Wichern: Pastor Olaf Klein wurde eingeführt, 24.04.2016

Neu ist er nicht, dafür aber angekommen: Pastor Olaf Klein wurde am Sonntag, 24. April 2016 um 14 Uhr von Pröpstin Petra Kallies in der Wichernkirche, Andersenring 29, in sein Amt eingeführt.

Drei Jahre hat er bereits als Pastor zur Anstellung in Moisling gearbeitet. „Die Menschen hier sind Überzeugungstäter, stehen für ihren Stadtteil ein“, weiß Olaf Klein um die Stärke im Quartier. Deswegen ist ihm die Antwort auf die Frage, ob er bleiben möchte, nicht schwer gefallen.
„Ich wusste von Beginn an, dass ich gern hierher kommen wollte. Und das hat sich in drei Jahren nicht geändert.“

Bei den Menschen hat sich herumgesprochen, dass das Pastorat an der Kirche wieder besetzt ist. Sie klingeln kurz oder rufen an, um eben etwas zu besprechen. So geschieht viel Gemeindearbeit nebenbei. In seiner halben Stelle hat Olaf Klein einen Schwerpunkt auf die Arbeit mit Senioren gelegt. Dazu gehören Gottesdienste in den Senioreneinrichtungen und viele Möglichkeiten zur Begegnung. Die Seniorennachmittage sind ebenso wie die Ausflüge und die regelmäßigen Seniorengeburtstagsfeiern im Gemeindehaus gut besucht.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Gestaltung von Gottesdiensten. Ob in der Schule, zur Einschulung oder zum Schützenfest – in Moisling ist die Gemeinde im Stadtteil präsent. Außerdem begleitet Olaf Klein die Ehrenamtlichen aus dem Projekt Familienkirche, die gerade eine Familienfreizeit vorbereiten.

Von Hamburg nach Lübeck: Das Ankommen war aufregend, erinnert sich Olaf Klein drei Jahre zurück. „Lübeck kam mir vor wie Hamburg, nur kleiner.“ Ebenfalls hanseatisch strukturiert punktete Lübeck sofort mit den kurzen Wegen in die Stadt und dem Katzensprung an die Ostsee.
Pastor Klein ist auch beruflich ab und an auf dem Wasser. Immer wieder wählen Menschen zu Lebzeiten die Seebestattung. „Wenn ich mir auf dem Rückweg in dieser besonderen Ruhe die Küstenlinie anschaue, finde ich, dass es gut ist, hier zu sein“, sagt Olaf Klein.
Was sich für den Laien etwas merkwürdig anhört, ist bei näherem Hinsehen verständlich: Pastor Klein mag Beerdigungen. Er versteht sich als Begleiter in Krisenzeiten. Und während einer Beerdigung befinden sich die Angehörigen genau dort. „Hier ist eine gute Begleitung elementar – daran erinnern sich die Menschen immer wieder“, so Klein.

Deswegen hat er vor einem Jahr auch gern die Beauftragung zum Notfallseelsorger im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg übernommen. Er koordiniert den Dienst der Pastoren für die Propstei Lübeck, organisiert Vertretungen, bietet Fortbildungen an und hält Kontakt zur Stadt.
Im Ehrenamt ist Pastor Klein außerdem Beauftragter für den christlich-jüdischen Dialog. Diese Aufgabe hat er erst vor zwei Monaten übernommen. „Ich schaue derzeit, wie ich diese Position füllen kann“, so Klein. Sicher wird auch der jüdische Friedhof in Moisling ein wichtiger Knotenpunkt werden. Und das fügt sich ein in Olaf Kleins Vita – immer wieder neu schauen, sich neu orientieren.

Denn Theologe ist Olaf Klein erst im zweiten Anlauf geworden. Nach der Realschule hat er bei Airbus eine Ausbildung zum Flugzeugbauer gemacht. „Das war mir nicht genug“, sagt Olaf Klein heute. Nach dem Abitur fing er an, Theologie zu studieren. In Bethel (Bielefeld), Bochum und Hamburg hat er nicht nur unterschiedliche Fakultäten sondern auch Perspektiven kennengelernt. In zwei verschiedenen Krankenhäusern in Hamburg war er als Seelsorger tätig. Nun ist er 41 Jahre alt und weiß nach drei Jahren Wichern, wie das Gemeindepfarramt läuft. „Eigentlich – denn hier gibt es immer wieder Überraschungen. Obwohl ich gar nicht mehr so neu bin“, sagt Olaf Klein.