St. Andreas: Offene Kirche bis Oktober, Sommer 2016

Die „Offene Kirche“ in St. Andreas ist mitten in der zweiten Saison. Bis Ende Oktober 2016ist die Fischerkirche jeden Sonntag zwischen 15 und 18 Uhr geöffnet.

Die „Offene Kirche“ in St. Andreas ist mitten in der zweiten Saison. Bis Ende Oktober 2016 ist die Fischerkirche jeden Sonntag zwischen 15 und 18 Uhr geöffnet. Zehn Ehrenamtliche um Koordinatorin Barbara Brökemeier zählt das Team.

Einer von ihnen ist Ernst-Otto Reimann. Er engagiert sich für die Offene Kirche, weil er selbst an Kunstgeschichte interessiert ist. Auch die Schlutuper Heimatgeschichte fasziniert ihn.

St. Andreas ist ein Dreh- und Angelpunkt in Schlutup. Bei den Führungen erfahren die Besucher, dass St. Andreas seit 1436 selbstständige Pfarrkirche ist. Bereits 1425 wurde eine Kapelle in Schlutup erwähnt, die zur großen Innenstadtkirche St. Jakobi gehörte. Diese Verbundenheit spürt man bis heute noch. Die kleine Fischerkirche und ihre große Patronatskirche nehmen die Arbeit mit und am Wasser auf – jede jedoch unter anderen Aspekten. Schlutup ist seit jeher mit der Fischerei verbunden, heute zählen auch Segler und andere Wassersportler zum Gemeindeleben. St. Jakobi ist nach wie vor die Kirche der Seefahrer und Berufsschiffer.

Schon im Ort, in der Nähe zum historischen Marktplatz, weist ein großes Schild an der Schlutuper Kirchstraße auf die offene Pforte hin. An der Schule und dem Fischhändler vorbei geht der Blick auf das alte Ensemble. Ein Lindenkranz rings um die Kirche rahmt das Ganze ein. Der Weg in die Kirche ist stufenfrei.

Der Turmraum wird zum Begrüßungsort: Kerzen werden angezündet, Bücher und Infomaterial zu St. Andreas, zu Schlutup und zur Fischerei hat das Team zusammengestellt. Ein Ordner mit Informationen zu den Kunstgegenständen liefert bei Bedarf detaillierte Informationen. So kann jeder Besucher sein Programm selbst bestimmen und sich in Details vertiefen, die ihm wichtig sind. Natürlich beantworten die Kirchenhüter Fragen.

Ebenso achten sie darauf, dass die Kirchentür nach jedem Besucher wieder geschlossen wird, damit gerade im Sommer die feuchtere Außenluft nicht Orgel oder Gemälde schädigt.

Nach jedem Öffnungstag wird ein kurzes Übergabe-Protokoll für die Teammitglieder geschrieben. Für Rückmeldungen liegt ein Gästebuch aus, so wissen auch die Gemeindeglieder, wer St. Andreas besucht hat. „Eine große Gruppe sind ehemalige Schlutuper“, sagt Pastor Kai Schäfer. „Sie kommen herein, wenn sie ihre Familie oder Freunde wieder besuchen.“ Außerdem kommen viele Lübecker mit ihren Gästen. St. Andreas ist ein Geheimtipp und immer wieder gut für eine Entdeckung - auch für Menschen, die Lübeck bereits gut kennen.“

Von vielen beeindruckenden Begegnungen können die Kirchenhüter berichten. So betrat eines Tages ein irischer Dudelsackspieler die Kirche, holte sein Instrument hervor, setzte sich auf die Empore und erfüllte den Kirchenraum mit Musik. Amacing Grace auf der uillean pipe in der Fischerkirche: Genau diese Erlebnisse berühren die Kirchenhüter mit Freude und Dankbarkeit.

Dass es sich lohnt, nach Schlutup zu kommen, sieht man am besten vom Wasser aus. Die Fischerkirche steht auf einem Hügel und ist ein weithin sichtbares Seezeichen. Wer über Land kommt, muss wissen, wo sich die Kirche befindet. Denn der Turm ist erst zu sehen, wenn man in die Schlutuper Kirchstraße einbiegt. Das geht am besten zu Fuß, denn die Straßen sind eng, Parkplätze direkt an der Kirche gibt es nur wenige.

Das Team der Offenen Kirche ist von April bis Oktober jeweils sonntags zwischen 15 und 18 Uhr vor Ort. Am Tag des Offenen Denkmals ist die Fischerkirche ganztägig, an den Adventssonntagen jeweils von 12 bis 14 Uhr geöffnet. Für Rückfragen, etwa zu Besichtigungen oder Führungen außerhalb der Öffnungszeiten, ist das Team der Offenen Kirche unter 015733077159 oder 0451/6191241 erreichbar.