St. Aegidien: Konzert mit dem Lübecker Bachchor, 18.03.2017

Der Lübecker Bach-Chor lädt am Samstag, dem 18. März 2017 ein zu seinem Frühjahrskonzert. Gespielt und gesungen wird unter der Leitung von Eckhard Bürger die Sakramentslitanei von Mozart und das Stabat mater von Haydn.

Am Samstag, den 18. März wird der Lübecker Bach-Chor sein nächstes großes Konzert um 20.00 Uhr in St. Aegidien geben. Es stehen zwei selten aufgeführte Werke von W. A. Mozart und J. Haydn auf dem Programm. Der Lübecker Bach-Chor musiziert gemeinsam mit Mitgliedern der Lübecker Philharmoniker und den Solisten Andrea Stadel (Sopran), Fiorella Hincapié (Mezzosopran), Yonah Raupers (Tenor) und Sönke Tams-Freier (Bass). Die Leitung hat Kirchenmusiker Eckhard Bürger. Der Eintritt beträgt € 22,- 15,- 10,- (ermäßigt: € 18,- 12,- 8,-) zzgl. VVK-Gebühren, der Vorverkauf findet an den bekannten Stellen in Lübeck (Klassik-Kontor, Konzertkasse i. Hs. Hugendubel) sowie unter: www.luebecker-bachchor.de statt.

Der Text der Sakramentslitanei (oder lateinisch: Litaniae de venerabili altaris Sacramento) entstand am Ende des 16. Jahrhunderts und wurde im 18. Jahrhundert gern an den Höfen in Dresden, Wien und Salzburg zur Vertonung verwendet. Er ist eine Gebetsform zur Verehrung des Abendmahles und hatte seinen Platz in der Karwoche und an Fronleichnam. Er wurde in Andachten gesprochen, gesungen oder reichhaltig komponiert aufgeführt, hatte aber keinen Platz in der Liturgie der Messe. Das mag mit ein Grund dafür sein, dass diese Werke heute wenig bekannt sind. Die Innigkeit der lateinischen Sprache in diesen Texten ist uns heute nicht so leicht zugänglich. Sie spiegeln eine Frömmigkeitshaltung wider, die uns heute fremd erscheint. Gerade deshalb ist die Wahrnehmung in Verbindung mit den Klängen des Jungen Mozart – die Uraufführung dieser Sakramentslitanei KV 125 fand im März 1772 statt – eine wunderbare Bereicherung. Der 16jährige Komponist nahm sich eine Vertonung vom Vater Leopold Mozart in D-Dur als Vorbild für sein Werk. Der Text ist auf neun Sätze aufgeteilt für Chor und Solisten, manche der Anrufungen im Gebet werden durch langsame Sätze besonders hervorgehoben, das „Pignus futurae“ ist traditionell eine umfangreiche Fuge.

Als Joseph Haydn den mittelalterlichen lateinischen Text des „Stabat mater“ („Es steht die Mutter am Kreuz“) im Jahre 1767 vertonte, war das berühmte Stabat mater von G. B. Pergolesi noch bekannt. So hat sich Haydn in einigen Details von ihm anregen lassen, diesen leidensvollen Text musikalisch zu behandeln. Die klassische Musik von Haydn strebt dabei zu Einfachheit und klaren harmonischen Strukturen, barocke Affekte weichen klassischer Raffinesse in der unaufdringlichen Behandlung des Textes. Das Stück war zu Hadyns Lebzeiten sehr erfolgreich, seine Bekanntheit strahlte über die Grenzen des Hofes der Esterhazys hinaus und wurde zu Lebzeiten z. B. mehrfach in Paris aufgeführt.

Foto: Echhard Bürger, fotografiert von Olaf Malzahn.