Ev. Frauenwerk Lübeck-Lauenburg Interkulturelles Nähen für eine Upcycling-Modenschau

Die Interkulturelle Nähgruppe des Evangelischen Frauenwerks Lübeck-Lauenburg lädt zu einer Modenschau ein. Copyright: Oliver Pries

Lübeck. Neu machen statt wegwerfen: Unter diesem Motto hat die interkulturelle Nähgruppe des Evangelischen Frauenwerkes erneut den Faden zu einem ihrer Näh-Projekte aufgenommen. Auch in diesem Jahr werden zwei Mal in der Woche von den Frauen getragene Kleidungsstücke repariert und kreativ umgestaltet. Im Mai präsentieren sie die Ergebnisse in einer Modenschau im Europäischen Hansemuseum.

Gute Laune in der interkulturellen Nähgruppe

Wenn sich die interkulturelle Nähgruppe des Evangelischen Frauenwerks Lübeck-Lauenburg trifft, rattern nicht nur die Nähmaschinen. Es wird auch viel gelacht in den Räumen am Steinrader Weg in Lübeck. Kaffee und Kuchen stehen auf dem Tisch. Die Frauen der Nähgruppe haben Spaß an dem, was sie tun. Sie machen aus alten Kleidungsstücken neue. „Upcycling“ heißt das auf Neudeutsch. Aus Herrenpullis werden Röcke, störende Flecken auf alten Kleidern werden mit Krawatten kaschiert, aus einer Hose machen die Frauen z.B. Stulpen.

Upcyclingprojekt für mehr Nachhaltigkeit

Es ist bereits die 2. Kollektion, die so unter dem Label „CHIC! FAIR! WELTBEWUSST!“ entsteht. „Da es an ethisch korrekt produzierter Kleidung mangelt, soziale und Umweltstandards in der Textilindustrie oft keine Berücksichtigung finden, wollen wir mit unserem Upcyclingprojekt zu mehr Nachhaltigkeit und Fair Trade in der Bekleidungsbranche anregen“, erklärt Silke Meyer, Leiterin des Evangelischen Frauenwerks Lübeck-Lauenburg.

Frauen aus 16 Nationen im Evangelischen Frauenwerk

Zwei Mal in der Woche treffen sich Frauen aus 16 Nationen im Frauenwerk, um ein Zeichen gegen die Wegwerfmentalität zu setzen. Grenzen gibt es dabei nicht, auch nicht im Kopf, erklärt Yasemin Düzen, die die interkulturelle Frauenarbeit des Frauenwerks leitet. „Wir setzen hier auf gegenseitiges Verständnis“, so Yasemin Düzen. Türkische, kurdische, syrische, libanesische, aber auch deutsche Frauen kommen so bereits seit Ende der Achtzigerjahre zusammen. Viele Projekte sind dabei entstanden, unter anderem die Kulturtaschen-Näh-Aktion für die Flüchtlinge aus der Ukraine.

Modenschau im Europäischen Hansemuseum

In einer Modenschau mit weiteren Beteiligten (Nähwerkstatt DRK, Greensize, Luxusbaba, Diakonie Nord-Nord-Ost, Upcycling-Workshops „Guter Stoff“) wollen die Teilnehmerinnen der interkulturellen Nähgruppe ihre reparierten und umgestalteten Kleidungsstücke demnächst der Öffentlichkeit präsentieren. Die Show findet statt am Sonntag, den 28. Mai, um 14 Uhr im Rahmen der Sonderausstellung „Guter Stoff“ im Europäischen Hansemuseum. Die Frauen bringen viele ungewöhnliche Kleidungsstücke mit – und natürlich jede Menge gute Laune.

Weitere Teilnehmerinnen gesucht 

Getragene Kleidungsstücke tauschen, reparieren, umgestalten ist die Devise der Nähgruppe, um einen kreativen Kontrapunkt zur Wegwerfmentalität zu setzen. Immer donnerstags zwischen 14 und 17 Uhr trifft sich das Slow-fashion-upcycling-Projekt im Ev. Frauenwerk, Steinrader Weg 11 in Lübeck. Wer an der interkulturellen Näh-und Reparaturgruppe teilnehmen möchte, kann sich unter der Telefonnummer 0451/300 86 87 12 oder per Mail unter frauenwerk-hl@kirche-ll.de anmelden.