Die Zehn Gebote – Regeln für das Zusammenleben

Die Zehn Gebote sind eine der ältesten und bedeutendsten Gesetzessammlungen der Menschheit und prägen bis heute christliche Lehre, Moral und Werteordnung. Sie regeln sowohl das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen als auch das Miteinander innerhalb der Gesellschaft. In westlichen Kulturen bilden sie das Fundament für Ethik, Recht und Gerechtigkeit – etwa für moderne Verfassungen und Menschenrechtscharta.

Ursprung und biblische Überlieferung der Zehn Gebote

Die Bibel enthält zwei Fassungen der Zehn Gebote: im 2. Buch Mose 20 als Offenbarung Gottes an Mose auf dem Berg Sinai und im 5. Buch Mose 5 als Erinnerung an diese Offenbarung.  Im religiösen Kontext werden sie als „Dekalog“ bezeichnet und nehmen zentralen Rang in jüdischer und christlicher Ethik ein. 

Zehn Gebote und ihre Zählweise in Kirche und Gesellschaft

In der christlichen Tradition gibt es unterschiedliche Zählweisen der Gebote. Martin Luther hat in seinem Kleinen Katechismus das 2. biblische Gebot “Du sollst Dir kein Bildnis machen” ausgelassen (weil er zur Zeit der Abfassung des Kleinen Katechismus mit den sogenannten Bilderstürmern, die alle Bilder aus Kirchen verbannen wollten, im Streit lag) und dafür das 10. Gebot in der Bibel ("Du sollst nicht begehren ...") aufgeteilt auf 9. und 10. Gebot.

Die Zehn Gebote im Wortlaut – Orientierung für den Alltag

Nach der lutherischen und römisch-katholischen Zählung lauten die Zehn Gebote:

  1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
  2. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
  3. Du sollst den Feiertag heiligen.
  4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
  5. Du sollst nicht töten.
  6. Du sollst nicht ehebrechen.
  7. Du sollst nicht stehlen.
  8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
  9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
  10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.

Die bleibende Bedeutung der Zehn Gebote in der Gegenwart

Die Zehn Gebote sind bis heute ein Wertekompass für viele Menschen, unabhängig von Herkunft, Konfession oder gesellschaftlicher Stellung. Sie laden dazu ein, über ein gutes Leben in Freiheit, Frieden und im Respekt vor Gott und Mitmenschen nachzudenken – und geben Orientierung für ethisches und solidarisches Handeln im Alltag