Ziethen: „Bökerschapp“ an Pfarrscheune für Leseratten und Bücherwürmer, 03.03.2015

Nach dem Motto „Geben und Nehmen“ können sich Leseratten und Bücherwürmer seit Anfang März 2015 an der Ziethener Pfarrscheune bedienen. Hier hängt jetzt „De Bökerschapp“, ein rustikales Bücherregal aus Eichenholz mit Schnitzwerk.

Nach dem Motto „Geben und Nehmen“ können sich Leseratten und Bücherwürmer seit Anfang März 2015 an der Ziethener Pfarrscheune bedienen. Hier hängt jetzt „De Bökerschapp“, ein rustikales Bücherregal aus Eichenholz mit Schnitzwerk. Entworfen und getischlert wurde es von Fritz Kuch, der selbst einmal Schreiner gelernt hatte.

Die Idee für diesen Bücherschrank hatte Regina Boysen, Mitarbeiterin von Pastor Wolfgang Rogge. „Ich hatte schon mal ähnliche Einrichtungen gesehen, wie etwa die umgewandelte Telefonzelle in Einhaus, und fand diese Verwendung nachahmenswert.“  Rogge war davon ebenfalls angetan und fand in Kuch jemanden, der schon öfter in der Vergangenheit entsprechende Arbeiten erledigt hatte.

Das Eichenmaterial, gut abgelagert, erhielt Kuch von Werner Rick, der die Firma Rick Ingenieur-Holzbau bereits in vierter Generation in Ziethen führt. Da es für einen guten Zweck bestimmt ist, spendierte er die massiven Bretter der Kirchengemeinde und ihren künftigen Lesern. Der Eichenschrank mit Schnitzwerk (Inschrift „De Bökerschapp“) hängt an der Außenseite der Pfarrscheune gegenüber dem Pfarrcafé. Geschützt ist es lediglich durch den Reetdachüberstand sowie verschiebbare Glasscheiben. Trotz des relativ schlechten Wetters erfreut sich der Schapp aber schon großer Beliebtheit. Kuch hatte die ersten drei Bücher – darunter „Die Heiden von Kummerow“ von Ehm Welk – in den Schrank gestellt. Rick steuerte „De Schoolmeisterbuer“ von Otto Garber bei
und Pastor Wolfgang Rogge – selbstverständlich – eine Bibel.

„Mittlerweile haben wir hier eine bunte Mischung von leichter Literatur wie Simmel oder Konsalik bis zu nachdenklichen Werken. Im Schrank hängt zudem ein Zettel, der den öffentlichen Bücherschrank und seine Regeln beschreibt. Hier wird der Neugierige aufgefordert, sich ein Buch zu nehmenund zu schmökern – sei es zu Hause oder gleich hier, „auf einer Bank auf dem Pfarrhof, im Pfarrhof-Café, auf der ,Hochzeitsbank’ an der Kirche, am Dorfteich oder einem anderen schönen Platz hier in Ziethen“. Man darf das Buch behalten oder es nach dem Lesen wieder zurückbringen – und eigene lesenswerte Bücher dazustellen.

 

Text und Foto: Joachim Strunk / Lübecker Nachrichten