Schwarzenbek: Baufortschritt am künftigen Familienzentrum, 01.2014

Am Montag, 13. Januar 2014, rollen die schweren Bagger auf dem Gelände des künftigen Familienzentrums in Schwarzenbek wieder an: Die Erdarbeiten für das Fundament der Mehrzweckhalle beginnen. 

Ein Ort, an dem Jung und Alt gemeinsam ihre Zeit verbringen, lernen, spielen  –  dazu entwickelte sich das Kirchenzentrum St. Elisabeth in Schwarzenbek in den vergangenen Jahren. Heute ist es eine beliebte Anlaufstelle für Groß und Klein – sei es in der Kindertagesstätte, in den Gemeinderäumen oder der Familienbildungsstätte.

Derzeit bestimmen Bauzäune das alltägliche Bild im Verbrüderungsring 41. Der Grund: das künftige Familienzentrum, das noch mehr als bisher ein Treffpunkt für alle Generationen sein soll, entsteht hier. Der erste Bauabschnitt begann im vorigen Jahr. Um für alle weithin sichtbar den Umbau zu zeigen, wurde jetzt das Bauschild vor dem künftigen Familienzentrum aufgestellt. Ein Anlass zur Freude:  „Der Kirchenkreis unterstützt und begleitet die Entwicklung des Familienzentrums in Schwarzenbek von Beginn an. Wir freuen uns mit der Kirchengemeinde, dass die Bauarbeiten mit großen Schritten vorangehen“, so Pröpstin Frauke Eiben. „Es ist der richtige Schritt, Angebote, Beratung und Begleitung für Menschen aller Altersgruppen und aller sozialen Schichten an einem Ort zusammenzufassen. Mit dieser diakonischen Visitenkarte setzt die Kirchengemeinde Schwarzenbek ein Zeichen im Sozialraum. Ich freue mich und bin stolz darauf, dass auf diese Weise ein Netzwerk entsteht, das zukunftsfähig ist und trägt.“ Und: Schwarzenbek sei die erste Gemeinde im Lauenburgischen, die ein Familienzentrum bekommt. „Ich bin sehr stolz“, so Eiben abschließend.

 

Die Evangelische Familienbildungsstätte, die Kita St. Elisabeth, die Krippe und der Hort befinden auf dem Gelände – ebenso wie die Gemeinderäume und die Kirche St. Elisabeth. Das alte Pastorat wurde bereits abgerissen. Die zahlreichen Veranstaltungen der Gemeinde und der Familienbildungsstätte, die von allen Generationen genutzt werden, brauchen viel Platz – und der war im „alten“ Kirchenzentrum nicht mehr gegeben. Zudem entsprachen die Räumlichkeiten, erbaut vor gut vier Jahrzehnten, nicht mehr den heutigen Anforderungen. Es wurde bereits eine neue Pellet-Heizung installiert, die Familienzentrum und Kindertagesstätte wärmen wird.

Zum derzeitigen Stand der Bauarbeiten sagt Christoph Donner, Projektleiter der Gesellschaft für Ortsentwicklung und Stadterneuerung mbH: „Das neue Pastorat, der Verwaltungstrakt und die Räumlichkeiten für die Familienbildungsstätte werden Ende Januar fertig gestellt. Zusammen bilden sie das Haus 3. Mit den Arbeiten am Haus 4 – dem Neubau des Mehrzweckraums, wird jetzt begonnen“. Ende Oktober 2014 sei der erste Bauabschnitt des Familienzentrums abgeschlossen. Die Umbauarbeiten werden nach Entwürfen des Architektenbüros „Stadt+Haus“ umgesetzt.

Donner gibt einen Ausblick für den zweiten Bauabschnitt: „Die Kirchengemeinde Schwarzenbek führt den Umbau des Obergeschosses der Kindertagesstätte auf eigene Kosten durch, um die Unterbringung aller Kinder zu sichern. Der vollständige Umbau der Kita ist geplant – hierfür muss jedoch erst eine Einigung mit der Stadt hinsichtlich einer kalkulatorischen Miete erfolgen“. In der Kindertagesstätte St. Elisabeth, die als erste Kita in Schleswig-Holstein 2012 das Gütesiegel der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder (BETA) erhielt, werden 186 Kinder in elf Gruppen betreut. „Die bisherigen Räumlichkeiten sind für die vielen Kinder zu klein und eng“, sagt Kita-Leiterin Christina Bethien. Zudem sei es durch fehlende Isolation im Winter kalt und im Sommer heiß gewesen.

Das künftige Familienzentrum Schwarzenbek ist „Leuchtturmprojekt“ der AktivRegion Sachsenwald-Elbe e. V. und wird auf Initiative des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) mit 750.000 Euro gefördert. Dagmar Lempges, Regionalmanagerin der Aktivregion Sachsenwald-Elbe e. V., sagt: „Das Familienzentrum Schwarzenbek ist unser ganz persönliches Leuchtturmprojekt. Denn es erhielt als einziges der 44 geförderten Projekte der 2014 endenden Förderperiode den Maximalbetrag. Wir freuen uns sehr, dass alles so gut geklappt hat.“

Insgesamt kostet der erste Bauabschnitt rund 2,1 Millionen Euro. Die Deutsche Fernsehlotterie gibt 233.380 Euro dazu, die Kirchengemeinde Schwarzenbek 216.700 Euro, der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg 322.000 Euro und aus dem Engergiefonds des Kirchenkreises fließen noch einmal 150.000 Euro in die Sanierung. Der noch fehlende Betrag wird über Kredite der Evangelischen Darlehnsgenossenschaft (146.000 Euro) und dem KfW Darlehn – IKU Energieeffizient sanieren (290.000 Euro) finanziert. Für den zweiten Bauabschnitt, der Kita-Sanierung, sind rund 2,25 Millionen Euro veranschlagt.

Schwarzenbek FZ3

Für Pastorin Sigrun Kühn, die seit November als Seelsorgerin in der Kirchengemeinde Schwarzenbek tätig ist, ist das entstehende Familienzentrum Herausforderung und Chance zugleich. „Als Kirchengemeinde sind wir mit dem Zentrum St. Elisabeth genau da, wo junge Familien leben und arbeiten. Damit  haben wir gute Möglichkeiten, sie anzusprechen und  zu unterstützen.“  Kühn  ist  ausgebildete Familienberaterin – eine perfekte Ergänzung zum Konzept der Einrichtung. „Ich  freue mich darauf, die Arbeit des Familienzentrums konzeptionell  zu entwickeln und zu begleiten“, so die Pastorin. Klaus Jennrich, stellvertretender Vorsitzender des Kirchengemeinderates Schwarzenbek, ergänzt: „Bis der Förderbescheid auf dem Tisch lag und die Finanzierung gesichert war, hatten wir des Öfteren schlaflose Nächte. Aber die Anstrengung und das Hoffen haben sich gelohnt. Ich danke der Aktivregion Sachsenwald-Elbe e. V. und der Gesellschaft für Ortsentwicklung und Stadterneuerung mbH, die die Sanierung tatkräftig koordiniert“. Helge Harms, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Schwarzenbek, ist gespannt auf das neue Familienzentrum: „Ich freue mich sowohl als Bürger als auch als Stadtabgeordneter“.

Schon am Montag, 13. Januar 2014, rollen die schweren Bagger auf dem Gelände des Familienzentrums wieder an: „Dann beginnen die Erdarbeiten für das Fundament der Mehrzweckhalle“, informiert Jennrich. Christina Bethien freut sich schon: „Unsere Kleinen lieben die Bagger und sind ganz begeistert, wenn hier gearbeitet wird. Der Lärm und die teilweisen Umwege stören weder uns noch die Eltern der Kinder. Wir alle haben dasselbe Ziel vor Augen: Ein tolles, modernes Familienzentrum und eine ebenso modernisierte und größere Kindertagesstätte“.