Die Wanderausstellung „Geschichten der Schuldenkrise“ wird vom 15. November bis 15. Dezember 2016 in der St. Petri-Kirche Ratzeburg gezeigt. Die Ausstellungseröffnung findet am 14. November 2016 von 19 bis 21 Uhr statt.
Die Wanderausstellung „Geschichten der Schuldenkrise“ wird vom 15. November bis 15. Dezember 2016 in der St. Petri-Kirche Ratzeburg gezeigt. Die Ausstellungseröffnung findet am 14. November 2016 von 19 bis 21 Uhr statt.
Inhalt: Die Auslandsverschuldung von sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern steigt seit Jahren an. Ursachen dafür sind unter anderem der Verfall von Rohstoffpreisen, die Verteuerung von Dollarschulden, aber auch die verantwortungslose Vergabe und Verwendung von Krediten.
Für viele Partnerländer im Globalen Süden stellt die Ver- bzw. Überschuldung ein wesentliches Entwicklungshemmnis dar, denn ein hoher Schuldendienst führt oft zu erheblichen Einschnitten in öffentliche Leistungen wie Infrastruktur, Bildungs- und Gesundheitswesen. Diese Maßnahmen treffen besonders die Ärmsten in der Bevölkerung.
Oft ist es eine hohe Verschuldung, die es Ländern des Globalen Südens unmöglich macht eine gute Regierungspolitik zu entwickeln und umzusetzen. Es ist bei Staaten fast wie bei Menschen, : Viele Wege führen in eine Schuldenkrise. Und wer erstmal in der Schuldenspirale gefangen ist, hat nur ganz wenige Möglichkeiten, dem Verarmungsschicksal zu entkommen. Das hat auch für Bürgerinnen und Bürger hochverschuldeter Länder oft schreckliche Folgen. Menschen verlassen ihre Heimat, um in anderen Ländern ihr Überleben und das ihrer Familien zu sichern. Es gibt jedoch auch Wege diese Schuldenkrisen zu bewältigen.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wird Geoffrey Chongo aus Sambia (Jesuit Centre for Theological Reflection in Lusaka), die Hintergründe und Auswirkungen der aktuellen Schuldensituation seines Landes erläutern: Wieso geraten rohstoffreiche Länder in Schuldenkrisen? Was bedeutet die Schuldensituation für die Bürgerinnen und Bürger Sambias? Wie kann verhindert werden, dass die Schulden zu einem Entwicklungshindernis werden? Was kann die Zivilgesellschaft in Sambia und in Deutschland tun?
Anschließend gibt Jürgen Kaiser vom deutschen Entschuldungsbündnis „erlassjahr.de“ eine Einführung in die Thematik und einen Einblick in die Ausstellung. Die Ausstellungzeigt anschaulich, wie leicht Staaten sich verschulden können, sie weist Wege aus Schuldenkrisen auf und macht anhand verschiedener Länderbeispiele globale Zusammenhänge deutlich.
Veranstalter der Ausstellung sind das Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. (BEI), die Ökumenische Arbeitsstelle im Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg und die Ev.-Luth. St. Petrikirchengemeinde in Ratzeburg. Die Ausstellung ist vom 15. November bis 14. Dezember 2016 täglich von 10 bis 16 Uhr zu sehen. Interessierte können Führungen mit dem Ökumene-Pastor des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg, Rolf Martin, verabreden: Telefon 0176 /19790235, Email: rmartin@kirche-ll.de.
Foto: Geoffrey Chongo aus Sambia spricht bei der Ausstellungseröffnung.