In Vorträgen und Workshops und Gedenkfeiern wird auch in diesem Jahr an die Lübecker Märtyrer erinnert. (Archivbild) Copyright: Bastian Modrow
Lübeck. Mit zahlreichen Veranstaltungen findet im November und Dezember 2025 in Lübeck wieder die “Zeit des Erinnerns” statt. Mit der Reihe soll die Erinnerungskultur an die Opfer von Gewalt und Verfolgung im 20. Jahrhundert in der Stadt lebendig gehalten werden. Viele Kirchengemeinden, Einrichtungen und Initiativen beteiligen sich am Programm - ein Überblick über die kirchlichen Angebote.
Friedensandacht und Gedenkgottesdienst
Die Lübecker Märtyrer stehen im Mittelpunkt mehrerer Veranstaltungen der Gedenkreihe. So lädt die Gedenkstätte Lutherkirche zu Workshops, Rundgängen und Vorträgen ein, die sich mit dem Schicksal der Lübecker Märtyrer und der NS-Zeit befassen. Am 7. November 2025 gibt es ab 12 Uhr eine Friedensandacht zum Gedenken an die Lübecker Märtyrer in der Marienkirche und am 9. November 2025 ab 11 Uhr einen Gedenkgottesdienst in der Lutherkirche mit musikalischer Begleitung durch den Lübecker Kammerchor.
Lübecker Märtyrer aus Sicht der Wissenschaft
Auch aus wissenschaftlicher Perspektive rücken die Lübecker Märtyrer in den Fokus. So zum Beispiel mit einem Update zu einem Forschungsprojekt, das sich mit den vier Geistlichen befasst. Am 7. November ab 19.15 Uhr gibt Prof. Dr. Sebastian Holzbrecher (Universität Hamburg) einen Zwischenstand über die bisherigen Ergebnisse im Haus der Begegnung (Parade 4).
Ein Workshop zur Biografiearbeit befasst sich mit dem Leben des evangelischen Pastors und Lübecker Märtyrers Karl-Friedrich Stellbrink. Er findet am 8. November von 10 bis 12 Uhr in der Lutherkirche statt und wird am 9. November von 12 bis 14 Uhr im KirchenFORUM in Kücknitz wiederholt.
Gedenkstätte Lutherkirche zeigt Sonderausstellung
Die Gedenkstätte Lutherkirche zeigt außerdem in einer vierwöchigen Sonderausstellung Objekte des Lübecker Märtyrers Hermann Lange, die aus dem Besitz des Bistums Osnabrück, des Diözesanarchivs Osnabrück und des Diözesanmuseums Osnabrück stammen.
Wie standen die Kirche und ihre Institutionen zum Regime des Dritten Reiches? Wer waren die Deutschen Christen und die Bekennende Kirche? Mit diesen Fragen befasst sich ein Workshop am 22. November in der Gedenkstätte Lutherkirche.
Die Ev.-Luth. Kirchengemeinde lädt im November zu einem Stadtteilrundgang zum Thema Straßennamen ein. Er soll zeigen, wo der Nationalsozialismus auch hier seine Spuren hinterlassen hat. Wie kann Kirche heutzutage dem erstarkenden Rechtsextremismus begegnen? Darum geht in einer Diskussionsrunde am 16. November im KirchenFORUM in Kücknitz.
Widerstand und Mauerfall: Erinnerungskultur in Lübeck
Um den Widerstand aus den Kreisen der Arbeiterbewegung geht es am 15. November bei einem historischen Stadtrundgang ausgehend vom Holstentor mit dem Historiker Dr. Wolfgang Muth und bei einem Vortragsabend am 25. November in der Lutherkirche.
Einen anderen Aspekt der Erinnerungskultur greift die Gemeinde St. Georg in Genin auf. Am 9. November wird hier ab 11 Uhr der Themengottesdienst “Die Mauer muss weg” gefeiert. Dabei soll es auch um Mauern in unseren Köpfen gehen.
Volkstrauertag 2025 in Lübeck
Am Volkstrauertag (16. November ) finden an zahlreichen Standorten in Lübeck Kranzniederlegungen statt. St. Marien feiert ab 12 Uhr einen Ökumenischen Gottesdienst mit Pröpstin Petra Kallies und anschließender Kranzniederlegung unter Beteiligung des Bundes der Heimatvertriebenen.
Für die Veranstaltungen ist ggf. eine Anmeldung notwendig.
Alle Details zu den einzelnen Terminen und den zahlreichen weiteren Veranstaltungen zur “Zeit des Erinnerns” in der Stadt entnehmen Sie dem Programmheft unter unter www.luebeck.de/zeitdeserinnerns.
Das Heft liegt in gedruckter Form im Rathaus, Kulturbüro, Stadtbibliothek und in den Stadtteilbibliotheken sowie in allen teilnehmenden Kirchen und Kultureinrichtungen aus.