Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg Roman Röpstorff ist der neue Leiter von „jung + ev.“

Roman Röpstorff ist der neue Leiter der Evangelischen Fachstelle für die Arbeit mit jungen Menschen. Copyright: Katharina Micheel

Lübeck. „Jugendliche sind nicht erst die Zukunft der Kirche, sie sind ihre Gegenwart“, sagt Roman Röpstorff. Seit dem 1. September 2025 leitet der 48-Jährige die Evangelische Fachstelle für die Arbeit mit jungen Menschen im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg.

Frühe Begeisterung für Kirche und Jugendarbeit in Hamburg

Seinen Weg in die Kirche fand Röpstorff früh. In Hamburg-Rahlstedt geboren und konfirmiert, engagierte er sich schon als Jugendlicher in der Jugendarbeit und im Kirchengemeinderat. „Nach meiner Konfirmation war ich so begeistert, dass ich sofort ehrenamtlich mitgemacht habe“, erinnert er sich.

Aus diesem Engagement wurde ein Beruf. Nach dem Studium der Sozialen Arbeit und Diakonie in Hamburg wurde er Diakon. 15 Jahre lang war er in Ostholstein in den Kirchengemeinden Curau, Ahrensbök und Gnissau tätig. Später lag der Schwerpunkt in der Beratung und Begleitung hauptamtlicher Mitarbeitender in der Arbeit mit jungen Erwachsenen in der Fachstelle der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis Hamburg-Ost.

Neue Aufgabe im Kirchenkreis: Jugendarbeit kirchenpolitisch stärken

Mit der neuen Leitungsaufgabe in Lübeck-Lauenburg verschiebt sich sein Blickwinkel. „Jetzt geht es für mich stärker darum, Jugendarbeit kirchenpolitisch zu stärken, ihren Stellenwert in den Gremien zu betonen und diejenigen zu unterstützen, die direkt vor Ort arbeiten.“ Dazu gehören die Fach- und Dienstaufsicht für regionale Stellen, die Begleitung von Mitarbeitenden und die Förderung von Ehrenamtlichen durch Fortbildungen wie beispielsweise Juleica-Schulungen.

Jugendliche ernst nehmen: Räume schaffen 

Besonders am Herzen liegt Röpstorff, die Bedarfe junger Menschen ernst zu nehmen. „Jugendarbeit darf nicht nur dazu dienen, dass Jugendliche verzweckt werden um zum Beispiel beim Gemeindefest Waffeln zu backen. Es geht darum, ihnen echte Räume zu eröffnen, Orte, wo sie sich ausprobieren, gestalten und Selbstwirksamkeit erfahren können.“ 

Weiter führt er aus: „Und deswegen finde ich auch das neue Kinder- und Jugendgesetz der Nordkirche so richtig und wichtig, Partizipation, Beteiligung von Kindern und Jugendlichen altersgerecht nicht nur zu ermöglichen, sondern wirklich abzusichern und zu stärken.“ Das Kinder- und Jugendgesetz der Nordkirche wurde im Rahmen der Landessynode am 18. September 2021 beschlossen und trat zwei Monate später – im November 2021 – in Kraft.

Kirche als Ort von Halt und Mitgestaltung für junge Menschen

Jugendlichen sollte laut Röpstorff Mut gemacht werden, ihren Platz im Leben und in der Kirche jetzt zu finden: „Denn Kirche lebt davon, dass junge Menschen sie mitgestalten, heute und nicht erst morgen.“

Angesichts von Klimakrise, Kriegen, schulischem Druck und steigenden psychischen Belastungen sieht er die Kirche als wichtige Anlaufstelle, die Sicherheit, Gemeinschaft und Halt bietet.

Theaterleidenschaft und kulturelles Engagement in Lübeck

Mit Lübeck verbindet Röpstorff nicht nur beruflich vieles, sondern auch seine Leidenschaft für das Theater. Schon seit Jahren steht er auf der Bühne, etwa im Kleinen Hoftheater Lübeck. Auch in der Kulturscheune Süsel mit Niederdeutscher Bühne ist er aktiv und hat vor Kurzem die „Freie Theatercompagnie Liubice“ mitgegründet, um eigene Projekte zu verwirklichen und die Lübecker Kulturszene aktiv mitzugestalten.

Blick nach vorn: Ideen und Projekte für Jugendliche im Kirchenkreis

Für die Zukunft hat er viele Ideen, die er ins Team einbringen möchte. „Erst mal liegt der Fokus aber auf dem Kennenlernen der Regionen, der Jugendmitarbeiterinnen und –mitarbeiter und vor allem der aktiven Jugendlichen, gerade auch im KKJA (Kirchenkreisjugendauschuss)“, so Röpstorff.

Ein Herzensprojekt hat er für den kommenden Sommer bereits mitgebracht – das Musical-Projekt „Flut“: „Im nächsten Sommer fährt ein Segelschiff die Ostsee entlang und wird an acht Häfen anlegen. Und sobald es angelegt hat, werden 30 Jugendliche auf diesem Schiff ein Musical performen. Das ist ein nordkirchenweites Projekt.“