Spiritualität und Kreativität für die Propstei Lauenburg, 12.03.2017

Sie sind 33 und 43 Jahre jung und haben beide zum ersten Februar ihren Dienst als Pastorinnen zur Anstellung angetreten: Sara Burghoff und Heike Shelley. Sie werden am 5. und 12. März 2017 von Pröpstin Frauke Eiben begrüßt.

Sie sind 33 und 43 Jahre jung und haben beide zum ersten Februar ihren Dienst als Pastorinnen zur Anstellung angetreten: Sara Burghoff und Heike Shelley. Erstere absolvierte ihr Vikariat in der Kirchengemeinde Breitenfelde und wird nun das Pastorenteam in Lauenburg an der Elbe verstärken. Heike Shelley freut sich auf ihre Aufgabe in Grünhof-Tesperhude.

„Ich habe gehört, dass die Gemeinde einige Herausforderungen erlebt hat. Das Leben verläuft manchmal mit Umwegen und aus Niederlagen kann neues Leben sprießen. Umso mehr freue ich mich, in diese rege Kirchengemeinde zu kommen und an der kreativen Ausgestaltung des Gemeindelebens zu arbeiten“, so Shelley. Die gebürtige Halstenbekerin studierte Theologie in Hamburg, Marburg und Aarhus und absolvierte ihr Vikariat in Siek. „Zwischen Studium und Vikariat habe ich circa 13 Jahre lang an Dortmunds City-Kirche St. Petri als freie Referentin und Gastpredigerin gewirkt und dort viele spannende Erfahrungen mit unterschiedlichen Gottesdienstformen gemacht“. Heike Shelley wohnte gleichzeitig sieben Jahre im inneririschen Grenzgebiet und war auch hier theologisch und spirituell tätig. „Mir war in dieser konfliktreichen Region der Aspekt der Heilung und Vertrauensbildung immer wichtig“. Nebenbei bildete sich die Pastorin zur Heilpraktikerin weiter und führte eine eigene Praxis. „Nach meiner Rückkehr nach Hamburg habe ich zunächst in diesem Beruf gearbeitet, bis mir immer deutlicher wurde, dass ich Menschen lieber seelsorgerlich und spirituell begleiten möchte“. Für Heike Shelley ist es sehr wichtig, den Glauben nicht rein intellektuell zu begreifen: „Wir Menschen sind mit einem Körper gesegnet, der fühlen kann. Kirche ist kein exklusiver Club - ich möchte Menschen, auch Kirchenferne und Ausgetretene, mit Liebe und Zuverlässigkeit begleiten“.

Mit ihrer neuen Kirchengemeinde ist Shelley überaus glücklich, stand diese doch auf der Wunschliste ganz oben: „In meiner Vikariatszeit habe ich die volkskirchlichen Strukturen einer ländlichen Flächengemeinde neu kennen- und schätzen gelernt. Wir freuen uns auf unser Leben in dieser wunderschönen Umgebung“. Heike Shelleys Mann kam vor sechs Jahren nach Deutschland, beide haben einen vierjährigen Sohn. Heike Shelley besetzt die Pastorenstelle in Grünhof-Tesperhude mit 75 Prozent; sie hat mit weiteren 25 Prozent einen Dienstauftrag für die Konfirmandenarbeit inne.

Die 33-jährige Sara Burghoff ist in Berlin geboren und im Ruhrgebiet aufgewachsen. „Zum Studium hat es mich ins hessische Marburg, ins finnische Helsinki und schließlich wieder in meine Heimatstadt Berlin zurückgeführt“, berichtet sie. Zwei Jahre unterrichtete Burghoff nach ihrem Diplom Evangelische Religion an zwei Grundschulen. „Die Arbeit mit den Kindern hat mir großen Spaß gemacht und setzte viel kreative Energie frei – nur mit dem leistungsorientierten System Schule konnte ich mich nie so recht anfreunden“. Deshalb entschloss sich die junge Frau ins Vikariat zu gehen und die praktische Ausbildung zur Pastorin in Breitenfelde zu absolvieren. „An das Landleben war ich als Großstadtgewächs nicht gewöhnt, aber die herzliche Aufgeschlossenheit der Menschen empfand ich als wohltuendes Kontrastprogramm zur anonymen Großstadt“, lacht Sara Burghoff.

Christlich sozialisiert war die angehende Pastorin übrigens nicht von Kindesbeinen: „Den Samen für meinen Glauben legte ein Brief, der mich zum Konfirmationsunterricht einlud. Dort und durch viele Gespräche mit meinem Philosophielehrer entdeckte ich mein Interesse am Glauben, den ich vertiefen wollte. Für meine Arbeit als Pastorin ist es mir ein wirkliches Anliegen, in der Gesellschaft Sympathien für die Kirche zu schaffen. Ich habe schon oft beobachtet, dass noch hanebüchenen Vorstellungen über Christen in den Köpfen von Menschen herumgeistern. Ich möchte zeigen, dass Kirche ein großes Spektrum an Möglichkeiten zur individuellen Lebensgestaltung und -entfaltung anbietet“. Burghoff will auch Menschen erreichen, die ähnlich wie sie nicht viel mit Kirche zu tun hatten oder haben, sie für den Glauben interessieren und durch ihn berühren. „Mit Menschen in Kontakt kommen, ihren Lebensgeschichten lauschen, ihnen mit Wort und Ritual beistehen in bewegten Zeiten – das ist es, was mich an meinem Beruf fasziniert. Schon zu Studienzeiten habe ich mich ehrenamtlich bei der Telefonseelsorge und in der Hospizarbeit engagiert und empfinde es nach wie vor als ganz großes Glück, in einer so schnelllebigen Zeit für Menschen da sein und Zeit schenken zu können. Außerdem arbeite ich gern kreativ, generationenübergreifend und mit leidenschaftlichen Kirchgängerinnen und Kritisch-Distanzierten gleichermaßen“.

Sara Burhoff möchte die Gemeinde in Lauenburg lebendig und zeitgemäß gestalten und ist gespannt auf die Wünsche und Ideen, die Fähigkeiten und Talente, die ihr begegnen werden. Die Pastorin zur Anstellung füllt ihre Stelle ebenfalls mit 75 Prozent aus, für die anderen 25 Prozent hat sie einen Dienstauftrag für junge Erwachsene zwischen 25 und 40 Jahren.

Die Begrüung von Sara Burghoff findet am Sonntag, 5. März 2017, um 11 Uhr in der Lauenburger Maria-Magdalenen-Kirche mit Frauke Eiben statt. Die Pröpstin ist ebenfalls beim Begrüßungsgottesdienst von Heike Shelley am Sonntag, 12. März 2017, um 10 Uhr in der St. Thomas-Kirche Grünhof-Tesperhude mit dabei.