St. Jürgen: Generationenwechsel im Kirchengemeinderat, 27.11.2017

Wahlsonntag 2016: Am ersten Advent waren alle Kirchenmitglieder aufgerufen, die Kirchengemeinderäte zu wählen. In der Kirchengemeinde in St. Jürgen, der größten Gemeinde in der Propstei Lübeck, steht ein Generationenwechsel an.

Wahlsonntag 2016: Am ersten Advent waren alle Kirchenmitglieder aufgerufen, die Kirchengemeinderäte zu wählen. In der Kirchengemeinde in St. Jürgen, der größten Gemeinde in der Propstei Lübeck, steht ein Generationenwechsel an.

Gesine Megow war 26 Jahre Mitglied im Kirchengemeinderat. Die Bankkauffrau war zunächst im Kirchenvorstand der Kreuzgemeinde. Nach der Fusion der vier Kirchengemeinden im Stadtteil St. Jürgen hat sie sich für die neue Großgemeinde im Kirchengemeinderat engagiert. In diesem Jahr tritt sie nicht mehr an. „Es ist Zeit, dass junge Menschen das Gemeindeleben für die Zukunft aufstellen“, sagt Gesine Megow. Junge Menschen, die sich im gemeindlichen Leben engagieren, gibt es in St. Jürgen. „Mit Begeisterung habe ich die Teamer-Arbeit in den letzten Jahren gesehen. Das bringt uns allen unheimlich viel“, merkt Gesine Megow an.

Bennet Keuchel ist das beste Beispiel. Er ist mit 19 Jahren einer der jüngsten Kandidaten zur Kirchenwahl in der Propstei Lübeck. Erfahrung hat der angehende Abiturient bereits, denn er ist vor 1,5 Jahren im Bezirk St. Augustinus in den KGR nachgerückt. Durch die Teamer-Arbeit im Anschluss an die Konfirmation hat er den Kontakt zur Gemeinde nicht verloren. „Ich war im zweiten Jahrgang, der zu Teamern ausgebildet wurde. Vor allem die von Teamern begleitete Konfifahrt auf den Koppelsberg ist ein Erlebnis, das verbindet“, erinnert sich Bennet Keuchel. Seine Erfahrungen und sein Wissen hat er bereits im Jugendausschuss eingebracht. Künftig will er die Jugendarbeit der Gemeinde weiter unterstützen und in Lübeck vernetzen.

Vernetzung ist für die Kirchengemeinde in St. Jürgen enorm wichtig. Sie hat fünf Bezirke und erstreckt sich von der St. Jürgen-Kapelle an der Ratzeburger Allee bis an die Grenzen der Hansestadt zum Herzogtum Lauenburg. „Wir sind nicht nur die größte Gemeinde, wir wachsen dabei auch noch“, sagt Gesine Megow. Mit dem Hochschulstadtteil und dem Bornkamp hat die Gemeinde eine der Zuzugsstärksten Regionen Lübecks. Hier wartet auch das größte Projekt für den kommenden Kirchengemeinderat: der Neubau des Gemeindezentrums.

Gesine Megow selbst hat in der Kreuzkirche ihre Heimat. „Hier haben mein Mann und ich geheiratet, unsere drei Kinder sind hier getauft.“, so Megow. Vor allem durch die Kinder ist eine enge Bindung an die Kirche entstanden. „Ohne die Krabbelgruppe wäre ich wohl nicht in den Kirchenvorstand gewählt worden“, erinnert sich Gesine Megow. In diesem Kreis ist sie gefragt worden, ob sie sich vorstellen kann, zu kandidieren. Das ist ein gutes Vierteljahrhundert her. Künftig sieht sich Gesine Megow beim DiaLOGO – Kaffee unterm Kirchturm, im Fraueninteressenkreis und im Gottesdienst. „Ich bleibe, die Kirche und die Gemeinde gehören zu meinem Leben.“

Für Bennet Keuchel steht demnächst das Abitur an. Ob er die gesamte Wahlperiode von sechs Jahren im Kirchengemeinderat bleiben kann, weiß er heute nicht. „Ich bin selbst als Nachrücker zu diesem Ehrenamt gekommen – und möchte bleiben, denn ich habe etwas beizutragen“, sagt Bennet Keuchel.

Weitere Info
Der Kirchengemeinderat ist das zentrale Leitungsgremium einer Kirchengemeinde. Das Aufgabenfeld ist groß: Finanzverwaltung, Liegenschaften, Personalplanung, inhaltliche Schwerpunktsetzung im diakonischen und musikalischen Bereich.
Neu in der Großgemeinde in St. Jürgen: Aus jedem Bezirk werden vier Plätze im Kirchengemeinderat besetzt. Zusammen mit den 5 Pastoren und einem berufenen Mitglied arbeiten die 20 gewählten Ehrenamtlichen sechs Jahre lang zusammen. Scheidet ein Mitglied aus, wird der Sitz neu besetzt. „Wir sind froh um eine so große Gruppe, die sich intensiv mit dem Gemeindeleben auseinandersetzt“, sagt Pastor Heiko von Kiedrowski, Vorsitzender des aktuellen Kirchengemeinderates in St. Jürgen.