St. Markus: Rückenwind für barrierefreies Lübeck, 04.05.2016

Zum „Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“ hat sich die Rückenwind-Gruppe aus der St.- Markus-Gemeinde am Mittwoch, 4. Mai 2016 auf den Weg in die Lübecker Innenstadt gemacht.

Sie gestalteten von 10 bis 14 Uhr eine Aktion in der Breiten Straße. Auf Höhe des Rathauses ging es um die Frage: „Wie barrierefrei ist Lübeck?“
Auf einem großen, skalierten Pfeil in Richtung Barrierefreiheit konnten die Teilnehmer mit Klebepunkten markieren wie weit Lübeck auf dem Weg zur Inklusion ist. Auf einem Plan der Altstadt wurden barrierefreie Orte ebenso gekennzeichnet wie die, an denen Handlungsbedarf besteht. Ein Städtetest ergänzte die Aktion. Interessierte gingen auf Tour, um zentrale Bereiche in Lübeck anhand von 15 Fragen auf Zugänglichkeit für alle zu testen.
„Mit unserer Aktion wollen wir die Menschen auf Barrieren aufmerksam machen und erfahren, wie sie selbst Barrieren erleben,“ sagt Pastorin Elisabeth Farenholtz „Wir laden alle ein, sich gemeinsam mit uns für mehr Barrierefreiheit in Lübeck einzusetzen.“

„Wir sind auch selbst durch die Stadt gegangen und haben nach positiven und negativen Beispielen Ausschau gehalten“, sagt Pastorin Elisabeth Farenholtz, die auch Inklusionsbeauftragte des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg ist.
„Die Rückenwindgruppe macht mit, weil wir das Bewusstsein dafür stärken bzw. wecken  wollen, wo und wie Menschen mit Behinderung auch durch äußere Gegebenheiten ausgegrenzt und damit behindert werden“, so Pastorin Farenholtz „Nicht umsonst sagen manche: ich bin nicht einfach behindert, ich werde behindert.“
Die Rückenwind-Gruppe aus St. Markus besteht aus Menschen mit und ohne Behinderung. Sie steht stellvertretend für die ganze Gemeinde aus dem Lübecker Stadtteil St. Lorenz-Nord, weil Inklusion dort im Gemeindealltag immer wieder neu geübt wird.
Rund um den 5. Mai, den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, laden Verbände und Organisationen der Behindertenhilfe und -selbsthilfe bundesweit zu zahlreichen Aktionen zum Thema Barrierefreiheit ein. Unter dem Motto „Einfach für alle – Gemeinsam für eine barrierefreie Stadt“ setzen sich die Veranstalter für die barrierefreie Gestaltung aller Lebens- und Sozialräume ein. Dabei geht es nicht nur um bauliche Maßnahmen, sondern auch um alltägliche Aspekte wie die Zugänglichkeit von Transportmitteln und Kommunikationsmedien oder die Teilhabe am kulturellen Leben.