Wichern: Zum ersten Mal Goldene Konfirmation, 23.10.2016

Am Sonntag, 23. Oktober 2016 feiert die Johann-Hinrich-Wichern-Gemeinde in Moisling die goldene Konfirmation. Das ist eine Premiere.

Am Sonntag, 23. Oktober 2016 feiert die Johann-Hinrich-Wichern-Gemeinde in Moisling die goldene Konfirmation. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr in der Wichernkirche, Andersenring 29. Alle, die am 28. Februar 1965 oder 20. März 1966 in St. Georg-Genin oder am 6. November 1966 in Wichern konfirmiert wurde, sind eingeladen. Die Goldene Konfirmation wird zum ersten Mal in Wichern gefeiert, denn die Gemeinde selbst wurde vor 50 Jahren gegründet.

„Ach, wie doch die Zeit vergeht...“, sagt Gudrun Krechowizc ein halbes Jahrhundert zurück. „Auch wenn wir viel auswendig lernen mussten, hatten wir aber genau so viel Spaß und Freude wie die heutige Jugend.“ Die Zeiten waren andere, der Stadtteil im Wandel. „Wir alle haben unseren Weg mit dem Spruch "Glaube, Liebe, Hoffnung“ gemeistert. Voller Zuversicht gingen wir ins Leben hinaus."

Gisela Gindler wurde im November 1966 in der Wichernkirche konfirmiert. „Wegen des Neubezugs des Quartiers in Moisling, waren in meiner Konfirmandengruppe viele fremde beziehungsweise neue Gesichter“, erinnert sie sich. „Ich hatte außerdem einen ungewöhnlichen Konfirmationszeitpunkt - am 6. November. Das lag am damaligen Kurzschuljahrgang.“

Pastor Olaf Klein freut sich auf die Goldene Konfirmation, auch weil sie an einem besonderen Sonntag gefeiert wird. "Wir feiern die Goldene Konfirmation am 22. Sonntag nach Trinitatis. An diesem Sonntag vor wurde 50 Jahren die Wichernkirche geweiht." Nach dem Gottesdienst geht es ins Gemeindehaus. Dort ist Zeit für Austausch und Gespräch. Die Goldkonfirmanden haben sich sicher einiges zu erzählen. Auch die alten Geschichten und Erinnerungen werden ausgetauscht. Gisela Jannsen zum Beispiel erinnert sich vor allem an das Wetter am 28. Februar 1965. „Zur Konfirmation hatte es ganz doll geschneit.“ Die hat sie noch in St. Georg-Genin gefeiert.

Der Grundstein zur Johann-Hinrich-Wichern-Kirche war da schon gelegt. Geweiht wurde sie erst 1966. Die Johann-Hinrich-Wichern-Kirche steht mitten in Moisling. Und sie sieht auf den ersten Blick so gar nicht nach Kirche aus. Der Glockenturm steht separat. Ein Vorplatz gibt die Sicht auf den eigentlichen Bau frei. Viel Beton und viel Glas – das waren die Baustoffe der Zeit. In 50 Jahren sich eine lebendige Gemeinde entwickelt. Kindergarten, Pfarrhaus, Gemeindehaus liegen sich gegenüber. Das Vorbild Kirchbaus war eine Mailänder Vorstadtkirche – deren wesentliches Element die Anordnung der Kirchenbänke um den Altarraum der Kirche herum ist. So gilt ganz sichtbar: alle miteinander, jeder sieht jeden. Kein klassisches „vorn der Pastor - dahinter die Gemeinde“ sondern Gottesdienst und Gemeindearbeit auf Augenhöhe. Und das ist geglückt: Die Eltern bringen ihren Nachwuchs in den Kindergarten. Die Senioren haben ebenso wie die Familienkirche ein Zuhause im Gemeindehaus. Immer wieder am Sonntag kommen die Menschen aus allen Richtungen über den Platz zum Gottesdienst. Begegnung, Austausch, Miteinander – die Idee hinter der Architektur hat funktioniert.