Propstei Lauenburg Für die Jugend auf den Dörfern unterwegs

Mit Jugendlichen aus unterschiedlichen Orten trifft sich Jugenddiakonin Svenja Leppin (vorne links) jede Woche zum gemütlichen Beisammensein. Copyright: Annkathrin Bornholdt

Ratzeburg. Jede Woche trifft sich die Jugendgruppe des Pfarrsprengels Marien an einem anderen Ort. Die Jugenddiakonin Svenja Leppin managt die überregionale Jugendarbeit der evangelischen Kirche in der Region und ist für junge Menschen ansprechbar.

Vier Gemeinden, eine Jugendarbeit

Mittwoch, 18.30 Uhr in Nusse. Svenja Leppin schiebt ein Blech mit Laugengebäck in den Ofen und begrüßt dabei fröhlich die Jugendlichen, die nach und nach eintrudeln. Ein gemütlicher Raum mit Tischkicker und einer leuchtend grünen Sofaecke ist hier der Treffpunkt für die Jugendlichen aus dem Marien-Pfarrsprengel. Zu diesem haben sich 2023 die Kirchengemeinden Sandesneben, Siebenbäumen, Berkenthin und Nusse Behlendorf zusammengetan, um ihre Kräfte zu bündeln.

Bereits seit Oktober 2021 ist Svenja Leppin Jugenddiakonin bei der Evangelischen Jugend Lübeck-Lauenburg. Zunächst betreute sie vier bis fünf Jugendgruppen parallel in den vier Gemeinden. Als klar war, dass die Gemeinden künftig noch enger zusammenarbeiten würden, entstand die gemeinsame "Evangelische Jugend Lauenburg hoch 4", zu der auch die Teamerinnen und Teamer gehören. Sie betreuen die Konfirmandenarbeit und fahren jedes Jahr mit allen Konfirmand:innen des Pfarrspengels zum gemeinsamen Konfi-Camp.

Lockdowns und Regeln erschwerten die Jugendarbeit 

Die Jugendgruppe trifft sich wöchentlich im Wechsel in einer der vier Gemeinden. "Manchmal sammle ich auf den Dörfern unterwegs auch Jugendliche ein", schildert Svenja Leppin.

Isabelle (16), Sophia (13), Lea (15), Loki (16), Ben (13), Emma (17), Til (15), Leo (17) und Jonathan (17) sind heute mit dabei. Sie haben auf unterschiedlichen Wegen zur Jugendgruppe gefunden. Viele im Anschluss an den Konfirmandenunterricht. Sie alle haben die Pandemie unmittelbar erlebt, waren in den Lockdowns im Home-Schooling und oft isoliert und auf sich allein gestellt. Sie mussten auf vieles verzichten. “Unsere sozialen Kontakte liefen nur noch über Zoom”, schildert Jonathan. “Ich hatte nur einen Kumpel, mit dem ich mich ab und zu getroffen habe.” Einige erinnern sich, dass sie nach stundenlangem Online-Unterricht oft direkt an der Playstation “weitergezockt” haben.

"Ich war in der Pandemie sehr viel allein. Mir ging es nicht gut. Meine Eltern gaben den Anstoß, dass ich hier mal vorbeischaue", erzählt Emma. Die Gruppenstunden konnten phasenweise nur mit vorherigem Test, mit Dauerlüften, Maske und unter Einhaltung sämtlicher Hygieneregeln stattfinden, erzählen die Jugendlichen. "Weihnachten 2021 haben wir über Zoom gefeiert" erinnert sich Svenja Leppin. “Das war für die Jugendarbeit wirklich eine schwierige und traurige Zeit. Ständig gab es neue Richtlinien.”

Zeit für Fragen und Gespräche ohne Druck

Nach der Corona-Zeit genießen es die Jugendlichen jetzt umso mehr, wieder entspannt miteinander "abhängen" zu können. Das erste normale Jahr sozusagen. Die gemeinsame Zeit nutzt die Gruppe für Spiele wie Sockengolf, Tischkicker und Bubble-Soccer, Gespräche über den Alltag und entspanntes Zusammensein. "Die Jugendlichen entscheiden selbst, was sie machen und haben auch die Möglichkeit, hier kreativ zu werden. „Es gibt ganz bewusst keine Pflichten, keinen Druck“, betont Leppin. Highlights sind die jährlichen Sommerfreizeiten. 2023 ging es für zwei Wochen mit 20 Jugendlichen nach Dänemark. 

"Wir wollen hier ein Ort sein, wo man sich wohlfühlen kann, wo man sein darf, wie man ist", betont Leppin. Und so sei auch Raum da für Fragen, die viele junge Menschen beschäftigen: Wie geht es mir? Wo stehe ich? “Wichtig ist, dass das hier keinen Verpflichtungscharakter hat und es auch keine Konkurrenz gibt”, betont sie. 

Andacht schließt das Gruppentreffen ab

Am Ende ist immer Zeit für eine kleine Andacht zu einem bestimmten Thema. Heute geht es um Dankbarkeit. In der Mitte des Tischs werden drei Kerzen angezündet. "Wart ihr heute für etwas dankbar? Habt ihr euch bei jemandem bedankt?" Über diese Fragen kommt die Gruppe ins Gespräch. Auf Postkarten können die Jugendlichen kleine Dankes-Grüße aufschreiben und anschließend verschicken. Nächste Woche treffen sie sich wieder, dann in Sandesneben. 

Jugenddiakonin Svenja Leppin erreicht ihr unter: und mobil: 0176 19790620.

Die Evangelische Jugend Lauenburg hoch 4 hat einen Instagram-Kanal: @evju_lauenburg_hoch4

Er darf wohl in keinem Jugendraum fehlen: Der Tischkicker gehört auch bei der "Evangelischen Jugend Lauenburg hoch vier" fest dazu.

"Wofür bin ich dankbar?" Jugenddiakonin Svenja Leppin feiert am Ende der Gruppenstunde mit den Jugendliche eine kleine Andacht zu einem bestimmten Thema.