Wentorf: Gottesdienst zum Weltgebetstag, 03.03.2017

„Was ist denn fair?“ Direkt und unvermittelt trifft uns diese Frage der Frauen von den Philippinen. Sie lädt uns ein zum Weltgebetstag 2017 und zum Nachdenken über Gerechtigkeit.

Die Kirchengemeinde Wendorf feiert anlässlich des Weltgebetstages am Freitag, 03. März 2017, um 19.30 Uhr ein Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche, Reinbeker Weg 27. Im Anschluss wird es einen gemütlichen Ausklang geben. Eingeladen sind Männer und Frauen, Jung und Alt.

Filipinas haben den Gottesdienst dafür erarbeitet. Die Gebete, Lieder und Texte werden am Freitag, 03. März 2017, rund um den Globus wandern. Die südostasiatische Inselgruppe zeichnet sich durch eine Vielfalt an Völkern, Kulturen und Sprachen aus. Trotz ihres Reichtums an natürlichen Ressourcen und Bodenschätzen, prägt eine krasse soziale Ungleichheit die Philippinen. Die meisten der rund 100 Millionen Einwohner profitieren nicht vom wirtschaftlichen Wachstum.

Auf dem Land haben wenige Großgrundbesitzer das Sagen, während die Masse der Kleinbauern kein eigenes Land besitzt. Die Wurzeln dieser Ungleichheit gehen zurück bis in die spanische Kolonialzeit. Wer sich heute für Menschenrechte, Umweltschutz, Landreformen oder die Rechte der indigenen Bevölkerung engagiert, lebt oft gefährlich. Auf der Suche nach Perspektiven zieht es viele Filipinas und Filipinos in die 17-Millionen Metropolregion Manila. Rund 1,6 Millionen wandern Jahr für Jahr ins Ausland ab und schuften als Hausangestellte, Krankenpfleger oder Schiffspersonal in Saudi-Arabien, den USA, Europa, Hongkong oder Singapur. Ihre Überweisungen sichern den Familien das Überleben, doch viele der Frauen zahlen einen hohen Preis: ausbeuterische Arbeitsverhältnisse, körperliche und sexuelle Gewalt. Mit Merlyn, Celia und Editha kommen beim Weltgebetstag 2017 drei fiktive Frauen zu Wort, deren Geschichten auf wahren Fakten beruhen. Sie laden uns ein, unseren eigenen Kreis zu öffnen. Wenn wir den Geschichten von den Philippinen Raum geben, dann wird unsere Welt ein bisschen bunter, so wie im diesjährigen Titelbild von Rowena Apol Laxamana Sta Rosa. Wir werden uns zugleich der Frage stellen: „Was ist denn fair?“ Die Geschichten von Merlyn, Celia und Editha stehen in Kontrast zum biblischen Gleichnis der Arbeiter im Weinberg. Als Gegenmodell zur profitorientierten Konsumgesellschaft hören wir auch die philippinisch-indigene Tradition des Dagyaw oder Bayanihan: Alle arbeiten gemeinsam und teilen die Ernte.

Der Weltgebetstag der philippinischen Christinnen ermutigt zum Einsatz für eine gerechte Welt. Ein Zeichen dafür sind die Kollekten der Gottesdienste in Deutschland, die Frauen- und Mädchenprojekte weltweit unterstützen, darunter auch acht Partnerorganisationen auf den Philippinen, die sich u. a. für politische und gesellschaftliche Beteiligung sowie die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder engagieren.