St. Marien: "Neue Anfänge?" macht Halt in Lübeck, 20.11.2016

„Neue Anfänge nach 1945? Wie die Landeskirchen Nordelbiens mit ihrer NS-Vergangenheit umgingen“: Die Wanderausstellung der Nordkirche macht vom 6. bis 20. November Station in Lübeck.

„Neue Anfänge nach 1945? Wie die Landeskirchen Nordelbiens mit ihrer NS-Vergangenheit umgingen“: Ein Jahr lang wanderte die Ausstellung durch die Nordkirche. Lübeck ist die letzte Station in diesem Jahr: Vom 6. bis 20. November 2016 ist sie in der Marienkirche zu sehen. Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos. Sie ist von Montag bis Sonnabend zwischen 10 und 17 Uhr und am Sonntag von 11.30 bis 17 Uhr zu sehen.

Am Vorabend der Ausstellungseröffnung, Samstag, 5. November 2016, lädt die Mariengemeinde ab 21 Uhr zum politischen Nachtgebet ein. Offiziell eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 6. November 2016 in einem Gottesdienst mit Pröpstin Petra Kallies, Pastorin Annegret Wegner-Braun und Pastor Robert Pfeifer.

Weitere Info:

Die Ausstellung
„Neue Anfänge nach 1945?“ Unter diesem Titel geht eine Wanderausstellung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland der Frage nach, wie der Neuanfang nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Bereich der Kirche verstanden und in die Wege geleitet wurde. Betrachtet wird der Zeitraum zwischen 1945 und 1985.

Wie wurden in den nordelbischen Kirchen das Kriegsende und die militärische Niederlage Deutschlands empfunden und gedeutet? Wie konsequent versuchte man, mit den menschenverachtenden Sichtweisen und Denkmustern des Nationalsozialismus zu brechen? Welche personellen und inhaltlichen Kontinuitätslinien aus der NS-Zeit waren weiterhin wirksam? Wann und auf welche Weise konnten sich neue Weichenstellungen durchsetzen?

In sechs Themenfeldern dokumentiert die Ausstellung, in welcher Weise sich die im lutherischen Norden lange Zeit vorherrschende nationalprotestantische Mentalität, die die Hinwendung zum Nationalsozialismus gefördert hatte, nach 1945 zunächst wieder durchsetzte und Wirkungsmacht entfaltete. Im Vordergrund stehen konkrete Fälle und Beispiele aus den nordelbischen Landeskirchen und Gemeinden. Gezeigt wird auch der mühevolle Weg von Auseinandersetzung und Dialog über Jahrzehnte, der schließlich zu einer Veränderung der Kirche führte.

Das lokale Fenster
Begleitet wird die Ausstellung von einem lokalen Fenster. In St. Marien geht es thematisch um die Rolle Lübecks als Flüchtlingsgroßstadt, den Tag der zerstreuten Heimatkirche und St. Marien als Mutter der Backsteingotik (700 Jahr-Feier) sowie die kirchliche Rezeption von Pastor Karl-Friedrich Stellbrink. Die Historikerin Dr. Karen Meyer-Rebentisch erarbeitet das lokale Fenster.

Das Programm im Überblick
5. November 2016, 21-23 Uhr, St. Marien, Marienkirchhof 1, 23552 Lübeck
Nacht in St. Marien
Beginn mit „Politischem Nachtgebet“ mit Pastorin Annegret Wegner-Braun und Team. Einführung in die Ausstellung. Erleben, Diskurs bei Brot und Wein

6. November 2016, 10 Uhr, St. Marien, Marienkirchhof 1, 23552 Lübeck
Gottesdienst zur Eröffnung der Ausstellung
mit Pröpstin Petra Kallies, Pastorin Annegret Wegner-Braun und Pastor Robert Pfeifer

8. November 2016, 19 Uhr, Lutherkirche, Moislinger Allee 96, 23558 Lübeck
Das „verwirrende Geschehen zwischen 1933 und 1945“. Der Umgang der Lübecker Landeskirche mit der NS-Vergangenheit.
Vortrag von Dr. Stephan Linck, Hamburg

18. November 2016, 19 Uhr, St. Marien, Marienkirchhof 1, 23552 Lübeck
Die Ostdenkschrift der EKD (1965) als Wegbereiterin eines neuen Europa.
Vortrag von Prof. Dr. Martin Greschat, Münster

Der Besuch von Ausstellung und Veranstaltungen ist kostenlos. Anmeldung für Schulklassen bei Frau Spitzer per E-Mail: spitzer-im@versanet.de
Öffnungszeiten: Mo-Sa 10 bis 17 Uhr, So 11:30-17 Uhr,

Weitere Informationen unter:
www.st-marien-luebeck.de und www.nordkirche-nach45.de