Zum Gedenken an die Opfer nationalsozialistischer Gewalt findet in Lübeck wieder die Reihe „Zeit des Erinnerns“ statt. Bis in den Dezember hinein gibt es deswegen Führungen, Konzerte, Vorträge, Filme, Rundgänge und Gottesdienste. Auch die evangelische Kirche beteiligt sich.
Ausstellungen zu den Lübecker Märtyrern
So ist noch bis zum 13. November die Ausstellung „…ich kann dich sehen“ in der Gedenkstätte Lutherkirche in der Moislinger Allee zu sehen. Die Sonderschau beschäftigt sich mit dem Weg einer evangelischen Gemeinde in den Nationalsozialismus. Pastor Karl Friedrich Stellbrink wurde 1943 zusammen mit drei katholischen Priestern hingerichtet. In diesem Jahr jährt sich die Hinrichtung der vier Lübecker Märtyrer zum 78. Mal. Geöffnet ist die Ausstellung von Montag bis Sonnabend, jeweils von 10 bis 16 Uhr, der Eintritt ist frei. Zu den Lübecker Märtyrern werden in der Gedenkstätte auch Zeichnungen des Berliner Illustrators Sebastian Strombach gezeigt. Die Ausstellung „Seinem Ruf wollen wir freudig folgen“ läuft noch bis zum 10. November.
Andacht, Gottesdienst, Kranzniederlegung
Eine Andacht zum Gedenken an die vier Lübecker Märtyrer gibt es am Freitag, 5. November, um 12 Uhr, in der Marienkirche. Halten wird sie Pastorin Constanze Oldendorf, im Anschluss findet eine Kranzniederlegung statt. Einen Gedenkgottesdienst wird es ebenfalls am Sonntag, 7. November, 11 Uhr, in der Lutherkirche geben. Die Predigt hält Propst Christoph Giering, der Gottesdienst wird musikalisch untermalt vom Duo Confessio. Zur Kranzniederlegung im Gedenken an die vier Lübecker Märtyrer lädt der ökumenische Arbeitskreis „10. November“ am Mittwoch, 10. November, ein. Die Kranzniederlegung erfolgt an der Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus am Zeughaus, Parade 12. Beginn ist um 12 Uhr.
Friedensgebete und Gedenkgottesdienst in St. Marien
Ebenfalls in der Marienkirche können Besucher an vier Freitagen im November (5., 12., 19. & 26. November) an einem Friedensgebet mit der Versöhnungslitanei aus Coventry teilnehmen. Die englische Stadt war im Spätherbst 1940 von der deutschen Luftwaffen bombardiert worden. Die Friedensgebete finden jeweils von 12 bis 15 Uhr statt. Am Sonntag, 14. November, 10 Uhr, wird es zum Jahrestag der Bombardierung Conventrys außerdem einen Gottesdienst in St. Marien geben. Halten wird ihn Pröpstin Petra Kallies.
Polnisch-Deutsches Requiem im Dom zu Lübeck
Zum Jahrestag des Kniefalls Willy Brandts in Warschau wird im Dom zu Lübeck ein Polnisch-Deutsches Requiem aufgeführt. Am Freitag, 10. Dezember, 19 Uhr, sind dort das Polnische Requiem von Krzystof Penderecki sowie ein Deutsches Requiem von Johannes Brahms zu erleben. Spielen werden Musiker:Innen der Musikhochschulen Danzig, Lübeck und Warschau. Es singen Musiker:Innen der Musikhochschulen Danzig und Lübeck sowie Mitglieder des Kammerchores Lübeck und des Phemios Kammerchores sowie Lehrkräfte des Johanneums zu Lübeck. Die musikalische Leitung hat Lukasz Borowicz, der Eintritt ist frei.
Das Programm der Reihe „Zeit des Erinnerns“
Das gedruckte Programmheft der Reihe „Zeit des Erinnerns“ ist unter anderem erhältlich im Rathaus Lübeck, im Kulturbüro, in der Stadtbibliothek, im Bürgerservicebüro Lichthof und in allen teilnehmenden Kirchen und Einrichtungen. Die online-Version des Programmhefts und weitere Informationen sind abrufbar unter www.stolpersteine-luebeck.de.