Philip Graffam. Überdies steigere die Bildung von Pfarrsprengeln die Attraktivität des ländlichen Raums für junge Pastor:innen. Ein wichtiger Indikator in Zeiten zunehmender Ruhestände und schwindender Bewerber:innen-Zahlen.

Viele Vorteile für Gemeinden

Kirchliches Neuland betreten die Kirchengemeinden mit den beiden Pfarrsprengeln im Süden des Kirchenkreises nicht. In der Propstei Lübeck bilden die Gemeinden in Travemünde und Kücknitz seit diesem Jahr einen Pfarrsprengel. Auch im Lauenburgischen arbeiten seit Anfang 2023 die Kirchengemeinden Sandesneben, Nusse-Behlendorf, Berkenthin und Siebenbäumen im Verbund zusammen. „Und gerade dieser Sprengel zeigt mit seiner gut abgestimmten und gabenorientierten Arbeit im multiprofessionellen Team, welche Chancen in dieser Form der Zusammenarbeit liegen“ lobt Propst Graffam.