Pröpstin Petra Kallies Rechtspopulismus ist unchristlich!


Christlicher Glaube ist mit Rechtspopulismus, Rechtsextremismus und allen ihren Auswüchsen nicht vereinbar. Denn das rechtsextreme Weltbild stellt die eigene Volkszugehörigkeit über andere, es propagiert einen kollektiven Egoismus und handelt nach dem Recht des Stärkeren.

Rechtspopulisten behaupten, das christliche Abendland sei in Gefahr, dabei stellen sie selbst mit ihrer antichristlichen Agitation die größte Gefährdung christlicher Werte dar.

Jesus predigte Liebe und Vergebung, wo Hass und Vergeltung herrschten

Christlicher Glaube hat sich immer wieder an Jesus Christus und am Evangelium zu messen. Der Gottessohn Jesus wurde als Sohn einer jüdischen Mutter geboren. Er predigte Liebe und Vergebung, wo Hass und Vergeltung herrschten. Er ging auf sozial und religiös Ausgegrenzte zu und lud sie zur Teilhabe ein. Er setzte sich für die Rechte behinderter Menschen ein. Er stellte sich Hasspredigern in den Weg. Er gab Rechtlosen, Fremden und Frauen ihre Würde zurück. Er motivierte seine Anhänger, es ihm nachzutun und sich liebevoll den Schwachen und Verachteten zu zuwenden. Gewalttätigkeit war für ihn niemals eine Option. Er trug seinen Anhängern auf, allen Völkern davon zu berichten, sie zum Glauben und zur Taufe einzuladen.

Christentum ist eine Religion für alle

Das Christentum ist von Anbeginn an eine Religion für alle – jeder und jede ist willkommen, ungeachtet von Geschlecht, sozialer Stellung, Hautfarbe, Volkszugehörigkeit. Zu Rechtspopulismus und Rechtsextremismus gibt es daher keinerlei inhaltliche Schnittmenge. Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Gewalttätigkeit sind unchristlich und erfordern eindeutigen Widerspruch auch von Christinnen und Christen.

Viele Menschen, die die Veränderung unserer Gesellschaft durch Geflüchtete und Migrant_innen verunsichert, fühlen sich mit ihren Sorgen allein oftmals gelassen. Rechtsextreme Parteien zu wählen ist dafür jedoch keine Lösung im christlichen Sinn. Wir müssen mehr miteinander reden, Ängste benennen und die persönliche Begegnung suchen. Zwischen Kirchenleuten und Verunsicherten, zwischen Einheimischen und Migrant_innen, zwischen Wähler_innen und Politiker_innen.

Christlicher Glaube ist nicht immer ein bequemer Weg, aber er hat die Kraft, zu Gerechtigkeit und zum Frieden zu führen.