Propstei Lauenburg Wohltorf-Aumühle - eine neue Kirchengemeinde im Herzogtum

Beatrix Jenckel und Henning von Stechow haben gemeinsam mit den Kirchengemeinderäten in Aumühle und Wohltorf die Fusion vorbereitet. Copyright: Privat

Aumühle/Wohltorf. Die Ev.-Luth. Kirchengemeinden Aumühle und Wohltorf schließen sich zum 1. Januar 2026 zu der gemeinsamen Kirchengemeinde Wohltorf-Aumühle zusammen. Sitz der neuen Gemeinde wird Aumühle, Börnsener Straße 25, sein.

Langfristige Weichenstellungen

Die Entscheidung für den Zusammenschluss ist das Ergebnis eines intensiven Abwägungsprozesses. „Die Fusion unserer beiden Gemeinden hat personelle wie finanzielle Gründe“, erklären Henning von Stechow, Vorsitzender des Kirchengemeinderats Wohltorf, und Beatrix Jenckel, Vorsitzende des Kirchengemeinderats Aumühle, gemeinsam.

Auch strukturell seien die Herausforderungen gewachsen: „Der Erhalt von zwei Gemeindebüros, zwei Pastoraten sowie – auf lange Sicht – auch von zwei Kirchen ist nicht mehr finanzierbar“, so von Stechow und Jenckel. Besonders angespannt sei die Haushaltslage: „Die größten Sorgen bereitet uns nach wie vor, unsere Haushalte auszugleichen. Wegen enormer Reduzierungen der Zuweisungen bei gleichzeitig steigenden Personalkosten und Energiepreisen wird es zunehmend schwieriger, alle Aufgaben weiter aufrechtzuerhalten.“

Prozess nahm ein Jahr in Anspruch 

Die konkreten Vorbereitungen für den Zusammenschluss begannen Anfang 2025 und dauerten knapp zwölf Monate. Bereits 2024 hatte der Aumühler Pastor gekündigt, im Herbst 2025 wurde auch der Wohltorfer Pastor mit neuen Aufgaben betraut. Zwar wurden beiden Gemeinden Vertretungspastorinnen zugewiesen, doch die langfristige Perspektive blieb offen. „Es sind immer mehr Tätigkeiten ehrenamtlich zu bewältigen“, erläutern die Vorsitzenden. „Gottesdienste müssen wechselnd in beiden Kirchen gefeiert werden – und bei all dem ist es uns wichtig, die Gemeindemitglieder mitzunehmen.“

Bewährte Zusammenarbeit als Fundament

Für den Weg in die gemeinsame Zukunft können Aumühle und Wohltorf auf eine bereits gewachsene Zusammenarbeit bauen. „Neben dem Bauwagen-Projekt junger Menschen in unseren Gemeinden haben wir schon seit längerer Zeit Aufgaben und Projekte gemeinsam bewältigt“, berichten von Stechow und Jenckel. Ein gemeinsamer Friedhof wird seit jeher erfolgreich von einem Ausschuss beider Gemeinden geführt. Auch Konfirmandenarbeit, Seniorenarbeit sowie Gottesdienste in den Sommerferien wurden bereits gemeinsam organisiert.

„All dies gibt Anlass zu der Zuversicht, dass unsere Gemeinden das Miteinander bereits gewohnt sind und deshalb gut und leicht zusammenwachsen werden“, betonen die beiden Vorsitzenden. Mit Blick auf die Zukunft sagen sie: „Ein intensiveres Miteinander steht bevor, das wir mit Zuversicht gestalten wollen.“

Propst Graffam predigt im Festgottesdienst 

Der Zusammenschluss wird auch geistlich gefeiert: Am Sonntag, 25. Januar 2026, findet ab 14 Uhr ein Festgottesdienst statt, der den Beginn der neuen Kirchengemeinde markiert. Propst Philipp Graffam, der in dem Gottesdienst predigen wird, beschreibt ihn als wichtigen Moment: „Dieser Gottesdienst steht ganz im Zeichen von Dank, Aufbruch und Segen für die neue Gemeinde.“ Zugleich sieht Graffam in der Fusion ein starkes Zeichen kirchlicher Verbundenheit: „Für mich ist es ein starkes Zeichen, den Beginn der gemeinsamen Zukunft unter Gottes Wort mitzufeiern und mitzugestalten.“