St. Aegidien: Messe in h-Moll mit dem Lübecker Bachchor, 12.11.2017

Für viele Hörer ist es die größte geistliche Komposition aus der Feder von Bach: Am 12. November 2017 erklingt in der Lübecker Aegidienkirche die Messe in h-Moll. Das Manuskript von 1748/1749 gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe.

Am Sonntag, den 12. November um 16.00 Uhr gestaltet der Lübecker Bach-Chor seinen nächsten musikalischen Höhepunkt: die Aufführung der großen Messe in h-Moll von Johann Sebastian Bach. In diesem Konzert wirken die Solisten Friederike Holzhausen (Sopran), Juliane Sandberger (Alt), Michael Connaire (Tenor) und Tobias Berndt (Bass) mit. Außerdem musiziert die Capella vitalis, Berlin (Konzertmeisterin: Almut Schlicker) und die Capella Albertina aus Wien (Einstudierung: Teresa Riveiro-Böhm). Die musikalische Leitung haben Kirchenmusiker Eckhard Bürger und Teresa Riveiro-Böhm. Der Eintritt beträgt 28,- / 18,- / 12,- (ermäßigt: 22,- / 12,- / 8,-)

Im 500. Gedenkjahr der Reformation möchte der Lübecker Bach-Chor mit der Aufführung der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach ein Besinnen auf die Grundbegriffe unseres Glaubens anregen. In diesem musikalischen Großwerk der abendländischen Kulturgeschichte werden in besonderer Weise die Stichworte des alten Messtextes musikalisch ausgeführt und hörbar gemacht. Die musikalischen Gesten des Kyrie und Gloria-Chores bieten hier Anhaltspunkte: der Sprechende befindet sich beim Kyrie in hörbar unterwürfiger Haltung, sodann erklingt die himmlische Herrlichkeit in D-Dur mit Pauken und Trompeten, die Textzeile „et in terra pax“ – und auf Erden Frieden – bewegt sich ‚nach unten‘ in die Subdominante G-Dur. Auch die Begriffe „Sohn Gottes“ (er ‚folgt‘ dem Vater in dem Duett Sopran – Tenor musikalisch dicht nach), „Sünde der Welt“ (in schmerzhaften Dissonanzen) oder der Satz „wir erwarten die Auferstehung der Toten“ werden musikalisch sinnfällig und tief ergreifend zum Klingen gebracht. So scheint es, dass Johann Sebastian Bach mit dieser Messe ein musikalisch ausgeführtes Glaubensbekenntnis hinterlassen hat, das in seiner Tiefe unglaublich packend ist und sich zugleich in höchste musikalische Regionen aufschwingt.

In mehreren Konzerten hat der Lübecker Bach-Chor in den vergangenen Jahren Teile des Werkes präsentiert, nun soll die Arbeit an diesem Werk mit der vollständigen Aufführung zu einem krönenden Abschluss gebracht werden. Es gibt in der Musikgeschichts-Forschung einen kleinen Hinweis darauf, dass das Gesamtwerk zu Lebzeiten Johann Sebastian Bachs eventuell in Wien erklungen sein könnte. Vor diesem Hintergrund freuen sich die Sängerinnen und Sänger des Lübecker Bach-Chores besonders, dass sie eine musikalische Zusammenarbeit mit dem Kammerchor „Capella Albertina“ aus Wien aufnehmen konnten. Die erste gemeinsame Aufführung findet dort am Donnerstag, den 19. Oktober um 20.15 Uhr in der Karlskirche zu Wien statt.

Weitere Information und Karten gibt es unter www.luebecker-bachchor.de