„Es war eine sehr schöne Baustelle“: Mit diesen Worten verabschiedete sich Architekt Jens Reuter wehmütig von „seinem“ Revier und übergab dem Leiter der Kindertagesstätte St. Matthäi, Thomas Schütt-Rittens, ein ganzes Bund klimpernder, silberfarbener Schlüssel.
„Es war eine sehr schöne Baustelle“: Mit diesen Worten verabschiedete sich Architekt Jens Reuter etwas wehmütig von „seinem“ Revier und übergab im Februar 2015 dem frisch gebackenen Leiter der neuen Evangelischen Kindertagesstätte St. Matthäi, Thomas Schütt-Rittens, ein ganzes Bund klimpernder, silberfarbener Schlüssel. Zu einer „symbolischen Schlüsselübergabe“ hatte das Kitawerk Mitwirkende und Kooperationspartner in ihre 38. Einrichtung in der Brockesstraße, Lübeck-St. Lorenz Nord, eingeladen. Auch das elfköpfige Mitarbeiterteam war dabei. Für den darauffolgenden Tag erwarteten die Erzieherinnen und Sozialpädagogischen Assistentinnen sowie ein Heilpädagoge die ersten fünf Kinder in der neuen Einrichtung. Später sollen einmal 55 Kinder von 0 bis sechs Jahren in vier Gruppen die 600 Quadratmeter bespielen.
Nur knapp ein Jahr Bauzeit
„Nach nicht einmal einem Jahr Bauzeit sieht es schon so aus, wie es jetzt aussieht“, schwärmte Thomas Schütt-Rittens in seiner Begrüßung von den hellen, großzügig gestalteten Räumlichkeiten. „Architektonisch und ausstattungsmäßig ist dies eine ganz besondere Kita“, sagte der ehemalige Leiter der Evangelischen Integrativen Kindertagesstätte Haus in der Sonne. Sein Dank galt auch der benachbarten Grund- und Gemeinschaftsschule Julius Leber, die für den Bau eigens ihren Spielplatz verlegt hat, der Kirchengemeinde St. Matthäi und allen Verantwortlichen, die „dieses Riesenprojekt ermöglicht“ hätten. Die Gesamtkosten für die Einrichtung belaufen sich auf 1,8 Millionen Euro; die Possehl-Stiftung hat den Bau mit 400.000 Euro großzügig gefördert. Diakoniepastorin Dörte Eitel, Geschäftsführerin des Kitawerks, schloss sich den Danksagungen und dem Lob ihre Vorredners an. „Die Kita ist wunderbar geraten“, sagte sie. Noch habe das Grundstück den Charakter eines „Abenteuerspielplatzes“. Die letzten Arbeiten am Gelände würden jedoch bald abschlossen sein. „Es hat lange gedauert, einen geeigneten Standort in St. Lorenz-Nord zu finden“, blickte Eitel zurück. Umso mehr sei den Beteiligten zu danken, die geholfen hätten, Steine aus dem Weg zu räumen. An die Mitarbeitenden der Kita verteilte die Pastorin kleine Geschenke, so erhielten sie Diakonie-Schlüsselbänder und pro Gruppe einen hölzernen Gebetswürfel.
Pastor Johannes Ströh brachte Brot und Salz
Pastor Johannes Ströh von der Kirchengemeinde St. Matthäi zeigte sich hocherfreut und stolz darüber, dass die Gemeinde nun erstmals eine Kindertagesstätte beherbergt. „Wir freuen uns, dass Sie in unserer Mitte sind“, sagte er an die Mitarbeitenden gerichtet. Als Willkommensgeschenk hatte er unter anderem Brot und Salz mitgebracht. „Das Brot soll dafür sorgen, dass Sie genug für sich selbst haben, aber auch genug, um es mit anderen zu teilen“, so Ströh. „Das Salz würzt und konserviert – so wie die Kita etwas Bewahrendes hat, aber auch Neues wagen soll.“
Auch Manfred Nommensen, Leiter der Julius-Leber-Schule, zeigte sich erfreut über seine neue Nachbarin. Er hofft auf viele Synergien zum Wohle der Kinder. Ein Beispiel seien „fließende Übergänge zwischen Kita und Schule“.
Jetzt hat die sanfte Eingewöhnungsphase für die ersten Kinder begonnen. Nach und nach wird die Ausstattung erweitert und den Bedürfnissen der Kinder angepasst. So ist ein Motorikzentrum mit verschiedenen Bewegungsgeräten vorgesehen. Auch Schlafplätze für die Krippenkinder werden noch eingerichtet. Im Frühsommer ist ein großes Einweihungsfest geplant, dann soll alles fertig sein.
Betreut werden die Kinder montags bis freitags von 7.30 Uhr bis 16 Uhr (auch halbtags). Geplant sind zwei Familiengruppen für jeweils 15 Kinder von null bis sechs Jahren, eine Krippengruppe für Kinder von null bis drei Jahren sowie eine Integrationsgruppe für Kinder von drei bis sechs Jahren. Weitere Infos auch unter www.kitawerk.de; Telefon: (0451) 88067-170; st.matthaei@kitawerk.de
Foto: Architekt Jens Reuter musste sich “mit einem lachenden und einem weinenden Auge” von seinen Schlüsseln trennen und überreichte sie dem Kita-Leiter Thomas Schütt Rittens (rechts).