Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Ratzeburger Dom: Politik und Gesellschaft helfen bei der Sanierung

Der Ratzeburger Dom muss saniert werden. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 1,4 Millionen Euro. Die Solidarität in Politik und Gesellschaft ist groß. Copyright: Bastian Modrow

Ratzeburg. Der Ratzeburger Dom braucht Hilfe - und bekommt sie: Bund und Land haben bereits Fördermittel in Höhe von jeweils 600 000 Euro für die dringend notwendige Sanierung zugesagt. Auch gesellschaftlich und politisch ist das Interesse an dem stadtbildprägenden Gebäude groß.

Turm seit drei Jahren verhüllt

Insgesamt belaufen sich die Sanierungskosten auf rund 1,4 Millionen Euro. „Der Erhalt eines so großartigen Bauwerks wie des Ratzeburger Doms hat für die Domkirchengemeinde absolute Priorität. Wir sind dankbar, dass wir dabei eine breite Unterstützung aus der Öffentlichkeit und den Parteien erfahren“, sagt Gert-Axel Reuß. In den vergangenen Wochen und Monaten durfte der Domprobst immer wieder politische Vertreter aus der Region, aus dem Land und dem Bund auf der Baustelle begrüßen. Zuletzt statteten jetzt Max Mordhorst, Bundestagsabgeordneter der FDP, und der Ratzeburger Vorsitzende der Liberalen, Nicolas Reuß, dem Ratzeburger Dom einen Besuch ab.

Seit mehr als drei Jahren ist der Turm mit einem Gerüst verhüllt. Bei der Erneuerung des Kupferdaches 2018/19 waren zum Teil erhebliche Schäden in der Fassade festgestellt worden. An manchen Stellen fielen sogar Bruchstücke von Steinen herunter. Nach den positiven Fördermittelzusagen aus Kiel und Berlin ist nun mit den ersten Baumaßnahmen begonnen worden.

Sanierung kostet rund 1,4 Millionen Euro

„Mich freut ganz besonders, dass die Sanierung des Ratzeburger Doms voranschreitet und ich mir selbst ein Bild von der engagierten Arbeit vor Ort machen konnte. Der Einsatz meiner Kollegen in Schleswig-Holstein und im Bund für dieses überregionale Wahrzeichen hat sich definitiv gelohnt“, lobte Mordhorst. Sein Ratzeburger Parteikollege teilt die Einschätzung: „Der Dom hat für Ratzeburg und die Region eine historische wie auch touristische Bedeutung. Gleichzeitig ist er ein bedeutendes Zeugnis romanischer Architektur in Norddeutschland“, sagt der FDP-Vorsitzende Nicolas Reuß. Seinem Ortsverein sei es daher ein besonderes Anliegen, die Sanierung weiter zu unterstützen.

Eine Aussage, die der Domprobst gern hört: „Von besonderer Bedeutung ist für uns die Zusicherung, uns in den Bemühungen, den Ratzeburger Dom für die kommenden Generationen zu erhalten, auch in Zukunft zu unterstützen“, betont Gert-Axel Reuß. Der Ratzeburger Dom mit seinem fast 48 Meter hohen Turm ist das Wahrzeichen der Kreisstadt und weit über die Grenzen des Herzogtum Lauenburgs hinaus bekannt. Die dreischiffige Pfeilerbasilika mit ihrem kreuzförmigen Grundriss ist eine der frühesten Backsteinbauten Norddeutschlands und daher ein Denkmal von nationaler Bedeutung. Auf Initiative von Heinrich dem Löwen war mit dem Bau 1154 begonnen worden. Vollendet wurde der Dom im Jahre 1220.

Je 600 000 Euro von Land und Bund 

Das Land Schleswig-Holstein hatte im Frühjahr 2022 angekündigt, die Sanierung des Domturms mit 600 000 Euro zu unterstützen. Auf Initiative der FDP hatte die damalige Regierungskoalition mit CDU und Grünen die Summe in den Haushalt eingestellt. Im Dezember vergangenen Jahres folgte der Bund und stellte weitere 600 000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm zur Verfügung.

Die Lauenburgische SPD-Bundestagsabgeordnete Nina Scheer war zufrieden: „Es freut mich sehr, dass mit meinem Wirken für eine Berücksichtigung des Ratzeburger Domturms im Rahmen der Mittelvergaben nun eine Förderung bewilligt wurde.“ Auch Konstantin von Notz, Bundestagsabgeordneter der Grünen, sprach von einem schönen Erfolg: „Als mich im Sommer die Verantwortlichen mit Bitte um Unterstützung kontaktieren, stand für mich sofort fest, dass ich mich gemeinsam mit meinen Wahlkreiskolleginnen und -kollegen für die Bereitstellung der nötigen Finanzen für eine Sanierung stark machen werde.“ Christopher Vogt, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion in Kiel, hatte sich bei den beiden Bundestagsabgeordneten Wolfgang Kubicki und Otto Fricke für die Förderung stark gemacht.