Auf den ersten Blick sind sie unscheinbar: Die Bilder in der Philippuskirche zeigen eine Taube, Häuser, einen Tisch mit Blumen. Die Flüchtlinge aus dem Café International haben sie im Rahmen einer Kunstaktion mit Brigitte Glodek gemalt.
Auf den ersten Blick sind sie unscheinbar: Die Bilder in der Philippuskirche zeigen eine Taube, Häuser, einen Tisch mit Blumen. Die Flüchtlinge aus dem Café International haben sie im Rahmen einer Kunstaktion mit Brigitte Glodek gemalt.
Die Kunsttherapeutin engagiert sich ehrenamtlich im Café International. Vor etwa einem Jahr hat die Lübecker Philippusgemeinde diese Möglichkeit der Begegnung geschaffen. Einmal in der Woche kommen Geflüchtete und Menschen aus dem Stadtteil Marli zusammen. Sie spielen, lernen deutsch oder kochen miteinander.
Seit einigen Monaten stellt Brigitte Glodek in einem Nebenraum Pinsel, Farben und weißes Papier zur Verfügung. Sie lädt die Cafébesucher ein, zu malen. Ein Thema gibt es nicht, keine Vorgaben, nur das Material und die Menschen. Entstanden sind viele kleine und große Bilder.
Sie alle hat die Gemeinde nun in einer kleinen Ausstellung gezeigt. Noch bis Weihnachten sind die Bilder zu sehen. Hier steht nicht das einzelne Bild im Vordergrund. Auch die Technik der Maler ist nebensächlich. „Die Ausstellung zeigt ein Gruppenbild“, sagt Brigitte Glodek. „Die Bilder sind gemalte Gefühle der Sehnsucht nach Harmonie und Frieden. Sie sind Bilder des Erlebten, zeigen Gedanken und Wünsche.“
Die Ausstellung wirkt ganz ohne Worte, bei den Besuchern und bei den Künstlern selbst. Durch die Bilder werden die Menschen dahinter sichtbar. „Es berührt mich sehr, zu sehen, wie viel Wertschätzung die Cafébesucher durch die Bilder und die Ausstellung erfahren. Anerkennung tut jedem gut“, sagt Brigitte Glodek. Auch deswegen macht sie weiter – legt Pinsel, Farben und Papier auf den Tisch im Nebenraum des Café International. Damit Unscheinbares sichtbar werden kann.