Propstei Lübeck Wort zur Woche: Wenn die Seele aufblüht

Pastorin Elisabeth Farenholtz, Laurentius Kirchengemeinde Copyright: Guido Kollmeier

Das Wort zur Woche diesmal von Pastorin Elisabeth Farenholtz aus der Laurentius Kirchengemeinde.

Wenn die Seele aufblüht

Es ist wunderbar, wenn sich im Frühjahr die Natur reckt und streckt. Die Bäume bekommen ihre Knospen und Blätter. Es ist, als wäre die Natur aus langem Schlaf erwacht. Da ist das Griselgrau des Winters schnell vergessen. Nach einem Regenschauer habe ich das Gefühl, zuschauen zu können, wie es grüner und grüner wird. Wunderschön! Wenn dann noch die Vögel zwitschern und die Sonne scheint, ist es doch perfekt, oder? Ich genieße es, in dieser Zeit spazieren zu gehen oder mich in den Garten oder in einen Park zu setzen. 

In einem biblischen Psalm heißt es: „Gott erquickt meine Seele“. Dieses altmodisch anmutende Wort „erquicken“ fasst das zusammen, was ich mit der Natur im Frühjahr verbinde: neu Kraft gewinnen, hoffen, erfrischt werden, Leben entdecken, mutig werden, aufbrechen wollen. Die Fragen und Sorgen, die sich im Alltag stellen, sind nicht geklärt, ungelöste Probleme nicht einfach verschwunden. Doch die Momente, in denen ich die Natur bewusst wahrnehme, tun meiner Seele gut. Mit dem Geschenk von Gottes wunderbarer Schöpfung im Kopf und im Herzen kann ich all dem, was mich an Schwerem beschäftigt, anders begegnen: hoffnungsvoller, mutiger. Da wird der Mai wirklich zum „Wonnemonat“.