Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg „Noch einmal aufbrechen“: Frauke Eiben wird zehn Monate lang Pastorin in Athen

Frauke Eiben, ehemalige Pröpstin im Kirchenkreis, übernimmt für zehn Monate eine Pfarrstelle in Athen. Copyright: Oliver Beck

Lübeck/Athen. Drei Jahre nach ihrem Eintritt in den Ruhestand bricht die ehemalige Pröpstin im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, Frauke Eiben, noch einmal auf: Ab dem 1. September 2025 wird sie für zehn Monate als Pastorin die Deutsche Evangelische Gemeinde in Athen betreuen.

“Oma, muss das sein?”

„Oma, muss das sein?“, fragte ihr Enkel erstaunt, als er von den Plänen seiner Großmutter erfuhr. Für Frauke Eiben ist es jedoch eine Herzensentscheidung: „Nach 14 Jahren Leitung kann ich noch einmal das tun, wofür ich vor vielen Jahren diese berufliche Entscheidung getroffen habe: Seelsorge und Gottesdienste halten. Mit Administration werde ich in Athen nichts zu tun haben.“

Die Deutsche Evangelische Gemeinde in Athen zählt rund 170 Haushalte. Sie wird im Rahmen des EKD-Programms „Beauftragung im Ruhestand“ unterstützt – einem Angebot für Pastorinnen und Pastoren, die nach ihrer aktiven Dienstzeit für eine begrenzte Zeit in deutschsprachige Gemeinden im Ausland entsandt werden. Für die ehemalige Pröpstin ist Athen ein kleiner Glücksfall, seit vielen Jahren verbringt sie regelmäßig Zeit in Griechenland.  

Neue Herausforderung im Ruhestand

Im August 2022 war sie feierlich in den Ruhestand verabschiedet worden. Von 2008 bis 2022 leitete sie als Pröpstin den Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg im Herzogtum Lauenburg. Für Frauke Eiben ist die Auslandsbeauftragung mehr als ein Einsatz: „Das ist für mich eine wunderbare Gelegenheit, noch einmal in die Tiefe von Gemeindearbeit einzutauchen. Ich werde eine Pfarrwohnung beziehen und dort ganz klassisch Seelsorge leisten, predigen, begleiten.“ Und mit einem Lächeln ergänzt die Seelsorgerin: „Zum ersten Mal in meinem Leben werde ich wirklich jeden Sonntag einen Gottesdienst haben. Ich habe sonst immer im Pfarrteam gearbeitet.“

Neben den Gottesdiensten in der im Bauhaus-Stil errichteten Kirche von 1937 gehören die Betreuung eines ökumenischen Altenheims, die Begleitung eines Bibelkreises und kultureller Veranstaltungen zu ihrem Dienst. Bereits am 5. September wird Frauke Eiben die Einschulungsfeier einer deutschen Schule als Pastorin mitgestalten.

Ökumene war immer Herzensaufgabe

Ökumene war für Eiben schon immer ein Schlüsselthema. „Die Zusammenarbeit mit der ehemaligen Lübecker Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter, die sich stark in der weltweiten Ökumene engagiert hat, hat mir neue Fenster geöffnet für andere Kulturen.“ Seit vielen Jahren pflegt sie persönliche Kontakte, etwa zum Ökumene-Werk der Nordkirche und besonders nach Indien.

Auch persönlich blickt die Theologin voller Vorfreude auf die Zeit in Athen: „Mein Mann wird mich regelmäßig besuchen, und viele Freunde und Kolleginnen haben schon angekündigt, vorbeizukommen. Ich wünsche mir, dass jede und jeder, der mich besucht, der Gemeinde etwas mitbringt. Nichts Materielles, sondern vielleicht einen Vortrag, eine kleine Erzählung oder ein Konzert.“

Pröpstin a.D. packt die Koffer

In diesen Tagen ist sie mit Kofferpacken beschäftigt – und spürt die Aufregung vor dem, was vor ihr liegt. „Es ist eine besondere Erfahrung, noch einmal aufzubrechen. Ich bin sehr gespannt auf die Menschen, die Gemeinde und das, was Gott mir in Athen schenken wird.“