St. Marien: Führungen durch Ausstellung "Oben ohne?", 01.06.2017

Lust auf eine Führung? Wer die Ausstellung „Oben ohne? Wie die Lübecker ihre sieben Türme retteten“ in der Lübecker Marienkirche einmal anders erleben möchte, hat dazu im Juni 2017 die Möglichkeit.

Lust auf eine Führung? Wer die Ausstellung „Oben ohne? Wie die Lübecker ihre sieben Türme retteten“ in der Lübecker Marienkirche einmal anders erleben möchte, hat dazu Juni 2017 die Möglichkeit. Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg wirft mit der Ausstellung anlässlich des 75. Jahrestages der Bombardierung Lübecks an Palmarum 1942 einen Blick auf den Wiederaufbau der Innenstadtkirchen.

Am Donnerstag, 1. Juni 2017 gibt es die Möglichkeit, sich durch die Ausstellung führen zu lassen. Beginn ist um 16 Uhr statt. Wer sich anmelden möchte, kann das bei Petra Hänel per E-Mail an phaenel@kirche-ll.de machen. Wer spontan mitgeht, kommt einfach auf 16 Uhr zum Südportal (Haupteingang) an St. Marien. Die Führung dauert etwa eine Stunde und es fallen keine Kosten an.

Palmarum 1942: Drei der fünf mittelalterlichen Kirchen brannten während der Bombennacht vollständig aus, ihre Kirchtürme stürzten ein. Ein unermesslicher Schaden, der inmitten der größten menschlichen Not aber eigentlich überhaupt keine Rolle spielen konnte. Mehr als 15 000 Lübecker wurden in dieser Nacht obdachlos, mehr als 300 starben. Die folgenden Kriegs- und Nachkriegsjahre brachten immer mehr Menschen auf ihrer Flucht in die Stadt an der Trave.

Und dennoch: Bereits 1947 formierte sich ein großes Bündnis in der Stadt zur Rettung der Kirchen. Die Marienkirche wurde zu einem großen Symbol: lübsche Herzenssache, religiöses Leuchtfeuer und politisches Statement. 40 Jahre lange haben die Lübecker ihre Kirchen wieder aufgebaut. Seit 1987 steht die Altstadt Lübecks mit ihrer ganz besonderen Silhouette auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes. All das zeigt die Ausstellung „Oben ohne? Wie die Lübecker ihre sieben Türme retteten“.

An acht Stationen erwartet die Besucher vor allem historisches Bildmaterial. Wer heute durch die Altstadt spaziert, kann sich nicht mehr vorstellen, wie Lübeck lange Jahre ausgesehen hat. Erst zwischen 1956 und 1961 wurden die Turmhelme von St. Marien, dem Dom zu Lübeck und St. Petri gebaut. Die Ausstellung zeigt viel unbekanntes Bildmaterial aus verschiedenen Archiven. Dr. Karen Meyer-Rebentisch und Dr. Jan Zimmermann haben „Oben ohne?“ kuratiert. Markus Endreß hat die Ausstellung gestaltet. Die Kirchenbauhütte des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg hat „Oben ohne?“ einen eindrucksvollen Rahmen gegeben. Mehr als vier Meter ragen Baugerüste in die Höhe. Sie halten nicht nur die Ausstellungstafeln, sondern sind auch Symbol für die harte Arbeit über Jahrzehnte. Die Kirchenbauhütte des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg arbeitet seit 1951 an den Kirchen. Die Kriegsschäden sind zwar Geschichte, aber die Arbeit hört nicht auf. Vor einigen Jahren hat der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg die Kampagne „Sieben Türme will ich sehen“ ins Leben gerufen. Sie ist eine gemeinsame Aktion mit den Kirchengemeinden der Innenstadt, um die Türme auch künftig zu erhalten. St. Marien, der Dom, St. Aegidien, St. Jakobi und St. Petri bilden sind eine Dauerbaustelle.

 Die Ausstellung „Oben ohne? Wie die Lübecker ihre sieben Türme retteten“ ist bis zum 5. Juni 2017 zu den Öffnungszeiten der Marienkirche zu sehen. Neben dem Marientaler wird kein weiterer Eintritt zur Ausstellung erhoben.