Am 7. April 2019 ist der Sonntag Judika, zu dem in vielen Kirchengemeinden ein Themengottesdienst unter dem Motto „Gerechtigkeit und Schöpfung“ gefeiert wird. Der Sonntag Judika thematisiert im Kirchenjahr in besonderer Weise Recht und Gerechtigkeit. So beginnt das Psalmgebet (Ps. 43) an diesem Sonntag mit den Worten: „Verschaffe mir Recht, o Gott“.
Aber was ist Gerechtigkeit? „Gerechtigkeit bedeutet für mich: in richtigen Beziehungen leben,“ sagt Frauke Eiben, Pröpstin im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg.
"Die Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung ist ein gemeinsamer Auftrag an jede und jeden Einzelnen von uns und an unsere Kirche", so Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. "Wir dürfen nicht nachlassen, uns für mehr Klimagerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Natur- und Umweltschutz sowie faire Wirtschafts- und Handelsbeziehungen einzusetzen. Das Thema bewegt die Menschen und mobilisiert alle Generationen." Das zeigten auch die weltweiten Freitags-Demonstrationen, bei denen sich Jugendliche seit Monaten weltweit engagieren. "Wir brauchen auch in Zukunft gemeinsame Zeichen und Aktionen", so die Landesbischöfin. "Ich freue mich, dass am Sonntag Judika so viele Gemeinden in der Nordkirche mit Gottesdiensten und Veranstaltungen Gerechtigkeit und Schöpfungsverantwortung in den Blick nehmen."
Ein Blick zurück: Der lange, heiße Sommer 2018
Anhaltend warme Temperaturen, teilweise über 35 Grad haben den Sommer 2018 in Norddeutschland geprägt. Einheimische und Urlauber konnten die Strände und das Wasser an Nord- und Ostsee genießen. Aber die Landwirtschaft, besonders auch in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, musste schwere Verluste in Kauf nehmen: die Folgen der Hitze und Trockenheit waren überall zu spüren.
Wetterextreme auf der ganzen Welt nehmen zu
Auch an anderen Orten der Welt nehmen die Wetterextreme zu. Besonders im globalen Süden sind die Menschen, Tiere und Pflanzen schon jetzt durch den Klimawandel existentiell bedroht. Unsere westliche Wirtschafts- und Lebensweise wirkt sich in verheerender Weise auf alles Leben auf dieser Erde, auf die gesamte Schöpfung aus.
Hoffnung durch vielschichtiges Engagement
Gleichzeitig besteht Hoffnung: Mit dem Klimaabkommen von Paris gibt es erstmals einen völkerrechtlich bindenden Vertrag, der alle Unterzeichnerstaaten zu Reduktionsmaßnahmen verpflichtet.
Die Kirchen engagieren sich für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. 2015 hat die Landessynode der Nordkirche, als erste Landeskirche in Deutschland, ein Klimaschutzgesetz beschlossen.
Hoffnung durch Schöpfungstexte in der Bibel
Die Texte der Bibel erinnern daran, dass Schöpfung und Fragen der gerechten Ressourcenverteilung und sozialer Gerechtigkeit eng miteinander verbunden sind. „Die Schöpfungstexte“, so sagt Prof. Benk, „sind Ausdruck der Sehnsucht nach einem guten Leben. Es sind Hoffnungsgedichte, Sehnsuchtsbilder und Protestgesänge angesichts der unerträglichen Gegenwart.“
Weitere Informationen, inhaltliche Impulse gibt es online unter www.sonntag-judika.de . Hier werden im Jahresverlauf auch alle Gottesdienste in der Nordkirche am Sonntag Judika veröffentlicht.
Das Materialheft zum Judika-Sonntag gibt es hier als pdf zum Download.
Quelle: Nordkirche HB 4 Mission und Ökumene