Gemeinsam für die Zukunft der Familienbildungsstätten (v.l.): Kerstin Dlugi (Fachbereichsleitung Familienfördernde Angebote im Diakonischen Werk), Kerstin Möller (Leiterin FBS Lauenburg), Christine Nolze (Leiterin FBS Ratzeburg), Dr. Ulf Kassebaum (Geschäftsführer Diakonisches Werk), Stefanie Krause (Leiterin FBS Schwarzenbek). Copyright: Annkathrin Bornholdt
Ratzeburg. Zum Jahresanfang 2025 sind die Familienbildungsstätten in Ratzeburg, Lauenburg und Schwarzenbek aus der Trägerschaft der örtlichen Kirchengemeinden in die Verantwortung des Diakonischen Werks des Ev.-Luth. Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg gewechselt. Ein Schritt, der die wertvolle Arbeit der drei Einrichtungen langfristig sichern soll. Gerade erscheint das erste Programm in neuer Trägerschaft.
Angebote erhalten und ausweiten
Vom Delfi-Baby-Kurs über den Babysitter-Führerschein bis zu Eltern-Themen-Veranstaltungen, Bewegung und Entspannung, Angeboten für Senioren, Musik und Kreativität: Die Familienbildungsstätten im Kreis Herzogtum-Lauenburg bieten Menschen in der Region Vielfältiges und Hilfen im Alltag für junge Familien. Und das soll auch in der neuen Trägerschaft so bleiben.
“Unser Ziel ist es, mit gemeinsamer Stärke, das Angebot der Familienbildungsstätten zu erhalten und auszuweiten”, betont Dr. Ulf Kassebaum, Leiter des Diakonischen Werks Herzogtum Lauenburg. Nach wiederholten “Annäherungen” in den vergangenen Jahren, sei der Trägerwechsel im Jahr 2022 konkret angeschoben und Anfang 2025 umgesetzt worden.
Mehr Ressourcen für die Arbeit vor Ort
"Wir sind noch am Anfang, aber wir wachsen mehr und mehr zusammen”, sagt Kerstin Dlugi, Fachbereichsleitung Familienfördernde Angebote im Diakonischen Werk. Die Kräfte bündeln, Angebote aufeinander abstimmen, interne Prozesse, die IT und den Anmelde-Vorgang vereinheitlichen – durch solche Synergien sollen mehr Ressourcen für die Arbeit mit den Menschen vor Ort entstehen.
Mehr als 700 Angebote für Familien im Jahr
Die Zahlen sprechen für sich: Rund 7.000 Teilnehmende erreichen die drei Familienbildungsstätten mit ihren mehr als 700 Kursen und Angeboten im Jahr. Rund 100 Honorarkräfte sind an den drei Standorten beschäftigt. Für die Projekte “Wellcome” und "Familienpaten" sind rund 100 Ehrenamtliche tätig. Und auch die Elternkurse “fit für familie” vom Diakonischen Werk gehören seit vielen Jahren zum Portfolio der Familienbildungsstätten. “Wir haben mit diesen etablierten Angeboten eine sehr große Reichweite”, fasst es Geschäftsführer Kassebaum zusammen.
Die Familienbildungsstätten finanzieren sich zu einem Großteil über ihre Kursbeiträge. Zuschüsse gibt es vom Land, den Landkreisen und von der Kirche. Der Trägerwechsel bedeute eine Entlastung für die Kirchengemeinden, dennoch befinde man sich weiterhin in einer “Verantwortungsgemeinschaft” betont Kassebaum. Dazu wurde ein gemeinsamer Beirat gegründet.
Zurzeit läuft die Nachbesetzung der Leitungsstelle am Standort Ratzeburg, da die bisherige Leiterin Christine Nolze im September in den Ruhestand geht. “Wir haben bereits einige vielversprechende Bewerbungen erhalten”, freut sich Diakonie-Geschäftsführer Kassebaum.
Diakonisches Handeln im christlichen Glauben
“Wir erreichen mit unseren Angeboten Menschen, die sonst wenig Kontakt mit der Kirche haben. Das sind vor allem junge Familien. Dabei geht es nicht ums Missionieren, sondern um das diakonische Handeln aus dem christlichen Glauben heraus - indem wir für die Menschen mit unseren Angeboten da sind", betont Kassebaum. Und das auch weit über die Städte hinaus: “Wir möchten die ländliche Fläche zwischen unseren Einrichtungen mehr in den Blick nehmen, damit auch dort noch mehr Angebote entstehen können”, betont Kerstin Dlugi.
“Der stete Wandel ist unser Begleiter”
Dlugi leitete 14 Jahre lang die Familienbildungsstätte in Schwarzenbek. Aus dieser Erfahrung heraus weiß sie: “Der stete Wandel ist unser Begleiter". Rahmenbedingungen und auch die Bedarfe änderten sich ständig, die große Stärke sei es, sich darauf einzustellen. Kerstin Dlugi findet es besonders schön, dass die Familienbildungsstätten auch immer ein Ort sind, an dem man mit anderen Menschen zusammenkommt – "sozusagen eine Familienbegegnungsstätte!”
Kassebaum und Dlugi sind überzeugt: Gerade in Zeiten sinkender Kirchenmitgliedszahlen und schrumpfender Kirchengemeinden, können die Familienbildungsstätten auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag in der Fürsorge für die Menschen vor Ort leisten.
Das neue Kurs-Programm der Familienbildungsstätten ist gerade erschienen und auf den Internetseiten der buchbar für die Standorte Ratzeburg, Schwarzenbek und Lauenburg.